Anfang 2002 stießen Bauarbeiter im Stadtzentrum von Vilnius auf ein Massengrab mit den Überresten von mehr als 3000 Männern und Frauen. Historiker und Archäologen identifizierten die Toten als Angehörige der französischen Grande Armée, die im Herbst 1812 auf ihrem Rückzug aus Russland fast völlig ausgelöscht wurde. Die jetzt abgeschlossene Untersuchung in Vilnius erlaubt neue und zum Teil überraschende Rückschlüsse auf den gesundheitlichen Zustand und die Zusammensetzung der Napoleonischen Truppen. Aufgrund der neuen wissenschaftlichen Ergebnisse rekonstruiert ZDF-History den verlustreichsten Rückzug der Militärgeschichte, dem auch mehr als 20.000 Deutsche zum Opfer fielen.
Als der Krieg in Deutschland schon zu Ende war, wurden noch Hunderttausende in Stalins Reich abtransportiert - weil die Willkür der Sowjetjustiz es so wollte, weil sie als Arbeitssklaven für Kriegsschäden büßen sollten oder weil sie als deutsche Waisenkinder in sowjetische Obhut geraten waren. Nur weil sie gegen die Regierungspolitik der DDR opponierten, wurden ostdeutsche Schüler und Studenten Anfang der 50er Jahre in sibirische Straflager deportiert - oder in eine Moskauer Todeszelle. "Ich bin bereit, sofort mein gutes, gesundes Auge für einen erblindeten Soldaten der Sowjetunion zu geben", schrieb ein 25jähriger deutscher Todeskandidat in seiner Not an den Obersten Sowjet. Er fand keine Gnade. Mit neu erschlossenen Dokumenten, Film- und Fotoaufnahmen bietet die 200. Sendung von ZDF-History den Schicksalen der Betroffenen ein Forum.
Am 11. Januar 2008 starb Sir Edmund Hillary in seiner neuseeländischen Heimatstadt Auckland an einem Herzinfarkt. Er sei der "bekannteste Neuseeländer gewesen, der je gelebt hat", erklärte Neuseelands Ministerpräsidentin Helen Clark anlässlich seines Todes. Am 29. Mai 1953 hatte Hillary gemeinsam mit Sherpa Tenzing Norgay als Erster den Mount Everest bezwungen, den höchsten Berg der Erde. Doch der gelernte Bienenzüchter verzichtete darauf, sein Leben als Prominenter des Jetsets zu verbringen. Er baute Krankenhäuser und Schulen für die Sherpa in Nepal und sammelte Millionen, um dem rückständigen Bergvolk zu Bildung und Infrastruktur zu verhelfen.
"Wen die Götter lieben, lassen sie jung sterben", dichtete Titus Maccius Plautus im 3. Jahrhundert vor Christus. Schon die alten Römer wussten, dass ein früher Tod den posthumen Ruhm beträchtlich steigern kann. Um früh verstorbene Stars entsteht mitunter ein Mythos, den es bei längerer Schaffenszeit vermutlich nicht gegeben hätte. Aber es gibt auch Gegenbeispiele: Junge Stars, die schon wenige Jahre nach ihrem Tod in Vergessenheit gerieten. "ZDF-History" untersucht die antike Weisheit an realen Fällen wie z.B. Elvis Presley, James Dean oder Roy Black.
Als brutal verrufen, als "Elite" bewundert: Um kaum eine Kampfeinheit ranken sich so viele Legenden wie um die französische Fremdenlegion. Über viele Jahrzehnte kam die Mehrheit der Legionäre aus Deutschland, besonders nach dem Zweiten Weltkrieg. In ZDF-History sprechen ehemalige deutsche Fremdenlegionäre offen über ihre verlustreichen und teils völkerrechtswidrigen Kampfeinsätze in Vietnam und Algerien. History XXL - Mythos und Wahrheit, mit sechs Dokus über Geheimnisse der Geschichte.
Die Legende Castros begann mit seinem siegreichen Einzug in Havanna am 1. Januar 1959. Fünf Jahrzehnte lang bot der kleine "David" Kuba dem "Goliath" USA die Stirn. Der Preis dafür war die dramatische Verarmung der Zuckerinsel. Zehn US-Präsidenten kamen und gingen, das sowjetische Weltreich zerbrach - nur Fidel Castro blieb. Der Film rekonstruiert mit Aussagen von Weggefährten und seltenen Filmaufnahmen die erstaunliche Karriere Fidel Castros, eines Revolutionärs, dem die Weltrevolution abhandenkam.
Eine Jahreszahl, die einer ganzen Generation den Namen gab: Die "Achtundsechziger" stehen bis heute für Aufbruch und Protest. Tatsächlich war 1968 ein Jahr, in dem sich Geschichte zu verdichten schien - mit dramatischen Ereignissen wie dem blutigen Ende des Prager Frühlings, dem Vietnamkrieg oder den Attentaten auf Martin Luther King und Bobby Kennedy. Das Gefühl von Rebellion und Aufbruch erfüllte vor allem die Jugend.
Es war das populärste Lied des Zweiten Weltkriegs. Ein Soldatenschlager, der alle Fronten übersprang und in Dutzenden Sprachen gesungen wurde - "Lili Marleen". Deutsche und Briten waren genauso fasziniert wie Amerikaner und Franzosen, Italiener und Russen. Doch was machte gerade dieses Lied zum Ohrwurm? Was steckt hinter dem Mythos "Lili Marleen"?
Große Kriminalfälle der Geschichte – sie zeigen immer wieder, wozu Menschen fähig sind. Sie stellen Ermittler und Justiz vor Aufgaben, die manchmal unlösbar erscheinen. Und sie werfen stets die Frage auf, wie sich eine Gesellschaft vor Verbrechen schützen kann – und darf.
Wo die Liebe hinfällt ... Bei den Mächtigen und Berühmten hat die Partnerwahl mitunter Folgen, die weit über das Private hinausreichen. Romanzen können Monarchien ins Wanken bringen, bahnbrechende Erfindungen möglich machen oder Kunstwerke inspirieren, die zum Kulturgut der Menschheit werden. Dabei ist es am Anfang niemals klar, ob die Liebe nur von kurzer Dauer ist oder ob aus ihr eine lebenslange Bindung wird. ZDF-History untersucht die Hintergründe der großen Romanzen der Geschichte - vom britischen König Edward VIII., der für seine Liebe zu Wallis Simpson auf die Krone verzichtete, über Goethes lebenslange Liaison mit Christiane Vulpius bis hin zur neuen Ehe des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy.
Es war ein Routineeinsatz. Aber der Fund der Taucher war eine Sensation. Zwei Wracks liegen in 60 Meter Tiefe direkt nebeneinander. Von dem einem Schiff ist nicht viel übrig geblieben. Aber die charakteristische Form lässt erahnen, es handelt sich um ein deutsches U-Boot, gesunken während des Zweiten Weltkriegs. Aber welches U-Boot ist es? Was ist der Besatzung zugestoßen? Rammte das U-Boot das andere Schiff aus Versehen oder war es ein geplanter Angriff? Die Detektivarbeit beginnt und der Fall wird immer mysteriöser. Historiker und U-Boot-Spezialisten entdecken ein gut gehütetes Militärgeheimnis und können es kaum glauben!
Am 6. Juni 1968 löst eine Nachricht aus Los Angeles ein politisches Erdbeben in den USA aus. Robert Kennedy ist von einem palästinensischen Einwanderer erschossen worden. Der jüngere Bruder des fünf Jahre zuvor ermordeten Präsidenten John F. Kennedy liegt zu diesem Zeitpunkt klar in Führung bei den Vorwahlen der demokratischen Partei. Er gilt als Hoffnungsträger für eine Erneuerung des Landes und als Favorit für die nächsten Präsidentschaftswahlen. Obwohl Polizei und Justiz den Mordschützen Sirhan Sirhan zum Einzeltäter erklären, verbreitet sich schnell das Gerücht, Bobby Kennedy sei einer politischen Verschwörung zum Opfer gefallen. ZDF-History rekonstruiert den brisanten Mordfall anhand von Polizeiakten und damals übersehenen Fakten.
Von den Frauen der Verschwörer ist selten die Rede, wenn es um den Widerstand gegen Hitler und das Attentat vom 20. Juli 1944 geht. Als der Staatsstreich der Männer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg gescheitert war, rächte sich das Regime nicht nur an den beteiligten Offizieren, sondern auch an ihren Familien. Ihre Ehefrauen wurden in "Sippenhaft" genommen, die Kinder in Heime gesteckt.
Eine hoch entwickelte Zivilisation ging unter. Das blühende Reich "im westlichen Ozean", "hinter den Säulen des Herakles", wurde an einem Tag völlig zerstört.Eine verheerende Katastrophe ließ vor etwa 11.000 Jahren Atlantis im Meer verschwinden. Fakt oder Fiktion? Wissenschaftler versuchen seit Menschengedenken, das Rätsel um die versunkene Stadt zu lösen. Etwa 350 v. Chr. beschreibt Platon in den beiden Dialogen "Timaios" und "Kritias" in fast 40.000 Worten das sagenhafte Atlantis. Der griechische Philosoph erzählt die ursprünglich aus Ägypten stammende Geschichte von einem fruchtbaren und dicht besiedelten Paradies. Atlantis war reich an Metallvorkommen. Die Bewohner erfreuten sich aber auch üppiger Gärten sowie einer hoch entwickelten Technologie. Das Inselreich wurde von Poseidon, dem Gott des Meeres, beschützt. Als sich die Atlanter aber anderen Göttern zuwandten, wurden sie bestraft. Atlantis versank in den Tiefen des Meeres. Ist das sagenumwobene Atlantis eine Erfindung von Platon? Der Philosoph schwelgte gern in Gleichnissen und Fabeln. Obwohl ein schriftstellerischer Kunstgriff, der die Gefahren nationaler Selbstgefälligkeit deutlich machen soll, nicht völlig auszuschließen ist, gehen die meisten Wissenschaftler davon aus, dass die versunkene Hochkultur tatsächlich existierte. History beleuchtet in eindrucksvollen Bildern eine überlieferte Geschichte, die seit Jahrtausenden Menschen in ihren Bann zieht – Platons Beschreibung von Atlantis.
Südtirol - eines der liebsten deutschen Urlaubsziele, eine friedliche Idylle zwischen Berg und Weinberg. Allerdings war das nicht immer so: Mehr als 50 Jahre tobte ein erbittert ausgetragener Kampf um das deutschsprachige Südtirol. Begonnen hatte er im Ersten Weltkrieg, 1915 mit dem "Minenkrieg". Die Gefechte in den Dolomiten waren die Blutigsten: Ganze Bergkuppen wurden gesprengt, zehntausende Menschen starben. Nach dem Zweiten Weltkrieg trifft Italiens maßvolle Reaktion auf den Terror in Südtirol in Deutschland und Österreich auf ein positives Echo. Innerhalb weniger Jahre wird ein Autonomiestatut ausgehandelt, das als vorbildlich gilt. Seit 1972 ist es in Kraft und sichert der autonomen Provinz Bozen eine weitgehende Selbstverwaltung. Südtirol beginnt seitdem zu prosperieren und zählt heute zu den wohlhabendsten Regionen in Italien.
Für Hitler war er schlicht ein "Schwätzer und Trunkenbold". Doch am Ende triumphierten die Hartnäckigkeit und der Realismus eines Winston Churchill über den Wahn des deutschen Diktators. "ZDF-History" zeichnet das politische und persönliche Bild eines Staatsmannes, der nicht nur für die Briten als größte Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts gilt. Vor allem aus deutscher Perspektive wird das Wirken des britischen Premiers oft auf seine Rolle als entschiedenster Gegner der Nationalsozialisten und als Verantwortlicher für den Luftkrieg gegen deutsche Städte verkürzt. Tatsächlich aber hat kein anderer westlicher Politiker des 20. Jahrhunderts derartig nachhaltige Wirkung hinterlassen. Privat gehört Churchill zu den schillerndsten Staatsmännern der Geschichte. Er glaubte ernsthaft, von einem Irokesen abzustammen, ließ für Filme der Marx Brothers das Regieren links liegen und wurde für sein literarisches Werk mit dem Nobelpreis geehrt.
Er gilt als eines der letzten großen Geheimnisse des 11. September: der Einsturz von Gebäude 7 des World Trade Center. Von außen scheinbar kaum beschädigt, fällt das Hochhaus knapp sieben Stunden nach den beiden Zwillingstürmen in sich zusammen, ohne dass es von einem Flugzeug getroffen wurde. Der Wolkenkratzer kollabiert in wenigen Sekunden, symmetrisch, "sauber" - als wäre er von Abbruch-Profis gezielt gesprengt worden. Gebäude 7, das dritthöchste Haus des World Trade Center Komplexes, hatte 47 Stockwerke und stand im Schatten der Zwillingstürme. Die Mieter: der Geheimdienst CIA, der Secret Service, das Verteidigungsministerium, die Börsenaufsicht und die Kommandozentrale der Stadt New York zur Abwehr von Terrorangriffen. Kurz nach dem Einsturz werden die Trümmer des Hochhauses entsorgt. Der Stahl wird eingeschmolzen. Bis heute, knapp sieben Jahre nach den Ereignissen vom 11. September 2001, gibt es keinen abschließenden Untersuchungsbericht zum Einsturz von World Trade Center 7. Die vorläufige offizielle These der zuständigen Behörde NIST (National Institute of Standards and Technology) lautet: Brände, verursacht durch herabstürzende Trümmer der Zwillingstürme, haben das Gebäude geschwächt und führten letztendlich zum Einsturz. Doch reichen brennende Büros aus, eine gewaltige Stahlkonstruktion zum Einsturz zu bringen? Bisher ist kein vergleichbarer Fall bekannt. Gebäude 7 des World Trade Center in New York ist das erste und einzige Hochhaus aus Stahl, das aufgrund von Feuer zusammengebrochen ist. Für die Anhänger der zahlreichen Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 spielt das WTC 7 eine wichtige Rolle. Wurde das Gebäude gesprengt, um Beweise zu vernichten? War das WTC 7 die Kommandozentrale der "wahren Täter" des 11. September? Wurden von hier aus die Flugzeuge in die Zwillingstürme gelenkt? Für eine Gruppe von Architekten, Ingenieuren und Wissenschaftlern ist der Einsturz des WTC 7 die "Smoking Gun", der schlagenden Beweis
1919, der britische Marinestützpunkt von Scapa Flow auf den Orkney Inseln: Seit Ende des Ersten Weltkriegs liegen hier 74 deutsche Kriegsschiffe vor Anker - bemannt mit deutschen Not-Besatzungen, bewacht von britischen Zerstörern. Die kaiserliche Kriegsflotte, neben der Royal Navy die schlagkräftigste ihrer Zeit, ist eine Art stählerne Geisel während der Friedensverhandlungen von Versailles. Am Morgen des 21. Juni 1919 beginnen die deutschen Schiffe plötzlich zu sinken. Ihre Besatzungen haben die Notventile geöffnet. Als sie an Land rudern, eröffnen die britischen Bewacher das Feuer. Die Ursache der Tragödie ist bis heute ungeklärt: Fürchtete der deutsche Admiral von Reuter ein Wiederaufflammen des Krieges gegen die Briten? Wollte er die Schmach der von Matrosen ausgelösten Revolution wieder wettmachen? Oder starben die deutschen Seeleute nur durch ein fatales Missverständnis? ZDF-History macht sich auf Spurensuche - mit modernen Tauchrobotern auf dem Grund der Bucht von Scapa Flow und in den Archiven der britischen sowie der deutschen Marine.
April 1945. Der Kampf um Berlin. Aus dem siegesgewissen Mitglied der besseren Gesellschaft ist eine heruntergekommene, hungernde Frau geworden, die wie alle anderen den alltäglichen Kampf ums Überleben zwischen Luftangriffen, der Sorge um Essen und Trinken und notdürftiger Unterkunft führt. Die Russen kommen stündlich näher, und in den Notgemeinschaften der Luftschutzkeller und zerbombten Wohnungen herrscht die Angst vor Vergewaltigung…
Über 80.000 junge Amerikaner unter 20 Jahren haben sich bis Ende März 2008 - mit Genehmigung ihrer Eltern - zum Dienst in der US-Armee gemeldet. Die jungen Menschen wissen, dass sie tatsächlich in den Krieg geschickt werden können. Das Filmteam um Regisseurin Barbara Necek hat einige von ihnen in einem Trainingslager besucht, wo sie den Krieg im Irak in Kulissen simulieren, die dem Nahen Osten nachempfunden sind.
Im Vordergrund des Doku-Dramas steht das aufrüttelnde Schicksal jüdischer Kinder und Jugendlicher im Zeichen von NS-Diktatur, Krieg und Holocaust - und dem Neuanfang in Israel. Es sind die Erlebnisse Tausender junger Menschen, die vor dem mörderischen Terror der Nazis fliehen mussten. Hunderte von ihnen erreichten schließlich nach einer dramatischen Odyssee das "Gelobte Land".
Die Deutschen im 20_ Jahrhundert - Der Weg zur Einheit. Mainz - Der Weg zur Einheit erstreckt sich über fast drei Jahrzehnte: Als im November 1989 die "Mauer" endlich fällt, haben die Deutschen in Ost und West weitgehend unterschiedliche Prägungen erfahren. Im Westen verbindet man das Jahr '68 mit der Studentenbewegung, im Osten mit der Niederschlagung des "Prager Frühlings". In der Bundesrepublik versetzen die Beatles und die Rolling Stones in den 60ern Millionen Jugendliche in Euphorie. In der DDR werden "Langhaarige" von der Volkspolizei zum Friseur gebracht. Die Sendung läuft am 30. November um 23.30 Uhr bei ZDF-History mit Guido Knopp
Schon ein Jahr vor Stalingrad wurde klar, dass Hitlers Feldzug gegen die Sowjetunion zum Scheitern verurteilt war. Knapp sechs Monate nach dem Beginn des "Unternehmens Barbarossa" konnten deutsche Truppen durch ihre Feldstecher die Türme des Kremls sehen, doch für weitere Angriffe fehlten die Kräfte. Bei Temperaturen von bis zu 30 Grad unter Null gingen sowjetische Truppen zum Gegenangriff über.