Habsburg und der Stephansdom – das war immer eine ganz spezielle Beziehung. Der Dom war die perfekte Kulisse für die großen sakralen Auftritte der Herrscherfamilie. Über Jahrhunderte versuchten die Habsburger, den Dom zu kontrollieren und zu instrumentalisieren. Von Franz Josephs berühmtem Trauerkondukt über die maximilianische Doppelhochzeit bis zurück zur Gründung des Doms durch Rudolf den Stifter lässt sich eine einheitliche Handschrift erkennen: St. Stephan, das eigentlich die Kirche der Bürgerinnen und Bürger war und sich selbst gehörte, sollte zur Bühne für das Gottesgnadentum der Habsburger werden.
Der Film bietet eine Kulturgeschichte der Burgen und Schlösser in Österreichs südlichstem Bundesland, in Kärnten, wobei besonders imposante Burganlagen exemplarisch in den Mittelpunkt gerückt werden. In der Reportage wird auch der Frage nachgegangen, welchen Zweck Burgen zu unterschiedlichen Zeiten erfüllten, und der Wandel von der Wehranlage hin zum repräsentativen Adelssitz nachgezeichnet.
Vorbilder sollten die Kaiser und ihre Familien sein. Die Ansprüche waren hoch, doch zwischen Anschein und Wirklichkeit taten sich bisweilen Welten auf, denn nicht jeder fand im Ehebett die Erfüllung seiner Lust. Wenn die Eskapaden ruchbar wurden, versuchte man, sie mit allen Mitteln totzuschweigen. Die Dokumentation berichtet von Leidenschaften der Habsburger, die niemals publik werden sollten.
Eheliche Liebe war bei den Habsburgern eher ein Zufallsprodukt. Viel wichtiger waren geplante dynastische Verbindungen zum Wohl des Reiches. Quer über den Kontinent wurden Kinder einander versprochen. Einige wenige setzten sich über dieses System hinweg. Es brauchte viel Mut und Überzeugung, um sich über den über Jahrhunderte perfektionierten Standesdünkel dieser Familie hinweg zu setzen.
InfoStreams28im TV85Forum5ShopEpisoden385Links2 Platz 617 260 Fans Serienwertung noch keine Wertungeigene: – 104Aus dem Rahmen: Die Hermesvilla - Sisis Schloss der Träume 103105 Folgeninhalt Die malerische Hermesvilla im Lainzer Tiergarten in Wien überrascht Besucher auch heute noch mit einem Flair aus Kaisers Zeiten. Als Geschenk Kaiser Franz Josephs an seine Gemahlin Kaiserin Elisabeth erhielt die Villa den Beinamen "Schloss der Träume". Kunstliebhaber Karl Hohenlohe geht in dieser Dokumentation der Geschichte des verträumten Bauwerks nach.
InfoStreams28im TV85Forum5ShopEpisoden385Links2 Platz 617 260 Fans Serienwertung noch keine Wertungeigene: – 105Wo die Herzen ruhen - Auf den Spuren der Habsburger in der Schweiz 104106 Folgeninhalt Die Habsburger stammen aus der Schweiz. Ihre Spuren liegen im Raum Aargau. In der Klosterkirche in Muri ruhen die Herzen des letzten Kaisers und seiner Frau. Die neuere Schweizer Geschichtsforschung räumt mit alten Mythen von den "bösen Habsburgern" gegen die "guten Eidgenossen" auf. Sie würdigt die Kultur- und Lebensweise, die mit den Herrschergeschlecht in die Region Aargau eingezogen war.
Wien wandelt sich ständig – Plätze, die man zu kennen glaubte, verändern ihr Aussehen. In einem neu produzierten Dreiteiler widmet sich Erbe Österreich den vielen Häutungen dieser Stadt, angefangen vom Umbau in der Ringstraßenzeit, bis in die Gegenwart und auch die nahe Zukunft. Möglicherweise wird der Ring auch einmal eine große Fußgängerzone sein. In Teil eins geht es um die historischen Veränderungen der Inneren Stadt. Es ist noch nicht so lange her, da war die Kärntnerstraße befahren – die Autos brausten nur wenige Meter an der Westfassade des Stephansdoms vorbei. Aber auch sonst hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan: traditionelle Geschäfte sind gegangen, internationale Handelsketten haben sich in die besten Adressen eingekauft.
Beim Wort „Altwien“ bekommen viele romantische Gefühle. Doch niemand, der es sich aussuchen konnte, hätte in dieser Stadt leben wollen. Gerade die späteren Gürtel-Bezirke – das Thema von Teil zwei dieser neuen ORF III Serie – haben vom Abriss der Stadtmauern und von der Öffnung der Inneren Stadt am meisten profitiert. In einigen Bezirken hielt ein bürgerlicher Lebensstil Einzug, wo einst das Glacis und die Vorstadt gewesen waren. In anderen, vor allem entlang des Wien-Flusses, zog es die Arbeiter, weil dort Mühl- und Gerbereibetriebe standen. Mit der großen Besiedelung dieser Bezirke begann auch das Verkehrsproblem, das diese Wiener Regionen bis heute begleitet. Erbe Österreich geht an die Plätze, die sich am stärksten verändert haben, und zeigt anhand alter Aufnahmen, wie es früher dort ausgesehen hat.
Die Wiener Vorstadt kannte die Masse der Wienerinnen und Wiener lange vor allem als Vergnügungsstätte. Nach Hietzing oder Döbling fuhr man bei schönem Wetter auf einen Tag hinaus, genoss die Sonne und amüsierte sich in einem der Tanzlokale. Am Abend brachte die Straßenbahn die Leute wieder nach Hause. Doch immer mehr Menschen kamen, um zu bleiben. Die hohe Lebensqualität nah am Wienerwald wog die weiten Wege zusehends auf. Der dritte und letzte Teil dieser ORFIII Serie zeigt die Veränderungen der Stadt in den Außenbezirken. In dem Maß, als die Stadt an Einwohnern zunahm, gewann auch der Wohnraum hier an Wert. Zu den einfachen Landhäusern gesellten sich mehrstöckige Zinshäuser.
Die Habsburger zog es in die Natur, und ab dem 19. Jahrhundert auch in die Alpen. Franz Joseph, Erzherzog Johann und auch Kaiserin Elisabeth strebten zu den Gipfeln und wurden damit ungewollt zu Trendsettern der neu entdeckten Leidenschaft der Menschen für die Berge. In diesem neuen ORF-III-Zweiteiler geht Regisseur Christian Papke den alpinen Wegen prominenter Habsburger nach und zeigt, wie sie auf größerer Seehöhe innere Ruhe und Abstand zum Herrscheralltag gewinnen wollten. Er beleuchtet dabei auch den Imagewandel der Berge innerhalb weniger Jahre: Früher hatte man sich als Kaiser in den Prater zur Jagd kutschieren lassen und hielt das Gebirge für Teufelszeug. Mit einem Mal waren Felswände und Sturzbäche en vogue und galten als Orte der inneren Erneuerung.
Habsburg und die Alpen – das wurde eine große Leidenschaft, in die die Herrscherfamilie nach Audienzen, Arbeitsessen und Kabinettsitzungen floh. Der Alpinismus war eigentlich eine bürgerliche Erfindung gewesen, aber der neue Trend war zu verführerisch, als dass das Kaiserhaus ihn an sich vorbei gehen hätte lassen wollen. Erzherzog Johann durchstreifte die steirischen Alpen, traf an stillen Bergseen seine Anna Plochl und baute um seine Liebe zu dieser Gegend die infrastrukturelle Erneuerung der Steiermark. Kaiser Franz Joseph zog es wann immer es ging in die Ischler Berge. Auch wenn er dort vor allem Jagdtrophäen sammelte, war er nicht minder ein Freund dieser Region. Mit der Gründung des Alpenvereins begann die systematische Erschließung der heimischen Berge, die die Tür zum alpinen Massentourismus späterer Jahrzehnte aufstieß.
Die Südbahn machte einen lange gehegten Traum wahr: in kürzester Zeit an die Adria reisen zu können. Am 12. Juli 1857, vor genau 160 Jahren, war es so weit: der erste Zug fuhr in einem durch von Wien bis nach Triest. So begann die bewegte Geschichte dieser Bahnlinie, die von den Sehnsüchten der Menschen nach Sonne und Meer, von den Anfängen des Tourismus ebenso erzählt wie von der Instrumentalisierung dieser Verkehrslinie durch das k.u.k. Militär im Ersten Weltkrieg. In der ersten Folge dieses neu produzierten ORFIII-Zweiteilers zeigt Regisseur Harald Scherz das Aufblühen dieser Bahnlinie und die habsburgischen Lebensgeschichten, die damit verwoben waren. Und natürlich bedeutete diese Mammut-Aufgabe auch einen hohen Einsatz von menschlicher Arbeitskraft, die mit entsprechenden Opfern verbunden war.
Die Südbahn stand am Beginn der Reisegesellschaft, die es sich leisten konnte, auf ein langes Wochenende an die Adria zu fahren. Vor allem die kaiserliche Familie machte davon gerne Gebrauch. Als Kronprinz Rudolf in Mayerling zu Tode kam und Graf Hoyos den Zug stoppen ließ, um dem Kaiser möglichst schnell die Nachricht davon zu überbringen, wusste der Mehrheitsbesitzer der Bahn Nathaniel Rothschild noch vor dem Kaiser davon, weil ihm der Bahnhofsvorstand telegrafiert hatte. Mit dem Zerfall der Monarchie und der Aufteilung der Bahngesellschaft begann auch der langsame Niedergang der Südbahn, der erst in den letzten Jahren zur eine kulturelle Restaurierung wieder teilweise aufgefangen wurde.
Vor 250 Jahren eröffnete Kaiser Joseph II. das kaiserliche Jagdgebiet an den Donauauen für die Öffentlichkeit – das Wiener Erholungsgebiet „Prater“ war geboren. In einer Zeit, in der es noch keine städtischen Parks gab und auch nur die wenigsten sich eine Ausfahrt auf das Land leisten konnten, bedeutete der Prater einen großen Gewinn an Lebensqualität für die Wienerinnen und Wiener. Fortan fand hier jede nur erdenkliche Vergnügung, jedes Remmi-demmi statt, das man sich vorstellen konnte, bis zur Weltausstellung von 1873 und dem legendären „Klein-Venedig“, wie man es heute nur mehr aus Las Vegas kennt.
Im zweiten Teil geht es um den Grünen Prater, also jene weit sich an der Donau entlang erstreckende Grünlandschaft, die heute Sportlern und Erholungssuchenden einen riesigen Betätigungsraum erschließt. Von der Trabrennbahn bis zum Praterstadion kommen auch all jene auf ihre Kosten, die beim Sport lieber nur zusehen wollen.
In Teil drei der Serie anlässlich „250 Jahre Wiener Prater“ präsentiert Regisseur Ronald P. Vaughan den sogenannten „Wurstelprater“, also jenen Teil, in dem lautstark Hochschau- und Geisterbahn gefahren, Schießbuden geschossen oder Stelze und Langos verzehrt wird. Heute funktioniert hier alles hochtechnisch und sicherzeitszertifiziert. Doch diese Vergnügungskultur ist so alt wie der Prater selbst. Damals zog das Riesenrad noch sämtliche Strizzis von Wien an – die Wiener Polizei war erleichtert, weil sie wusste, wo sie die dunklen Gestalten Wiens verhaften konnte. Heute ist der Wurstelprater ein Vergnügungsterrain für Alt und Jung, quer durch die Gesellschaftsschichten.
Kein Name ist so mit der Wiener Ringstraße verbunden wie der der Firma Wienerberger. Dem Unternehmer Heinrich Drasche gelang es, auf dem Wienerberg mit seinem Ziegelunternehmen ein gigantisches Monopol zu errichten, das so gut wie jeden Ziegel produzierte, der in der Ringstraßenzeit in Wien verbaut wurde. Hier fingen die sogenannten „Ziegelböhm“ an, deren soziale Lage später mit verantwortlich für die Gründung der Sozialdemokratie in Österreich wurde. Gustav Trampisch portraitiert den Werdegang des Unternehmers und zeigt, welche Bedeutung die Firma für das Werden Wiens gehabt hat.
Ludwig Salvator, Erzherzog von Österreich und Prinz von Toskana, war gebildet, unangepasst und aufgeschlossen. Er war Wissenschaftler, Künstler, Visionär, Pazifist, Naturschützer, Schriftsteller und eine der schillerndsten Persönlichkeiten aus dem Hause Habsburg. Sein besonderes Interesse galt der Erforschung damals unbekannter Inseln, von Land und Leuten, Flora und Fauna. Seine Forschungsergebnisse über Geschichte, Tier- und Pflanzenwelt hat er in umfangreichen Publikationen festgehalten. Die wilde Schönheit der Balearen und die Liebenswürdigkeit von deren Bewohnern beeindruckten den Erzherzog besonders. Er schuf sich im Nordwesten Mallorcas ein kleines Paradies, wo kein Tier getötet und kein Baum gefällt werden durfte. Die Dokumentation zeigt die wichtigsten Lebensstationen Ludwig Salvators und die nachhaltigen Auswirkungen seiner Forschertätigkeit im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Hinter sieben abfallenden Gartenterassen, exotischen Orangerien und üppigen Prunkappartements verbirgt sich die Geschichte eines Schlosses, dessen zeitweilige Bewohner nicht erlesener hätten sein können. Das größte der sieben Marchfeldschlösser, Schloss Hof, diente schon Prinz Eugen von Savoyen als Sitz zur Jagd und Ort barocken Lustwandelns, Maria Theresia vermählte ihre Lieblingstochter in der bescheidenen Schlosskapelle und Joseph II. brachte die Anlage nach seinen Vorstellungen auf Vordermann. Kunstkenner Karl Hohenlohe begibt sich in dieser Folge zur Sommerfrische aufs Land, erkundet barocke Gartenkunst und die neue eröffnete siebente Gartenterasse.
Freizeit-Oasen wie der Prater oder der Böhmische Prater sind heute österreichische Kult-Orte. Ihre Eroberung durch die breite Bevölkerung begann, als die Menschen hierzulande begannen, ihre Freizeit zu gestalten und in der Natur zu genießen. Davor war kaum jemand, der ohnehin schwerer körperlicher Arbeit im Freien nachging, an aktiver Betätigung interessiert. Und für die wenigen, die das wollten, gab es außerhalb der Stadt kaum eine Infrastruktur. Mit der Öffnung des Praters durch Joseph II. – bis dahin ein privilegiertes Jagdgebiet des Hochadels – und mit der Errichtung des böhmischen Praters für die „Ziegelböhm“, die am Wienerberg die Lehmziegel für den Ringstraßenbau schlugen, begann die Ära der Freizeitparadiese. Auch Grinzing und Hietzing wurden in der Johann-Strauß-Ära erschlossen. Man fuhr mit der verlängerten Straßenbahn auf einen Tag hinaus aus der Stadt, wanderte, tanzte, trank und speiste.
Die Wiener Freizeit-Oasen wurden zu Lieblingsplätzen der Wienerinnen und Wiener und sind es bis heute geblieben. Die Mischung aus freier Natur, Unterhaltung und Gastronomie war die Zauberformel, um die erholungshungrigen Stadtbewohner nachhaltig an Orte wie den Prater oder die Grinzing zu binden. Der zweite Teil der ORF III Neuproduktion zeigt, wie sich diese Plätze bis zum Ende der Monarchie und darüber hinaus entwickelt haben, und welche Reize nach wie vor die Massen in ihren Bann schlagen.
n dieser Sendereihe über Adelshäuser und Adelssitze werden Prachtbauten vorgesellt, die heute noch von den einst ansässigen Familien bewohnt werden. Den Anfang macht das Wiener Palais Pallavicini gegenüber der Nationalbibliothek, eines der markantesten Gebäude der Wiener Innenstadt. An der Adresse Josefsplatz 5 residiert heute ein Nachkomme jener Edoardo Pallavicinis, der durch das Haus führt.
Ohne die Esterhazys wäre die Casa d’Austria mindestens dreimal untergegangen: bei den beiden Türkenbelagerungen und während des österreichischen Erbfolgekriegs Maria Theresias gegen Preußen und seine Verbündeten. Die Nibelungentreue zu den Habsburgern zahlte sich für die Esterhazys freilich aus: Sie stiegen im Adelsranking auf und wurden reich und mächtig. Dass nach ihnen ein Braten und eine Torte benannt sind, erscheint da nur wie ein Augenzwinkern der Geschichte.
Seit einem halben Jahrtausend residieren die Grafen von Kuefstein auf Schloss Greillenstein im Waldviertel, und bis heute nützen die Nachkommen den Renaissancebau. Greillenstein war zugleich Repräsentations-, Sommer- und auch Amtssitz. Franz Grillparzer und der Maler Anton Romako lebten zeitweise dort. Sisis Ururenkelin zeigt, welchen Lebensstil ihre adeligen Vorfahren einst pflegten.
Sie sind das reichste Adelshaus Europas – und sie sind ursprünglich waschechte Österreicher: Die Burg Liechtenstein im niederösterreichischen Maria Enzersdorf gab dieser Dynastie den Namen, die Europas Geschichte maßgeblich mitgeschrieben hat und heute von einem souveränen Fürstentum aus regiert. Allein die beiden Wiener Palais der Liechtensteins sprechen schon eine deutliche Sprache: heute nur vier Straßenbahnstationen voneinander entfernt, waren sie einst als Winter- und als Sommersitz genutzt, beides barocke Prachtbauten erster Güte, die Macht und Reichtum ausstrahlten. Von der mittelalterlichen Schlacht bei Dürnkrut bis zur Ermordung der Kaiserin Elisabeth standen die Liechtensteins in allen Krisen zum Haus Habsburg.
Wohnen im Schloss – wie lebt es sich als Adeliger in der prachtvollen Behausung der Ahnen? Die alte Großadelsfamilie Kinsky residiert seit Jahrhunderten bis zum heutigen Tag in ihrem historischen Sitz Heidenreichstein im niederösterreichischen Waldviertel. Die einstige Wehranlage wurde im Lauf ihrer Geschichte immer repräsentativer ausgestaltet, sodass sich hier heute ein Leben nach modernen Komfort-Standards führen lässt. Und natürlich ist es immer etwas Besonderes, innerhalb von Mauern zu wohnen, deren Anfänge bis ins Hochmittelalter zurück reichen. Rudolf Graf van der Straten-Ponthoz erbte die Burg von seinem Freund dem Grafen Palffy. Straten-Ponthoz leitete von 1920 bis 1939 die Spanische Hofreitschule und stand beim Begräbnis von Kaiser Franz Joseph neben dessen Sarg sowie bei der Krönung Kaiser Karls neben dessen Kutsche. Seine Enkelin Annette Kinsky führt Karl Hohenlohe in dieser ORFIII Neuproduktion durch die Anlage.
Zu den Geschlechtern, die über Jahrhunderte hinweg an den Schaltstellen der habsburgischen Macht saßen, gehören ganz zuvorderst die Schwarzenbergs. Die Wienerinnen und Wiener denken bei dem Namen zu aller erst an den Schwarzenbergplatz, der dem Sieger der Völkerschlacht von Leipzig gegen Napoleon gewidmet ist, mit dem pompösen Reiterdenkmal und mit dem barocken Palais Schwarzenberg. Doch der Einfluss dieser Familie reichte noch wesentlich weiter.
Stefanie Harrach, die Nachfahrin eines jahrhundertealten Adelsgeschlechts, entschied sich nach dem Zweiten Weltkrieg, ihr Wiener Palais zu verkaufen und das völlig ruinierte Schloss Rohrau zum neuen Familiensitz zu machen. Mit viel Engagement erstand ein Barockbau in neuem Glanz. Die heutigen Besitzer, Johannes und Ursula Waldburg-Zeil zeigen, wie es sich heutzutage in diesem Prachtbau lebt.
Als Kronprinz Rudolf entseelt im Schlafzimmer von Mayerling lag, war es sein Schwager Philipp von Coburg, der ihn auffand. Rudolfs Frau Stephanie war eine belgische Prinzessin und somit eine Coburg. Die Coburgs stellten mehrere Könige in Europa, darunter den englischen, der sich später nur in Windsor umbenannte. Otto von Bismarck bezeichnete das Haus sarkastisch als das Gestüt Europas. In Wien galten die Coburgs wegen ihrer vielen Herrscherfunktionen als die zweitnobelste Familie nach den Habsburgern. Auch Walzerkönig Johann Strauß wurde, damit er seine dritte Ehe eingehen konnte, Staatsangehöriger von Coburg.
Seit eineinhalb Jahrhunderten lebt die oberitalienische Adelsfamilie Piatti auf Schloss Loosdorf im nördlichen Weinviertel. Alfons Piatti, dessen Mutter eine Habsburger Erzherzogin ist, führt von hier aus eine große biologische Landwirtschaft. Es braucht einen funktionierenden Wirtschaftsbetrieb, um diesen eindrucksvollen Besitz, der einst den Liechtensteins gehörte, zu erhalten. Piattis Frau Verena ist Astrologin und daher nicht nur mit der Vergangenheit, sondern auch mit der Zukunft im Bunde. Beide öffnen für Karl Hohenlohe ihren Familiensitz, in deren Räume sich unter anderem eine Sammlung zerbrochenen Porzellans befindet, das gerade von japanischen Wissenschaftlern restauriert wird.
„Was ist der Unterschied zwischen Zürich und dem Wiener Zentralfriedhof? Der Zentralfriedhof ist nur halb so groß, aber doppelt so lustig.“ Der Wiener Humor hat sich mit dem Tod immer auf Augenhöhe bewegt. Mit dem richtigen Schmäh lässt sich dem Tod sein Schrecken nehmen, er gehört quasi zum Leben dazu. Und wenn der Verblichene von Wolke sieben herunter blickt, hätte er wahrscheinlich seine Freude damit. Zum heurigen November bringt Günter Kaindlstorfer eine Schau auf die Kabarettisten und Humoristen, die sich in Wien mit dem Sterben auseinander gesetzt haben. Von Farkas und Waldbrunn bis zu Fritz Kreissler und Josef Hader zeigen zahlreiche Ausschnitte das Spannungsfeld zwischen Wien, dem Tod und dem Witz.
Wenige Ereignisse haben den Lauf der Geschichte in Europa so beeinflusst wie die Abwehr der Osmanen 1683 vor Wien. Bei näherem Hinsehen erscheint diese weltgeschichtliche Abwehrschlacht voller Rätsel zu sein: Was war es, das die Osmanen in diese Entscheidungsschlacht trieb? Welche Rolle spielte der Bericht des türkischen Reiseschriftstellers Evlia Celebi, der wenige Jahre zuvor Wien bereist und die Reichshauptstadt in seiner Heimat als „goldenen Apfel“ angepriesen hatte? Welche Intrigen liefen im osmanischen Heer hinter den Kulissen? Und warum hielt sich der abgeschlagene Kopf des gescheiterten Eroberers Kara Mustafa bis vor etwa zwanzig Jahren in einem Depot des Wien-Museums?
Der Traum vom großen Geld begleitete die Habsburger quer durch ihre Geschichte. Lange träumten sie auch von Zauberei und Alchemie. Noch Maria Theresias Ehemann Franz Stephan glaubte an die chemische Herstellung von Gold. Als Ehemann der Regentin hatte er viel Zeit für solche Spielereien, die Amtsgeschäfte führte ja seine Frau. Im niederösterreichischen Kirchberg am Wagram fand sich im Boden vergraben ein altes alchemistisches Labor aus dem 16. Jahrhundert – der Beweis dafür, wie ernsthaft die Suche nach der Gold-Formel damals betrieben wurde.
Maximilian I., der visionäre Selbstdarsteller, der „letzte Ritter“, der Jäger und Soldatenkaiser: Zum 500. Todestag des legendären Habsburger-Herrschers führt diese Dokumentation von ORFIII in Zusammenarbeit mit dem Landesstudio Tirol an die schönsten Plätze von „Maximilians Tirol“. Maximilians Residenzstadt Innsbruck mit dem Goldenen Dachl und den berühmten „Schwarzen Mandern“, seine Jagdsitze und Jagdschlösser, die spektakuläre Martinswand mit der „Maximiliangrotte“, das Fürstenhaus am Achensee, Schloss Tratzberg oder die Festung Kufstein: Kaiser Maximilian hat Tirol geliebt, oft besucht und mit manchem Waffengang auch belastet. R: Georg Laich.
Österreich ging spät und zögerlich an die Innovation Aufzug heran. Er kam mit der Ringstraßenzeit. Das Haus der Industrie bekam einen Pater Noster, der so spektakulär war, dass ihn sogar Franz Josef eröffnete. Dabei war er mit Sicherheit kein Liebhaber des Fahrstuhls. Er hasste alle technischen Innovationen. Daher gewöhnten sich in Österreich viele Architekten an, den Aufzug zu verstecken oder abseits zu planen. So fand man ihn zum Beispiel hinter einer gewöhnlichen Wohnungstür um das „Ensemble“ des Stiegenhauses nicht zu stören. Schon Maria Theresia hatte einen Aufzug gehabt, um zu ihren Liebsten zu fahren. Viele von ihnen waren nämlich früh gestorben und lagen in der Kapuziner Gruft. Die etwas „festere“ Maria Theresia brauchte eine Transporthilfe um den Weg in den Untergrund täglich antreten zu können. Da der Aufzug zu ihrer Zeit aber einem simplen ungesichertem Flaschenzug entsprach, blieb sie regelmäßig im Schacht stecken. Diese ORF III Neuproduktion von Patrice Fuchs zeigt, wie der Aufzug in der Gründerzeit die Stadt Wien modernisiert hat.
Wenige Habsburger Herrscher standen anfangs so mit dem Rücken zur Wand wie Maria Theresia, und wenige entfalteten später eine solche Pracht wie sie: allein die Feier zur Vermählung ihrer Tochter Marie Antoinette im Wiener Belvedere kostete ein Vermögen. Und dann noch Kleinigkeiten wie das Schloss Schönbrunn. Wo also kam das ganze Geld her, das die einst bedrängte Jungregentin zu einer der prachtvollsten Herrscherfiguren der Geschichte machte? Legendär ist Maria Theresias angebliche eiserne Geldreserve unter ihrem Bett. Und dann noch die Erfolgsgeschichte des von ihr geschaffenen Maria Theresien Talers. Kaum eine Münze der Welt kann auf eine solche Popularität zurück blicken – insgesamt wurden von der Silbermünze fast 400 Millionen Stück geprägt, sie war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein Zahlungsmittel im arabischen Raum und auch in Afrika. Mussolini erwarb dazu die Druck-Lizenz. Im Kaiserreich Abessinien fungierte der Maria Theresien Taler über ein Jahrhundert lang als offizielle Landeswährung. Warum das alles? Regisseur Christian Papke klärt uns über die Geld-Tricks der Maria Theresia auf.
Die malerische Hermesvilla im Lainzer Tiergarten in Wien überrascht Besucher auch heute noch mit einem Flair aus Kaisers Zeiten. Als Geschenk Kaiser Franz Josephs an seine Gemahlin Kaiserin Elisabeth erhielt die Villa den Beinamen "Schloss der Träume". Kunstliebhaber Karl Hohenlohe geht in dieser Dokumentation der Geschichte des verträumten Bauwerks nach.