Status beendetSender ZDFInfoErstaustrahlung 21 November 2024Laufzeit 45 MinutenGenres Documentary

Dokumentarreihe über Skandale und Affären in Medien, Unternehmen und Gesellschaft, die eine Wechselwirkung mit der Politik der Zeit bewirkten. (Text: JN)

Von insgesamt 916 Starfighter-Flugzeugen der Bundeswehr stürzte jedes dritte ab 116 Piloten starben. Das Flugzeug, ab 1959 im Einsatz, bekam den Beinamen „Witwenmacher“. Bestechungsvorwürfe bei der Beschaffung machten die Geschichte zusätzlich zu einem Politikum. Die Geschichte der Starfighter zieht sich bis in die 80er Jahre hinein, als die letzten Maschinen außer Dienst gestellt wurden. Eine Gelegenheit, in der Doku-Reihe „Skandal! Politische Affären in Deutschland“ das Thema Bundeswehr, Ausrüstung und Beschaffung aufzugreifen. Wie positioniert sich Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg? (Text: ZDF)

Das Medikament „Contergan“ wurde als Schlafmittel ohne Nebenwirkungen beworben. Auch viele Schwangere nahmen das Präparat der deutschen Firma Grünenthal ein. Bei über 4000 Neugeborenen seit 1962 zeigten sich jedoch schwere Missbildungen. Der Streit um angemessene Entschädigung dauert bis heute an. (Text: ZDF)

Ein Insider-Bericht über die Bundeswehr führt zu Verhaftungen und Durchsuchungen in der Redaktion des Magazins „Der Spiegel“. Der vermutete Landesverrat kann nie nachgewiesen werden. Ein Beispiel dafür, was in Deutschland Pressefreiheit bedeutet. Die Spiegel-Affäre hat das Verhältnis zwischen Presse und Politik bis heute nachhaltig beeinflusst. (Text: ZDF)

Die Plagiats-Affäre um den aufstrebenden Polit-Star Theodor zu Guttenberg, damals Bundesverteidigungsminister, ist eine Affäre, die viel über die Möglichkeiten des Internets erzählt. Und über die Wirkung der Medien. Ein anonymer Doktorand gründet eine Wiki-Gruppe und viele weitere Mithelfer, die sich alle nicht persönlich kennen, analysieren die Promotionen bekannter Politiker. Das prominenteste Opfer: Theodor zu Guttenberg. Guttenberg, der bis dahin als politischer Überflieger gilt und sich ausgezeichnet zu inszenieren weiß. Der Verteidigungsminister muss letztlich wegen der Plagiate abtreten. Nach ihm trifft es noch eine Reihe weiterer Politiker: unter anderen auch die ehemalige Bildungsministerin Annette Schavan. (Text: ZDF)

Die Frankfurter Edel-Prostituierte Rosemarie Nitribitt wurde 1957 im Alter von 24 Jahren ermordet. Der Fall konnte nie aufgeklärt werden. Die Nitribitt-Story wurde später mehrfach verfilmt. Zu den vielen Spekulationen rund um den Fall trägt bei, dass Prominente aus Wirtschaft und Politik zu den Kunden von Nitribitt gezählt haben sollen. Ermittlungspannen der Kripo nährten den Verdacht einer planmäßigen Vertuschung. Der „Fall Nitribitt“ dient als Ausgangspunkt, um die spießige deutsche Nachkriegsgesellschaft der 50er Jahre zu charakterisieren. Die ZDFinfo-Doku-Reihe „Skandal!“ erzählt die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland anhand von vielerlei Affären – ein Blick auf die deutsche Historie von 1949 bis heute. Von Nitribitt bis Wulff: Oft braucht es nur einen kleinen Auslöser für einen Skandal, dann wird nach und nach ein Abgrund sichtbar. Die Gesellschaft definiert sich in solchen Affären regelmäßig neu. Was ist moralisch vertretbar? Welche Rolle spielen Politik und Wirtschaft? (Text: ZDF)

Manipulierte Spiele in der Bundesliga – man hat es fast vergessen, aber schon in der Saison 1970/71 kam es zum ersten Mal zu kriminellen Machenschaften bei Bundesliga-Spielen. Es ging um 1,1 Millionen D-Mark Schmiergeldzahlungen. 52 Spieler, zwei Trainer und sechs Funktionäre wurden bestraft. Ein Film über den zunehmenden Einfluss des Geldes im Fußball und Skandale, die so oder so ähnlich bis heute passieren. (Text: ZDF)

Es ging um einen fragwürdigen Kredit, ein Einfamilienhaus in Großwedel, Urlaubsreisen, Zoff mit der „Bild“-Zeitung – die Affäre um den damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff. Im Februar 2012 trat Wulff medienwirksam zurück. Der Fall gipfelte im Vorwurf der Bestechlichkeit – und in einem Freispruch. Eine Affäre, die sich letztlich immer darum drehte, wie der Bundespräsident mit ihr umging. Und der beste Beweis dafür, dass nur allzu oft Leute abtreten müssen, weil ihr Krisenmanagement schlecht ist. (Text: ZDF)

Der Flick-Konzern versorgte über Jahre die Parteien des Bundestags mit verdeckten Spenden möglicherweise standen politische Entscheidungen mit den Zahlungen in Zusammenhang. Eines der Parade-Beispiele für eine politische Affäre vor allem, weil im Nachgang mit großer Unlust aufgeklärt wird und die politischen Parteien per Gesetz eine Amnestie durchsetzen wollen, die letztlich nur am öffentlichen Widerstand scheitert. (Text: ZDF)

Einer der engsten Mitarbeiter von Bundeskanzler Willy Brandt wird 1974 als DDR-Spion enttarnt. Im Auftrag der Stasi reiste Günter Guillaume schon 1956 in die Bundesrepublik ein. Die Guillaume-Affäre ist der politisch bedeutsamste Spionagefall der deutsch-deutschen Geschichte. Bundeskanzler Brandt tritt daraufhin zurück aber auch wegen interner Auseinandersetzungen in der SPD. Im Oktober 1972 wurde Guillaume persönlicher Referent des Bundeskanzlers in Parteiangelegenheiten. In dieser Funktion hatte er unter anderem die Parteitermine des Kanzlers zu organisieren sowie den Schriftverkehr mit Parteigliederungen und Mitgliedern zu führen. Guillaume gehörte damit zum engsten Mitarbeiterkreis Brandts und war einer der wenigen, die den Kanzler auch privat und im Urlaub begleiteten. (Text: ZDF)

Einen Tag vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 13.9.1987 wird einer der größten Politskandale der Bundesrepublik publik: SPD-Spitzenkandidat Björn Engholm wurde ausspioniert. CDU-Ministerpräsident Uwe Barschel tritt im Zuge der sogenannten Waterkantgate-Affäre am 2. Oktober zurück. Neun Tage später liegt er tot in einem Genfer Hotel in der Badewanne. Die Umstände seines Todes sind bis heute nicht vollständig geklärt. Sicher eine der spannendsten und geheimnisvollsten Affären der Bundesrepublik. Nirgendwo lassen sich Abgründe von Wahl- und Machtkampf besser studieren als hier. Gekämpft wird mit allen Mitteln solange sie nicht öffentlich werden. (Text: ZDF)

Der Liedermacher Wolf Biermann wurde aus der DDR ausgebürgert, nachdem er 1976 ein Konzert im Westen gegeben hatte. Dort hatte er einige kritische Bemerkungen über die DDR gemacht. Eigentlich nichts Neues, da Biermann über Jahre schon in der DDR mit kritischen Texten und Liedern für Ärger bei der Staatsführung gesorgt hatte. Das West-Konzert diente letztlich wohl nur noch als Anlass, Biermann loszuwerden. Die Ausbürgerung Biermanns sorgte für großen Protest in der DDR – mehr als 100 namhafte Künstler unterzeichneten einen offenen Brief. Doch auch die Unterzeichner wurden verfolgt und zum Teil ausgebürgert: darunter Nina Hagen und ihre Mutter, Katharina Thalbach, Manfred Krug und andere. Wie die DDR mit Kritikern umging – und wie die Stasi arbeitete – das zeigt diese Folge der Doku-Reihe „Skandal!“.

Der gebürtige Schweizer Jörg Kachelmann war jahrelang Deutschlands bekanntester Wetterfrosch. Kachelmann gründete eine eigene Firma und belieferte das Fernsehen mit Vorhersagen und Beiträgen. Kachelmann selbst reüssierte nicht nur vor der Wetterkarte im Fernsehen moderierte er Talk-Sendungen und Quiz-Shows. Am 20. März 2010 wurde Kachelmann überraschend am Flughafen festgenommen. Wegen Fluchtgefahr kam er sofort in Untersuchungshaft. Er wurde beschuldigt, eine Frau sexuell missbraucht zu haben, mit der er eine Affäre hatte. Die Staatsanwaltschaft Mannheim erhob Anklage gegen Kachelmann wegen des Verdachts der besonders schweren Vergewaltigung mit gefährlicher Körperverletzung. Kachelmann bestritt diese Vorwürfe und wurde am 31. Mai 2011 vor dem Landgericht Mannheim freigesprochen: „Im Zweifel für den Angeklagten“, hieß es da.