Sender ARDErstaustrahlungLaufzeit 45 MinutenGenres Documentary

Jeder kennt heute berühmte Klimt-Models wie Emilie Flöge. Das Kalkül der Porträtierten, sich durch das Festhalten in der Malerei zu verewigen, ist offenbar aufgegangen. Doch hinter der Förderung des Jugendstils durch die vor allem jüdische Bourgeoisie steht bei genauer Betrachtung mehr als nur Kunstsinnigkeit. Vielmehr wollten die aufstrebenden Familien der Ringstraßenzeit durch die Förderung der neuen Kunst zu gesellschaftlicher Anerkennung finden. So ergab sich eine große Symbiose aus den Künstlern des Secessionskreises und den wohlhabenden Familien des späten 19. Jahrhunderts. Die einen kamen dadurch zu Geld und stießen in die bürgerlichen Salons vor, die anderen konnten sich vor einer sonst reservierten Wiener Gesellschaft als Mäzene und Schöngeister profilieren. Zu den bedeutendsten Förderern der Secession gehörten Karl Wittgenstein, Victor Zuckerkandl und Fritz Waerndorfer. Die Akzeptanz der jüdischen Bourgeoisie blieb allerdings über weite Strecken ein Wunschtraum. Selbst in ihr