1985: Eine Boeing 747-100SR von Tokio ist nach einem Druckverlust nicht mehr steuerbar - die Hydraulik ist komplett ausgefallen. Durch Turbinenregulierung schaffen die Piloten es trotzdem fast zurück zum Ausgangsflughafen, und auch einen Sturzflug abzufangen. Als die Landeklappen aber ungleich ausfahren stürzt die Maschine in die Berge nördlich des Fujis. 520 Menschen sterben: der tötlichste Absturz der Geschichte, aber vier überleben. Der hintere Schott der Druckkabine war gebrochen. Der untere Teil war sieben Jahre zuvor nach einem Tailstrike ersetzt und unsachgemäß zusammengesetzt worden. Die Schottexplosion zerriss einen Großteil des Seitenruders und alle vier Hydrauliksysteme. Als Folge verfügen Flugzeuge nun über Hydrauliksicherungen, was den vollständigen Verlust der Flüssigkeit verhindert.
2004: Zwei km vor Kirksville, Missouri stürzt eine Jetstream 32 in einen Wald ab. Nur eine Person von 14 Insassen überlebt. Die Piloten waren 14 Stunden im Einsatz und besonders der Pilot zeigt alle Anzeichen für Erschöpfung und Plan continuation Bias: er unterhält sich beim Anflug über profane Dinge und beschwert sich über langweilige Copiloten. Eine professionelle Kommandostruktur existiert so nicht länger. Die Piloten flogen einen Nicht-Präzisionsanflug bei schlechter Sichtweite. Sie ignorieren dabei die Einhaltung der Mindestflughöhe und halten statt auf die Instrumente zu schauen nach der Landebahn Ausschau. Die NTSB fordert die FAA dringend auf die seit 1964 nicht überarbeiteten Vorgaben für Arbeits- und Ruhezeiten zu korrigieren.
1989: Eine Boeing 707 zerschellt beim Anflug auf die Azoren am Berg Pico Alto. Alle 144 Insassen sterben. Beim Kontakt mit dem Tower hatte der Copilot eine falsche Mindestflughöhe verstanden, die vom Lotsen nicht korrigiert wurde und eine Wiederholung der Angabe ging durch die Überlappung zeitgleicher Nachrichten verloren. Außerdem hatte der Fluglotse eine flasche Altimeterangabe durchgegeben, seine Supervisorin war am Telefon, durch die Anwesenheit einer Stewardess gab es kein steriles Cockpit und die Crew reagiert nicht auf das Ground Proximity Warning System: Independent Air nutzte für das Training keine eigenen Flugsimulatoren und hatte somit häufig durch Voreinstellungen falsche Alarme. Insbesondere dieser Punkt wurde durch die Behörden adressiert.
2011: Die Turboproppropeller einer Dash 8 geben beim Anflug auf Madang, Papua-Neuguinea kreischende Geräusche von sich und fallen aus. Die Notlandung in einem Flussbett überleben von 32 Insassen nur die Crew und ein Passagier. Die Piloten hatten weder Fahrwerk noch Landeklappen ausgefahren. Der Verdacht fällt auf eine zu hohe Propellerdrehgeschwindigkeit, die sie zerstörten. Es gibt allerdings drei Systeme, die genau das verhindern sollen. Die Ermittler entdecken, dass die Systeme nicht greifen, wenn der Pilot den Schubhebel in den Geschwindigkeitmodus für Bodennavigation einstellt. Das soll wiederum ein Mechanismus verhindern, der gedrückt werden muss, um den Modus zu wechseln, der allerdings leicht versehentlich aktiviert werden konnte. Die FAA adressierte das Problem bereits 10 Jahre zuvor, allerdings nur für die USA. Außerdem konfigurierten die Piloten das Flugzeug nicht für eine Notlandung und landeten mit einer viel zu hohen Geschwindigkeit.
2018: Eine Embraer ERJ-190 soll nach Wartungsarbeiten in Lissabon in die Heimat zurückkehren. Nach dem Abflug ist sie aber kaum kontrollierbar und rollt extrem zu den Seiten. Nach einiger Zeit finden Piloten und Ingenieure an Bord heraus, dass die Kabel zu den Querrudern falsch herum installiert worden sein müssen. Mit dieser Information und nach zwei Stunden Irrflug schaffen die Piloten es die Maschine mit einigen Schwierigkeiten auf dem Stützpunkt Beja zu landen. Die Ermittlungen decken eine Umrüstung zu weniger verschleißanfälligen Kabeln auf, allerdings nach einer schwer verständlichen Anleitung des Herstellers. Ob das System nach der Installation ordnungsgemäß funktionierte wurde nicht getestet und der Flugcomputer ersetzt, der eine generelle Fluguntüchtigkeitswarnung ausgab. Als Folge überarbeitete Embraer seine Anleitungen und die Übergabechecks nach Wartungen wurden strenger.
2018: Während des Flugs einer Airbus A319 nach Lhasa, birst die Windschutzscheibe und der Copilot wird teilweise aus dem Flugzeug gesogen. Dabei drückt der Copilot den Sidestick stark nach vorne. Der Pilot kann die Maschine stabilisieren und bringt sie auf ein tieferes Fluglevel. Dadurch kann der verletzte Copilot zurück ins Cockpit kommen. Bei großer Kälte, beschädigten Systemen, darunter die Schubumkehr und einer halben Tonne Übergewicht des Flugzeugs gelingt dem Piloten die manuelle Landung. Die Ermittler stoßen auf Korrosion innerhalb der elektrischen Scheibenheizung, die hier zu extremer Erhitzung führte. Hierdurch konnten Spannungen zwischen den drei Schichten der Scheibe entstehen. Außerdem schlug die Cockpittür durch die Dekompression gegen die Sicherungen, die Systeme deaktivierten. Als Folge wurden an den Sicherungen gearbeitet und die Kontrolle gegen Feuchtigkeit strenger.
Auf den Weg zum Silvesterfeuerwerk im Hafen von Sidney findet eine sechsköpfige Milliardärsfamilie den Tod. Ihr Wasserflugzeug stürzt ab und zunächst ist völlig unklar, was zu dieser Tragödie führte.
Luftpiraten wollen die Crew eines bulgarischen Verkehrsflugzeugs auf dem Weg nach Varna zwingen, nach Wien zu fliegen. Doch dazu reicht der Treibstoff nicht. Ein verwegener Plan wird geschmiedet.
Dass menschliches Versagen zum Absturz eines Frachtflugzeugs geführt hat, finden die Ermittler erst spät heraus. In den Unterlagen des Piloten offenbaren sich zum Entsetzen aller mangelnde Kenntnisse.
Was ist an Bord von Egypt Air-Flug 804 passiert? 2016 stürzt die Maschine auf dem Flug von Paris nach Kairo ins Mittelmeer. 66 Menschen sterben. Die Familien der Opfer warten lange auf Antworten.