Sender ZDFErstaustrahlung 03 September 2023Laufzeit 45 MinutenGenres Documentary, History
Auf den Spuren des Welterbes im Süden Europas besucht Christopher Clark legendäre Schauplätze der Geschichte und unberechenbare Vulkane und erfährt, warum auch die Pizza zum Kulturerbe zählt. Die Reiseroute führt von Neapel aus zu einer Goldmine des Römischen Reiches im spanischen Kastilien, weiter zum Erbe der Mauren in Córdoba, zu den Flamencotänzerinnen Andalusiens und schließlich zu den Meisterwerken des Architekten Antoni Gaudí in Barcelona. Schmelztiegel Neapel Ausgangspunkt der Reise ist Neapel, ein Schmelztiegel vieler Kulturen, die einst in Europa und am Mittelmeer entstanden. Nach den Römern kamen die Byzantiner, die Normannen, die Staufer, die Araber und später die Bourbonen, die Habsburger und Napoleon. Ein Mosaik aus Spuren einer bewegten Vergangenheit, zu der auch ein Erbe der besonderen Art gehört: die Pizza Margherita, die hier geboren wurde und seit einigen Jahren als "Immaterielles Welterbe" gilt. Nicht weit von Neapel entfernt liegt das antike Pompeji, eine der berühmtesten archäologischen Stätten der Welt und seit 1997 auf der Liste des UNESCO-Welterbes vertreten. Der katastrophale Ausbruch des Vesuv 79 nach Christus begrub die Stadt und ihre Bewohner unter einer meterdicken Ascheschicht. Die Archäologen können heute diesen Moment im Detail rekonstruieren, wie sich Christopher Clark vor Ort erläutern lässt. Antiker Bergbau mit schieren Dimensionen Weiter geht die Reise in den Nordwesten Spaniens, nach Kastilien-Leon, zu den ehemaligen Goldminen von Las Médulas. Die Römer bauten das Edelmetall ab, leiteten über Aquädukte riesige Mengen Wasser in künstliche Stollen, die sie in die Berge getrieben hatten und brachten sie dadurch zum Einsturz. Der schieren Dimension des antiken Bergbaus, der die gesamte Landschaft veränderte, verdankt die Mine heute ihren Platz auf der UNESCO-Liste. Rund 500 Kilometer weiter südlich besucht Christopher Clark das legendäre Córdoba, in dessen Gebäuden bis heute die Jahrhunderte lange muslimische Herrschaft über Andalusien sichtbar ist. Nach der Eroberung seit 711 schufen die Mauren das Reich Al-Andalus, in dem es während seiner 800-jährigen Geschichte nicht nur Konflikte, sondern auch kreatives Miteinander von Christen, Juden und Muslimen gab. Die Kulturen mischten sich, lernten voneinander, auch musikalisch. Der Flamenco zeugt bis heute davon und gehört inzwischen zum "Immateriellen Weltkulturerbe". Gaudis gewachsene Häuser Zum Abschluss besucht Christopher Clark Barcelona. Die Hauptstadt Kataloniens ist durch Antoni Gaudí geprägt: Seine Häuser, die nicht gebaut, sondern gewachsen zu sein scheinen, machten ihn schon Lebzeiten zu einer Berühmtheit. Legendär ist seine 1882 begonnene, riesige Basilika "Sagrada Familia", die bis heute nicht vollendet ist. Ein einmaliges Gesamtkunstwerk und eindrucksvolles Kulturerbe der Menschheit.