Sender ZDFErstaustrahlung 07 May 2013Laufzeit 45 MinutenGenres Documentary, Family, Food, Home and Garden

König Juan Carlos I. ist Gast im eigenen Haus. Zweimal hatten die spanischen Bourbonen den Thron räumen müssen. Als Juan Carlos 1975 nach 36 Jahren Diktatur das Erbe Francos antrat, definierte er die Monarchie für sein Land neu. Er entsagte der absoluten Macht und führte Spanien in die Demokratie. Heute bekleidet ein überschaubarer Mitarbeiterstab aus Beamten, Diplomaten, Managern und Militärs die Posten rund um das Amt des Königs. Sämtliche Paläste, Klöster und Kunstwerke, die das einst mächtige Königshaus im Laufe der Jahrhunderte erbauen oder anfertigen ließ, gehören dem Staat. Juan Carlos und Familie wohnen als Mieter auf Lebenszeit im Zarzuela-Palast. Selbst die Wandteppiche in seinem Audienzzimmer sind eine Leihgabe. Das Königshaus gibt sich bescheiden. Doch seit sich der Schwiegersohn des Königs wegen des Vorwurfs der Veruntreuung öffentlicher Gelder und Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten muss und auch der König selbst für einige Turbulenzen sorgte, steht die Monarchie auf dem Prüfstand. Stimmt das Verhältnis von Aufwand und Ertrag? Eine Herausforderung für das Königshaus, das bislang keine Einblicke hinter die Kulissen gewährte. Es geht auf Distanz zum Schwiegersohn und schafft Transparenz über den eigenen Haushalt. Nach Kürzungen infolge von Sparmaßnahmen beläuft sich das Budget des Königshauses im Jahr 2013 auf rund 7,9 Millionen Euro. Mehr als neunzig Prozent der Mittel werden für Personalkosten und die Verwaltung benötigt. Die restlichen 9 Prozent bilden die Kosten für den Unterhalt der Königsfamilie ab. Davon stehen 488 000 Euro zur Wahrnehmung von repräsentativen Aufgaben zur Verfügung, 211 000 Euro fließen in die Gehälter – zwei Drittel davon an König Juan Carlos, ein Drittel an Kronprinz Felipe. Königin Sofia und Kronprinzessin Letizia arbeiten pro bono, weil sie kein staatliches Amt bekleiden. Im europäischen Vergleich erweist sich die spanische Monarchie als die kostengünstigste. Zwar zeigen sich die Spanier von den Ergebnissen der Offenl