Sender ZDFErstaustrahlung 11 July 2018Laufzeit 45 MinutenGenres Documentary, Family, Food, Home and Garden

Das größte bundesdeutsche Gerichtsverfahren gegen Rechtsextreme geht nach mehr als fünf Jahren Prozessdauer zu Ende. Beate Zschäpe und vier weitere Angeklagte stehen vor Gericht. Die Mordserie der rechtsextremen Terrorzelle NSU erschütterte Deutschland. Über zehn Jahre mordeten die Neonazis aus Zwickau, überfielen Banken und verübten Anschläge mit Nagelbomben. Neun Einwanderer und eine Polizistin starben. Im Mittelpunkt des Prozesses vor dem Münchner Oberlandesgericht steht Beate Zschäpe, deren Rolle im NSU sich im Lichte vorliegender Exklusivdokumente neu definieren lässt. Im Prozess schweigt sie sich aus, stellt sich nicht den Fragen des Gerichts, lässt ihre Anwälte Erklärungen abgeben. Zschäpe tritt unnahbar „unsicher, verwirrt in der Denke, rätselhaft“ auf. Tatsächlich aber hatte sie ihre „Jungs“ im Griff, war „lebenslustig“ und geschickt beim Vorspielen diverser falscher Identitäten. Erst am Ende des Prozesses äußerte sie mit den letzten Worten der Angeklagten ihr Mitgefühl mit den Opferfamilien, distanzierte sich von rechtem Gedankengut und behauptete, von den Mordtaten der beiden Uwes nichts gewusst zu haben. Die Dokumentation zeigt zur Urteilsverkündung verschiedene Perspektiven der Beteiligten und Betroffenen: Beate Zschäpe, V-Leute, Täter und ihr braunes Netzwerk – Opfer, Ermittler und die Politik. Ob das Münchner Oberlandesgericht die Angeklagte Beate Zschäpe wegen Mittäterschaft an den Morden des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) verurteilt, wird weltweit mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Die Beweislage ist schwierig: Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, die beiden mutmaßlichen Haupttäter, sind tot. Dass Zschäpe mit ihnen zusammenwohnte, dass sie ein Verhältnis mit beiden hatte, dass sie Autos und Wohnungen anmietete – all das konnte im Prozess zweifelsfrei belegt werden. Doch war die Angeklagte auch an den Morden beteiligt – unmittelbar oder wenigstens mittelbar? War sie wirklich „Mitglied einer terroristischen Vereinigung“, wie die Anklage ihr vo