In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs verloren mehr als 2000 junge Japaner ihr Leben bei Selbstmordeinsätzen gegen Kriegsschiffe oder Truppen der USA. Die militärische Verzweiflungsstrategie erhielt den Namen "Kamikaze" - "göttlicher Wind". Propagandaabteilungen verbreiteten das Trugbild vom opferbereiten und fanatischen Freiwilligenheer, das nur auf den Befehl zur Selbstopferung wartete. Tatsächlich übten Offiziere massiven Druck auf die "Freiwilligen" aus, denen suggeriert wurde, eine Befehlsverweigerung würde die "Familienehre" zerstören. Auch in Hitlers Reich wurden in der letzten Kriegsphase junge Soldaten für Selbstmordkommandos in Flugzeugen oder Mini-U-Booten eingesetzt. Um letzte Hemmungen zu beseitigen, verteilten Vorgesetzte Alkohol und hielten fanatische Reden über das "höchste Opfer für Führer, Volk und Vaterland".
Hamburg, genau vor 50 Jahren im Februar 1962: Das Tief «Vincinette» verursacht in Norddeutschland die folgenreichste Sturmflut der Bundesrepublik. In Hamburg brechen Deiche, allein dort sterben 315 Menschen, mehr als 70 000 werden obdachlos. Die Flut verursacht in der Hansestadt einen Schaden von rund 873 Millionen Mark
Vor 15 Jahren endete die Operation "Desert Storm" mit einer vernichtenden Niederlage der Truppen Saddam Husseins. George Bush senior entschied gegen den Ratschlag einiger seiner Generäle, keine Bodentruppen nach Bagdad zu schicken. Aber die Hoffnung, die Iraker würden den angeschlagenen Despoten aus eigener Kraft abschütteln, erfüllte sich nicht. Heute, vor dem Hintergrund täglich neuer Schreckensmeldungen aus dem besetzten Irak, stellt sich die Entscheidung von 1991 in neuem Licht dar. ZDF-History rekonstruiert die beiden Kriege gegen Saddam mit exklusivem Filmmaterial und stellt die Frage nach den tieferen Ursachen für die Tragödie im Zweistromland.
Mit seiner Wahl begann die überraschende Rückkehr der Kirche in die Politik. Den Fall der Mauer hat nach Meinung vieler Experten auch er ermöglicht, Papst Johannes Paul II. Doch viele führen den massenhaften Austritt aus der Kirche auch auf seine kompromisslose Haltung zurück. Als Karol Wojtyla nach langer und öffentlicher Leidenszeit am 2. April 2005 starb, waren sich Kritiker und Anhänger einig: Der Pontifex aus Polen war ein Jahrhundertpapst, dessen Wirkung lange anhalten wird. "ZDF-History" untersucht Lebensweg und Erbe des Karol Wojtyla aus Wadowice.
Er wollte das römische Weltreich erneuern und hinterließ Italien in Schutt und Asche. Benito Mussolini gilt als der erste "faschistische" Diktator des 20. Jahrhunderts und als Wegbereiter Hitlers, mit dem er vor 75 Jahren die "Achse Berlin-Rom" schuf. Wie dieser gründete der italienische "Duce" seine Macht auf Gewalt und Propaganda. Mit teilweise unveröffentlichtem Filmmaterial werden Aufstieg und Fall Mussolinis dokumentiert.
Die große neue Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums im Berliner Zeughaus präsentiert herausragende Exponate aus mehr als zwei Jahrtausenden. Ein Museumsprojekt, wie es in Deutschland noch nie unternommen wurde: 8000 Ausstellungsstücke, mehr als sieben Jahre Vorbereitungszeit und der Anspruch, nationale Geschichte auch im europäischen Kontext zu erklären. "ZDF-History" unternimmt noch vor der offiziellen Eröffnung einen Streifzug durch das Zeughaus und die deutsche Geschichte.
Die wahre Geschichte Von Manfred Oldenburg und Sebastian Dehnhardt Das Runde muss ins Eckige. Das klingt einfach, ist es aber oft nicht. Und noch schwieriger ist es manchmal zu beurteilen, ob der Ball die Linie überschritten hat. Wohl keine Entscheidung der Fußballgeschichte ist so umstritten wie Englands dritter Treffer im WM-Finale 1966 gegen Deutschland: Tor oder nicht Tor? Das ist die Frage seit 40 Jahren.
Sie war das prachtvollste Schiff ihrer Zeit und galt als unsinkbar: die Titanic. Doch schon auf der Jungfernfahrt rammte der Luxusdampfer einen Eisberg und riss 1500 Menschen in den Tod. Trotz zahlreicher Tauchexpeditionen zu den Überresten des Schiffs ist der genaue Ablauf der Katastrophe bis heute ein Rätsel, zu dessen Lösung es widersprüchliche Hypothesen gibt. Ein US-Forscherteam hat das Wrack jetzt mit Hilfe modernster Technik vermessen. Die gewonnenen Daten erlauben zusammen mit den Erkenntnissen aus Dutzenden neuer Materialproben eine minutiöse Rekonstruktion des Untergangs der Titanic.
Sein eigener Onkel beschrieb ihn einmal als "brillianteste Fehlbesetzung der Geschichte". Kaiser Wilhelm II. versprach den Deutschen "herrliche Zeiten" - und führte sie ins industrialisierte Massensterben von Verdun. Sein Mangel an politischer Weitsicht besiegelte das Ende der Hohenzollern-Dynastie. "ZDF-History" porträtiert den letzten deutschen Kaiser, zeigt seltene Filmausschnitte und befragt Experten nach dem widersprüchlichen Psychogramm Wilhelms II.
Sie agieren im Verborgenen. Ihr Ziel ist die Beschaffung geheimer Informationen. Spione und Geheimdienste gibt es in jeder Staatsform: In Monarchien, Demokratien und Diktaturen. Immer geht es um Wissen, und Wissen ist Macht. "Top Secret - die Welt der Geheimdienste" macht sich auf die Spur der großen Spione der Geschichte: Wie besiegelte Sir Walsingham Maria Stuarts Schicksal, was hat Mata Hari für die Deutschen ausspioniert, warum wollte Stalin nicht auf die Geheimdienstwarnung vor Hitlers Überfall hören, und weshalb wurde Günter Guillaume nicht schon viel früher als Kanzlerspion enttarnt? Außerdem fragt der Film, wie ein Mensch zum Spion wird, mit welchen Tricks die Geheimdienste arbeiten, und wie sehr die Geschichte der Menschheit tatsächlich von Spionage und Verrat geprägt wird.
Berlin 1936 war ein ungeahnter Aufschwung für die olympische Bewegung, ein Fest der Superlative. Die Dokumentation wirft einen Blick hinter die Kulissen der Berliner Spiele. Unveröffentlichtes Filmmaterial von Leni Riefenstahl zeigt überraschende Motive und verblüffende Sequenzen. In diesem Film von 1996 berichtet die Regisseurin selbst über bislang nicht bekannte Hintergründe.
Er hat eine schnelle Auffassungsgabe, eine starke Willenskraft, und er ist ein charismatischer Rhetoriker. Gelegentlich hält er siebenstündige Marathonreden und das trotz seines fortgeschrittenen Alters. Fidel Castro, "maximo lider", der große Führer, ist schon längst eine Legende. Am 13. August wird der ewige Revolutionär 80 Jahre alt.
In den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 beginnt die "Abriegelung" West-Berlins durch DDR-Grenztruppen - die Geburtsstunde der Mauer. Fast drei Jahrzehnte trennt der "antifaschistische Schutzwall" Deutschland in zwei Hälften. Fast 200 Menschen bezahlen den Versuch, aus der DDR in den Westen zu fliehen, mit dem Leben. Tausenden gelingt die "Republikflucht", zum Teil auf abenteuerliche Weise: mit Ballons, durch selbstgegrabene Tunnel, im Kofferraum oder mit Tauchausrüstung durch die Ostsee. ZDF-History blickt zurück auf ein unmenschliches Bauwerk und die vielen Versuche, es zu überwinden. Die Sendung rekonstruiert zum Teil unbekannte Fluchtgeschichten, die den Freiheitsdrang der DDR-Bürger eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Ihr Lebensweg führt über den roten Teppich. Ihr Markenzeichen ist Reden, Lächeln, Winken. Die gekrönten Häupter dieser Welt - sie haben zwar fast alle keine reale Macht mehr, stehen aber mehr denn je im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Ihren Völkern stiften sie Identität. Und dienen jedermann als Projektionsfläche für Wünsche und Träume von einem anderen Leben. Seit neun Jahrzehnten haben die Deutschen keinen Kaiser, keine Könige mehr. Was wissen sie noch von den großen Monarchen der Geschichte? Und von den Majestäten anderer Länder? Wer erinnert sich an hohe Politik und große Dramen, die manche Hoheit unsterblich gemacht haben? ZDF-History hat in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Wahlen einen Wissenstest gemacht, der auch die Antwort liefert auf die Frage: Hätten die Deutschen gern wieder ein gekröntes Staatsoberhaupt?
1936 erlebte das britische Königshaus die schwerste Krise des Jahrhunderts. Selbst die Scheidung von Diana und Charles erschütterte die Windsors nicht annähernd so heftig wie die Abdankung von Edward VIII.: Ein König verzichtete freiwillig auf seine Krone. Wegen einer Frau. Einer geschiedenen Frau. Die Liebe zwischen dem gerade erst gekrönten Edward VIII. und der ebenso geheimnisvollen wie lebensfrohen Wallis Simpson empfanden die Zeitgenossen als ungeheuren Skandal. Gerüchte machten die Runde. Es hieß, die Amerikanerin habe den König mit Liebestechniken aus Fernost verhext. Für zusätzlichen Gesprächsstoff sorgte die Nähe des Paares zu den deutschen NS-Machthabern. ZDF-History schildert die Geschichte eines der bemerkenswertesten Liebespaare des 20. Jahrhunderts.
Drei der vier Todespiloten des 11. September 2001 kannten sich aus Studienzeiten in Hamburg. Monatelang unterhielten die Männer um Mohammed Atta in der Marienstraße 54 eine gut getarnte Terror-WG. Die strategischen Entscheidungen zum Angriff auf die USA kamen zwar von den Al Qaida-Chefs aus Afghanistan, doch Koordination und Planung fanden in der Hansestadt statt - weitgehend unbemerkt von Polizei und Geheimdiensten. ZDF-History rekonstruiert die Geschichte der "Hamburger Zelle" und kann dabei auf teilweise unveröffentlichte Verhörprotokolle von gefassten Terroristen zurückgreifen.
"Hitlerjugend" und "Bund Deutscher Mädel" hießen die vom Regime gelenkten Massenorganisationen für Jugendliche im NS-Staat. Mitgliedschaft galt als Pflicht. Millionen erlebten dort neben Ausflügen und geselligen Abenden die ideologische Schulung in Sinne der NSDAP. Doch die Verführung löste unterschiedliche Reaktionen aus - von der totalen Verblendung bis hin zum entschlossenen Widerstand.
Vor 60 Jahren, am 16. Oktober 1946, wurden zehn Todesurteile gegen die in Nürnberg verurteilten NS-Hauptkriegsverbrecher vollstreckt. Aus Angst vor Protesten der Bevölkerung ließ das Gericht die Leichen von Hermann Göring, Joachim von Ribbentrop und den anderen heimlich in München verbrennen und die Asche in die Isar streuen. "ZDF-History" rekonstruiert die Geschichte eines bis heute einmaligen Gerichtsverfahrens und blickt zurück auf die kriminellen Karrieren der prominentesten von Hitlers Helfern.
Die Welt schrie auf - aber sie schritt nicht ein. Als sowjetische Panzer am4. November 1956 die Barrikaden der Budapester Aufständischen blutig nieder-walzten, endete nicht nur Ungarns Traum von der Freiheit. In der Erinnerung geriet der Volksaufstand zum tragischen Mythos, zum mutigen Fanal der Frei-heitsliebe. Die Jagd der Aufständischen auf jüdische KP-Funktionäre passte da ebenso wenig ins Bild wie die mutlosen Auftritte der Anführer im Geheimverfahren 1958. "ZDF-History" zeigt die wahre Geschichte des Volksaufstands an der Donau: mit erschreckenden Schattenseiten - und bewegenden Heldentaten.
Vor 50 Jahren stand die Welt kurz vor dem Atomkrieg. Nach der Verstaatlichung des Suezkanals durch den ägyptischen Präsidenten Nasser marschierten Briten und Franzosen Anfang November 1956 in Ägypten ein. Doch der Versuch, ihre bröckelnden Kolonialreiche zu retten, scheitert am Veto der neuen Supermächte. Unverhohlen drohte die Sowjetunion mit einem Gegenschlag, und die USA versagte den Verbündeten jede Hilfe. Am Ende blieb Briten und Franzosen nur ein demütigender Rückzug. Nassers Triumph beschleunigte den Verfall kolonialer Macht. Mit Hilfe authentischer Aufnahmen und renommierter Historiker rekonstruiert "ZDF-History" die dramatische Krise, die zum Wendepunkt des 20. Jahrhunderts wurde.
Sie wurde als deutsche Prinzessin geboren - und machte als russische Zarin ihre neue Heimat zur Weltmacht. Als Katharina 1762 ihren Gatten Peter vom Thron stürzte und ermorden ließ, ahnte niemand, dass eine neue Ära begonnen hatte. Die Zarin aus Deutschland führte liberale Reformen durch, die Russland endgültig aus dem Mittelalter lösten. In drei Kriegen sicherte sie den Zugang zum Schwarzen Meer und verleibte die östlichen Teile Polens ihrem Reich ein. In die Geschichte ging die Monarchin auch durch ihre zahlreichen Liebschaften ein. "ZDF-History" rekonstruiert die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die schon zu Lebzeiten als "die Große" verehrt wurde.
Mit sächsischer Schlitzohrigkeit bauten Dresdner Ingenieure zu DDR- Zeiten eine 25 Meter hohe Antenne und verbanden mit Kabelresten zahlreiche Haushalte. So hatten die Bewohner von Dresden-Hellerau im "Tal der Ahnungslosen" Ende der 80er Jahre besten Westfernseh- Empfang. Die selbstgebastelte "West-Antenne" lieferte - anders als die SED-Propaganda - unzensierte Informationen und Bilder aus der verschlossenen westlichen Welt. Die Staatsicherheit bekämpfte das ZDF unter dem Codenamen "Bagage" als Feindsender. Seit Mitte der siebziger Jahre lieferten ZDF- Korrespondenten mit ihren Berichten aus dem ostdeutschen Alltag ein Gegenbild zur Propaganda der DDR. Ungezählte DDR-Bürger gerieten wegen des Empfangs von Westfernsehsendungen mit dem politischen Strafrecht der DDR in Konflikt. Andreas Schmidt aus Crimmitschau wurde zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, weil er Kontakt zum ZDF-Büro DDR aufgenommen hatte, um seine Ausreise zu ermöglichen. Ihm war von der Stasi vorgehalten worden, mit seinem Kontakt "zu den Verbrechern vom ZDF zu helfen, den dritten Weltkrieg vorzubereiten". Der langjährige DDR-und Osteuropa-Korrespondent des ZDF, Joachim Jauer, belegt mit dieser Dokumentation, dass in der Auseinandersetzung zwischen der "Diktatur der Arbeiterklasse" und dem "unkontrollierbaren, grenzüberschreitenden Medium Fernsehen" ZDF und ARD als Sieger hervorgingen. Das ZDF berichtete über die Öffnung des "Eisernen Vorhangs" durch Ungarn Anfang Mai 1989. Wochen später registrierte die Staatssicherheit Zehntausende meist junge DDR- Bürger, die über Budapest in den Westen flüchten wollten. Und die Proteste der Leipziger Montagsdemonstration übertrug das Westfernsehen in die ganze DDR. Der Liedermacher Wolf Biermann, den das SED-Regime 1976 ausgebürgert hatte, antwortet auf die Frage, wie sich der DDR-Sozialismus 40 Jahre ohne Westfernsehen entwickelt hätte: "Wahrscheinlich wären die heute noch an der Macht."