Sender ARDErstaustrahlungLaufzeit 45 MinutenGenres Documentary
Die Eisenbahn katapultierte das späte Habsburgerreich ins Reisezeitalter. Bahnverbindungen wurden ausgebaut, Lücken im Streckennetz geschlossen, und auf einmal konnte man berauschend schnell überall hin auf dem Kontinent. In Wien lässt die zukünftige Luxusreisegesellschaft Wagons-Lits ihren ersten Schlafwagen in der Simmeringer Waggonfabrik bauen. Aus diesem Prototypen wächst der extravagante Orientexpress, der legendärste Zug, der jemals auf Schienen fahren wird. Er bringt internationales Flair und Prominenz in die Kaiserstadt. Eine der wichtigsten Strecken war die Kaiserin Elisabeth Westbahn. Dank ihr konnte man von Paris bis Istanbul durchfahren. Die Kaiserin selbst war zwar Namensgeberin, kam aber wegen Dissonanzen mit ihrem Mann nicht zu Eröffnung – nur einer von vielen Affronts ihres kaiserlichen Lebens, der der Attraktivität der neuen Bahnlinie aber keinen Abbruch tat. In der Folge fuhren die bedeutendsten Zeitgenossen über diese Strecke: Liebende, die ihre Ankunft kaum erwarten konnten, Flüchtende, die rasch das Weite suchten, Potentaten auf Staatsbesuch und Magnaten im Rausch der Gründerzeit, Stars und Sternchen der Kunst und der Gesellschaft. R: Wolfgang und Harald Scherz, Buch: Andreas und Carola Augustin