Status läuftUhrzeitWochentagSender ARDErstaustrahlung 21 November 2024Laufzeit 45 MinutenGenres Documentary

Österreichs außergewöhnliche Geschichte – über herausragende Persönlichkeiten, Bauwerke und Kunstschätze – wird wöchentlich im Rahmen der Hauptabend-Leiste „Erbe Österreich“ thematisiert. Neuproduktionen mit prominenten Präsentatoren wie etwa Friedrich von Thun oder Karl Hohenlohe sowie ausgewiesenen Expertinnen und Experten des Landes erzählen die rot-weiß-rote Historie: über die Ringstraße, die Palais und Herrensitze, die großen Schlachten und Gedenkdaten sowie die Herrscherpersönlichkeiten mit ihren Licht- und Schattenseiten.

Vor allem zwei Habsburger spielten von Anfang an auf Sieg: Rudolf I., der erste Habsburger auf dem Thron, und Rudolf der Stifter, der mit einer Fälschung seine Familie auf Dauer hoffähig machte.

Kaiserin Elisabeth, Kathy Schratt, Anna Sacher, Pauline Metternich und „Erzsi, die rote Erzherzogin“ – Frauen wie sie hatten etwas zu sagen in einer ansonsten durch und durch männlichen Welt. Und sie verliehen Wien den Glanz einer Society-Metropole. Patrice Fuchs zeigt, wie wirkungsmächtig Frauen wie diese im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert gewesen sind und welche zentrale Rolle sie in der damaligen Gesellschaft gespielt haben.

Der Wienfluss mündet bei der Urania in den Donaukanal, dem ehemaligen Hauptarm der Donau. Die erste Folge dieser Dokumentationsreihe über die Wiener Gewässer dreht sich um den Wienfluss und seinen Einfluss auf die Wiener Stadtgeschichte.

Die Donau und ihre Nebenarme waren nicht immer so gesittete Gewässer, wie es heute den Anschein hat. Lange war dieser Fluss ein unbändiger Strom, der sich wild seinen Weg durch Wien bahnte. Erst mit der Regulierung entstand der rechte Donauarm, den wir heute als „Donaukanal“ kennen. Auf der linken Uferseite hatte sich mit der Leopoldstadt die erste Wiener Vorstadt heraus gebildet. Ein Viertel, das vor allem den Wiener Juden zugewiesen wurde, von wo Leopold I. sie aber vertreiben ließ. Und der spätere Donaukanal bildete auch die natürliche Grenze zum kaiserlichen Jagdrevier, dem Prater. Die ersten Brücken, die dort errichtet wurden, hatten vor allem den Zweck, eine bessere Verbindung zwischen Hofburg und Prater herzustellen.

Was die Wienerinnen und Wiener heute als „Alte Donau“ bezeichnen, war einst der wasserreichste Arm der Donau. Hier verlief früher der Schiffsverkehr. Nur mehr wenig erinnert an die Zeit, als die Donau in einem wilden, verzweigten Augebiet durch die Stadt floss und je nach Wasserstand ständig ihren Lauf änderte. Zum Schutz vor Hochwasser trennte die Gemeinde diesen Donauarm bei der umfassenden Donauregulierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Hubertusdamm ab. Die Alte Donau wurde zu einem stehenden Binnengewässer. Die Wiener Badekultur eroberte dieses neue Terrain rasch, unter anderem mit dem Gänsehäufel.

Jahrhundertelang gehörte die obere Adria zur Habsburgermonarchie und wurde zum Symbol des einstigen Vielvölkerreiches. Die österreichische Herrschaft hat Spuren hinterlassen: prunkvolle Verwaltungsgebäude und Grandhotels, Straßen- und Eisenbahnverbindungen, die Triest oder Görz mit Wien und Budapest verbanden – und Erinnerungen an eine Zeit, die heute hier wieder positiv beurteilt wird. 1918 ging mit dem Zerfall der Habsburgermonarchie auch die rund ein halbes Jahrtausend währende Herrschaft Österreichs an der oberen Adria zu Ende. Geblieben ist ein umfangreiches architektonisches Erbe, prunkvolle Verwaltungsgebäude und Grandhotels, Straßen- und Eisenbahnverbindungen, die Triest oder Görz einst mit Wien und Budapest verbanden und Erinnerungen an eine Zeit, die heute wieder als durchaus positiv beurteilt wird. Regisseur Gernot Stadler begibt sich auf Spurensuche in diesem geopolitisch einzigartigen Raum, der auch heute noch gekennzeichnet ist durch die gegenseitige, jahrhundertelange Befruchtung dreier Kulturen und Sprachen.

Über eine Länge von mehr als 350 Kilometern zieht sich die Donau durch Österreich und lädt mit ihren unzähligen Buchten, Auen und Stränden zum Baden und Verweilen ein. Darunter gibt es seit jeher Bäder, die Gastgeber und Rückzugsort für etliche badelustige Besucher sind, die dem Trubel der Stadt entkommen möchten und an diesen traditionsreichen Badestätten Energie sammeln wollen.Mit ihrer geschichtsträchtigen Architektur, sind jene Naherholungsgebiete in Stadtnähe Sinnbilder eines einstigen Lebensgefühls und stille Zeitzeugen Österreichischer Geschichte und durchbrechen einst bis heute politische, kulturelle sowie gesellschaftliche Grenzen.

Grinzing – ein Ort des Weins, der Idylle und des Wiener Schmähs. Wenn die Tage wieder länger werden und man auch die Abende im Freien verbringen kann, schlägt wieder die Stunde der Heurigen, von denen Grinzing als einer der schönsten Stadtteile Wiens zahlreiche beherbergt. Jedesmal, wenn die lauschigen Nächte anbrechen, spielt Grinzing seine ganzen Reize aus. Es ist eine Gegend, wie gemacht für den Genuss des Sommers in allen seinen Facetten: vom Badetag im Krapfenwaldbad über einen Spaziergang im Wienerwald bis zu einem Abend bei Wein und Geselligkeit.

Karl Hohenlohe geht den Spuren eines Zweiges der Familie Rothschild in Wien nach. Er besucht unter anderem den Prachtbau der ehemaligen "Creditanstalt" am Schottenring. Dort lag die Machtzentrale dieser Familie, die sich mit viel Geld die Gunst des ständig defizitären Kaiserhauses erkaufte. Der Lohn waren der Adelsstand und Monopol-Konzessionen wie für die Eisenbahn der nördlichen Kronländer.

Es hätte das Refugium eines Kaisers werden sollen – und wurde die Gruft eines verhinderten Thronfolgers. Schloss Artstetten atmet mit jeder Fuge die Geschichte des Doppeladlers. Franz Ferdinand bekam diesen Sitz in Jugendjahren von seinem Vater geschenkt und baute ihn über die Jahre mit viel Geld und Hingabe zu einem stattlichen Landsitz aus. Karl Hohenlohe zeigt, wie es sich hier gelebt hat, und besucht auch jene denkwürdige Grablege im Untergeschoß, wo Franz Ferdinand und seine Frau Sophie nach ihrer Ermordung in Sarajewo beigesetzt worden sind. Die Kapuzinergruft galt für den bei Franz Jospeh verhassten Thronfolger als „No Go Area“.

Eine der geschichtsträchtigsten österreichischen Burgen steht hoch über dem Kamp. Sie gibt einen Einblick in die Pracht und Lebensweise der Renaissance. Die Rosenburg ist ein Ausflugsziel für alle, die Falknerei und Ritterspiele mögen. Dahinter verbirgt sich eine Historie, die von der Gegenreformation bis in die Donaumonarchie reicht. Der Eigentümer Markus Hoyos führt durch seinen Herrensitz.

Dem österreichischen Bundespräsidenten steht im steirischen Mürzsteg ein Jagdhaus zur Verfügung, das als Rahmen für diplomatische Empfänge abseits der großen Hauptstadtbühne dient. Karl Hohenlohe erzählt die Geschichte dieses Hauses und erklärt seine heutige Verwendung. In der Monarchie wurden nahe der wildreichen Jagdreviere Herrensitze errichtet, die dem Kaiserhaus, dem Adel und auch kirchlichen Würdenträgern als Jagdschlösser dienten. In der Gemeinde Neuberg an der Mürz im Nordwesten der Steiermark befindet sich ein Jagdschloss, das nach 1945 große Bedeutung für den wiedererstehenden Staat Österreich erlange: das ehem. kaiserliche Jagdschloss in Mürzsteg. Seit 1947 dienst es dem österreichischen Bundespräsidenten als Rückzugsort. Bundespräsident Rudolf Kirchschläger urlaubte in Mürzsteg und lud Staatsgäste zu privaten Gesprächen ein, zum Beispiel 1980 König Hussein von Jordanien. Auch Bundespräsident Kurt Waldheim verbrachte viel Zeit hier. Bundespräsident Thomas Klestil nutzte das Jagdschloss in Mürzsteg für offizielle Empfänge und um mit Staatsoberhäuptern anderer Länder heikle Themen in Ruhe zu erörtern. So zum Beispiel im Mai 1994 als unter seiner Vermittlung in Mürzsteg Friedensgespräche für den vom Bürgerkrieg gebeutelten Südsudan geführt wurden. Sein Nachfolger Bundespräsident Heinz Fischer nahm an örtlichen Veranstaltungen teil und empfing mit dem UN-Generalsekretär Ban Ki-moon auch einen der bedeutendsten internationalen Spitzenpolitiker in Mürzsteg. Im Februar 2017 übergab Fischer den Schlüssel der Villa an Bundespräsident Alexander van der Bellen, der gemeinsam mit seiner Frau von den Vertretern der Gemeinde Neuberg an der Mürz festlich empfangen wurde. In der Monarchie wurden nahe der wildreichen Jagdreviere Herrensitze errichtet, die dem Kaiserhaus, dem Adel und auch kirchlichen Würdenträgern als Jagdschlösser dienten. In der Gemeinde Neuberg an der Mürz im Nordwesten der Steiermark befindet sich ein Jagdschloss, das nach 1945 große Bedeutung für den

Schloss Halbturn wurde im Jahre 1711 von Lucas v. Hildebrandt, einem der bedeutendsten österreichischen Vertreter der spätbarocken Baukunst unter der Regierungszeit von Kaiser Karl VI. erbaut. Schloss Halbturn hat gute und schlechte Zeiten erlebt. Die Blüte seiner Jahre mag wohl jene gewesen sein, die sich uns in einem Ölgemälde Mitte des 18. Jhdts. zeigt. Während der ersten Türkenbelagerung war das kaiserliche Gestüt zerstört worden. Die Herrschaft Halbturn war über mehrere Jahre verpfändet und gelangte unter Kaiser Karl VI. wieder in kaiserlich-königlichen Besitz. Nach dem Tod Kaiser Karls VI. folgte auf Grund der Pragmatischen Sanktion 1740 seine Tochter Maria Theresia auf den Thron. Maria Theresia erwarb 1765 Schloss Halbturn, Teil der damaligen Herrschaft Ungarisch-Altenburg von der ungarischen Krone und schenkte es als Privatbesitz ihrer Lieblingstocher, Erzherzogin Marie Christine zur Hochzeit mit Herzog Albert-Casimir von Sachsen-Teschen (Begründer der Wiener Albertina). Zu diesem Anlass wurde auch das Deckenfresko „Triumph des Lichtes“ an den Barockkünstler Anton Maulbertsch in Auftrag gegeben. Da die Ehe kinderlos blieb, adoptierte das Paar den Lieblingsneffen Erzherzog Carl, Sohn von Marie Christines Bruder, Kaiser Leopold II. Als Erzherzog Carl 1822 das Erbe seiner Adoptiveltern antrat, war er ein vermögender Mann. Sein ältester Sohn, Erzherzog Albrecht, übernahm den Besitz 1847. Als dessen einziger männlicher Nachkomme im Kindesalter verstarb, adoptierte der Erzherzog die Kinder seines Bruders. So gelangte sein Vermögen – darunter auch Schloss Halbturn – nach seinem Tod im Jahr 1895 an Erzherzog Friedrich. Dessen Sohn, Erzherzog Albrecht war der nächste Besitzer. Baron Paul Waldbott-Bassenheim trat im Jahre 1956 das Erbe seines Onkels Erzherzog Albrecht an. Seit dem Ableben von Baron Paul Waldbott-Bassenheim am 20. Februar 2008 ist Schloss Halbturn im Besitz von DI Markus Graf zu Königsegg-Aulendorf, dem Adoptivsohn von Baron Paul Waldbott-Bassenheim, e

Die Juweliere A. E. Köchert zählen seit ihrer Gründung im Jahre 1814 zu den renommiertesten Juwelieren in Österreich. Jakob Heinrich Köchert begann 1819 als Geselle bei Emanuel Piote, der während der Napoleonischen Kriege nach Wien gekommen war. Piote stellte Juwelen in der französischen Art her, die beim Adel und dem Hof großen Anklang fanden. Köchert heiratete später die Schwester von Piotes Frau. Als der damalige Hofjuwelier M. Cohen 1831 verstarb, bewarben sich Piote und Köchert um den Hoflieferantentitel, den zunächst Piote erhielt und nach erneuertem Ansuchen sein Partner Köchert. Seitdem waren sie bis 1918 als k.u.k. Hof- und Kammerjuwelier und Goldschmied persönlicher Juwelier des österreichischen Kaisers und seines Hofes. Als der damalige Kammerjuwelier von Mach 1849 verstarb, wurden Köchert und der Juwelier Biedermann zu Kammerjuwelieren erhoben. Köchert wurde dadurch auch mit der Pflege der Kronjuwelen betraut. Die Diamantsterne für Kaiserin Elisabeth, die auf dem Porträt von Winterhalter verewigt sind, wurden bald danach von der Firma entworfen. Als die Schatzkammer 1871 zur Öffnung vorbereitet wurde, inventarisierte Köchert die Bestände und reinigte und restaurierte die österreichische Kaiserkrone. Er erarbeitete neue Juwelen aus alten für den kaiserlichen Gebrauch, wie ein Diamantdiadem für Kaiserin Elisabeth mit dem Frankfurter Solitär. Berühmt sind die von Köchert für Kaiserin Elisabeth entworfenen „Sisi-Sterne“. Bei einer Aufführung von Mozarts Zauberflöte hatte Sisi derart vom Sternenschmuck der Königin der Nacht geschwärmt, dass der sonst so sparsame Kaiser Franz Josef I. bei Alexander Emanuel Köchert eine nicht kleine Anzahl von Diamantsternen in Auftrag gab, die er seiner Frau zum ersten Hochzeitstag überreichte. Bei der Wiener Weltausstellung 1873 erhielt Köchert die Goldene Medaille zusammen mit dem Architekten Theophil von Hansen. Zu dem Zeitpunkt gehörte er zu den führenden europäischen Juwelieren des 19. Jahrhunderts. (Text: ARD-alpha)

Den Sehnsuchtsort Adria entdeckten die Habsburger, als die Eisenbahn erstmals schnelle Reisen bis zum Mittelmeer erlaubte. Orte wie Abazzia (Opatia) entwickelten sich in dem neuen Tourismus-Boom zum Mekka der Sommer-Suchenden. Für die oberen Zehntausend der k.u.k Monarchie bedeutete das mediterrane Paradies eine neue Passion, die sie nach Kräften auslebten. Viele Spuren der damaligen Lebenskultur haben sich entlang dieser Südbahn-Route erhalten. Das Luxushotel in Abazzia vermarktet bis heute das Flair des Doppeladlers.

Der Name Habsburg wurde 1918 über Nacht zum Unwort. Die gerade erst geborene Republik Deutsch-Österreich tat alles, um sich von der Herrscherfamilie abzugrenzen und sie von der künftigen Macht fernzuhalten. Zu groß war die Angst bei Staatskanzler Renner und seiner Regierung, dass Habsburg die Rückkehr zur Macht plante. Daher wurden alle Angehörigen der Familie, die keine Verzichtserklärung unterzeichneten, des Landes verwiesen. Außerdem waren alle Habsburger vom Wahlrecht ausgeschlossen. Das Habsburgergesetz führte 1962 zur sogenannten „Habsburgkrise“, als sich die Regierung über die geplante Einreise Otto von Habsburgs nach Österreich nicht einig wurde.

Das Habsburgerreich wurde nie zur Kolonialmacht, aber es erlag dem exotischen Reiz der fernen Länder auf andere Weise: durch mehrere herausragende wissenschaftliche Expeditionen an Orte, die die Phantasien der Leute beflügelten. In diesen Missionen verbanden sich Abenteuerlust, Wissbegierde und Machbarkeitsrausch – und unter dem Mantel der wissenschaftlichen Forschung natürlich auch das Bedürfnis, machtpolitische Duftmarken rund um den Globus zu setzen. Die Expedition von Payer und Weyprecht zum später so benannten Franz Josefs Land war eines der Beispiele, wie das Herrscherhaus sich mit diesen Reisen international positionieren wollte. Stefan Wolner und Harald Nestl führen in dieser ORF III Neuproduktion zurück in die Zeit, als Habsburg seine Pioniere und Eroberer über die Weltmeere aussandte.

Der Wienerwald ist nicht nur ein beliebtes Naherholungsgebiet, sondern auch eine Kulturlandschaft mit langer Tradition. Viele Refugien hat der Mensch hier geschaffen, vom Lainzer Tiergarten und der berühmten Hermes Villa für Kaiserin Elisabeth über den tragischen Schauplatz Mayerling und das Stift Heiligenkreuz bis zum Weinbau in Neuwaldegg und den Cobenzl mit dem Krapfenwald-Bad. Gigga Neunteufl zeigt in diesem Film den Wienerwald als Kulturraum mit langer Geschichte und ebenso großer Gegenwart.

Der gewaltsame Tod der Kaiserin Elisabeth kam rückblickend nicht aus heiterem Himmel. Die Tragik dieses Attentats hat oft den Blick auf das umtriebige anarchistische Umfeld verstellt, das hinter diesem Mord gestanden ist. Die neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts galten als das „Jahrzehnt der Bomben“. Nahezu jeder prominente Politiker in Europa war bis dahin schon zur Zielscheibe anarchistischer Anschlagspläne geworden: Otto von Bismarck, König Alfons XII., König Umberto I., Zar Alexander II., Kaiser Wilhelm I. – Elisabeth setzte sich mit diesen Anschlägen intensiv auseinander. Es führte aber nicht dazu, dass sie irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen auf ihren Reisen zugelassen hätte. Die Dokumentation von Anna Sigmund und Monika Czernin rekonstruiert anhand bisher ungesichteter Archivmaterialien minutiös die letzten Stunden der Kaiserin und zeigt die ganze Sprengkraft der damaligen anarchistischen Bewegung in Österreich und in Europa

"Der Kronprinz ist tot": Mit dieser Schlagzeile ging der österreichisch-ungarische Traum von Frieden und Stabilität am 30. Januar 1889 zu Ende. Um den Tod von Kronprinz Rudolf von Habsburg und seiner Geliebten Mary Vetsera in seinem Jagdschloss im niederösterreichischen Mayerling ranken sich bis heute Gerüchte und Spekulationen: Die Doku zeigt, wie sehr die Inszenierungen und Vertuschungen rund um das Geschehen bis in die Gegenwart reichen.

Habsburgs Alltag wäre nicht denkbar gewesen ohne die Hoflieferanten. Kaiser Franz Joseph kaufte gerne Schmuck für seine ferne Elisabeth. Und bei aller asketischen Grundhaltung des Kaisers waren auch die Gastronomen und Zuckerbäcker wichtige Partner im kaiserlichen Tagesablauf. Der neue ORFIII-Arte-Dreiteiler „Habsburgs Hoflieferanten“ erzählt das letzte Jahrhundert der habsburgischen Herrschaft aus der Sicht jener Geschäftsleute, die exklusiven Zugang zum Hof genossen. Hoflieferant zu sein, bedeutete einerseits ein Privileg, konnte andererseits ein hartes Brot sein, wenn der Hof einem die Preise und die Vorgaben diktierte. Und natürlich hatten Hoflieferanten viel Einblick, was so lief im Hause Habsburg. R: Judith Doppler und Kurt Mayer.

Österreichs Kaiser mussten nicht nur regieren, sie aßen und tranken auch, sie feierten, sie fuhren Kutsche und sie verteilten Geschenke. Ein großer Markt also für Waren und Dienstleistungen aller Art, um den viele Firmen rangen. Der Hof war auf diese Hoflieferanten angewiesen, weil er das alles allein niemals bewältigt hätte. Besonders zeigte sich das zur Zeit des Wiener Kongresses, als gekrönte Häupter samt Tross aus ganz Europa nach Wien kamen und verköstigt und belustigt werden wollten. Allein die Zahl der Kutschen, die gebraucht wurden, ging in die Tausenden. Hier begann das Wechselspiel zwischen dem Herrscherhaus und seinen privilegierten Lieferanten, das zu Hochblüten im Handwerk und in der Gastronomie führte. Teil zwei des ORF-III-Arte-Dreiteilers geht zurück zu den Anfängen der Wiener Hoflieferanten und erklärt die Gründe für ihren Höhenflug über die folgenden hundert Jahre.

Mit dem Ende der Monarchie verlor der Status des Hoflieferanten seine Bedeutung, ja, er verkehrte sich ins Gegenteil. Was eben noch den exklusiven Zugang zum Wiener Hof und seinen tausenden Angehörigen garantiert hatte, war plötzlich ein Emblem von gestern. Im dritten und letzten Teil der Serie „Habsburgs Hoflieferanten“ erzählen die Gestalter Judith Doppler und Kurt Mayer den politischen Umbruch in Österreich 1918 durch die Brille der Geschäftsleute wie Hofjuwelier Köchert, Hofzuckerbäcker Demel und den Glashersteller Lobmeyer