Status läuftUhrzeitWochentagSender ARDErstaustrahlung 21 November 2024Laufzeit 45 MinutenGenres Documentary

Österreichs außergewöhnliche Geschichte – über herausragende Persönlichkeiten, Bauwerke und Kunstschätze – wird wöchentlich im Rahmen der Hauptabend-Leiste „Erbe Österreich“ thematisiert. Neuproduktionen mit prominenten Präsentatoren wie etwa Friedrich von Thun oder Karl Hohenlohe sowie ausgewiesenen Expertinnen und Experten des Landes erzählen die rot-weiß-rote Historie: über die Ringstraße, die Palais und Herrensitze, die großen Schlachten und Gedenkdaten sowie die Herrscherpersönlichkeiten mit ihren Licht- und Schattenseiten.

Aus der Riege sämtlicher Habsburger Kaiser ragt ein Name wie ein Atoll hervor: Joseph II. Keiner vor oder nach ihm war so besessen davon, sein Reich völlig umzukrempeln, und kein anderer machte sich damit so viele Feinde. Auch privat gibt dieser Kaiser Rätsel auf: seine vielen Incognito-Auftritte, sein zweifaches Ehe-Unglück, die Prostituierten, das häufige Allein-Sein

Aus der Riege sämtlicher Habsburger Kaiser ragt ein Name wie ein Atoll hervor: Joseph II. Keiner vor oder nach ihm war so besessen davon, sein Reich völlig umzukrempeln, und kein anderer machte sich damit so viele Feinde. Auch privat gibt dieser Kaiser Rätsel auf: seine vielen Incognito-Auftritte, sein zweifaches Ehe-Unglück, die Prostituierten, das häufige Allein-Sein

Habsburgs Wirken hat nicht nur rühmliche Seiten – nicht selten galt es, für Mitglieder der Familie zu intervenieren oder Berichte zu unterdrücken, damit manches nicht an die Öffentlichkeit gelangte. Immer wieder erlagen Angehörige der Herrscherfamilie den Verlockungen des Reichtums und der Privilegien, die sie genossen. Doch mit einer kritischeren Presse und einer zusehends demokratischer tickenden Bevölkerung wurde es für das Kaiserhaus immer schwerer, den Anschein der makellosen, von Gott erwählten Familie aufrecht zu erhalten. Freizügige Sexualität samt Geschlechtskrankheiten, Trunksucht, Unbeherrschtheit und Prasserei schlichen sich ein und schadeten dem Ansehen der Monarchie. Kaiser Franz Joseph selbst, ein geborener Asket, hatte nie ein Verständnis für derartige Ausschweifungen und griff immer wieder mit harter Hand durch.

„Kommen’S nur herein, Großvater war schon da,“ so begrüßt der Rechtsanwalt Franz Markus Nestl habsburgische Gäste in seiner Kanzlei im Ringstraßenpalais Königswarter. Denn in der Beletage residierte bis 1940 auf mehreren hundert Quadratmetern „die gnädige Frau,“ Katharina Schratt, und empfing hier ihren Seelenfreund Kaiser Franz Joseph. Dies ist nur ein Highlight dieses Auftakts der ORF III Erbe Österreich Serie über verborgene Wiener Palais – Prachtbauten, an denen wir täglich vorbeikommen, aber in die kaum jemand Zugang hat. Viele Häuser sind heute in Privatbesitz oder werden als Botschaften genützt. Neben dem Königswarter besucht Karl Hohenlohe auch das Palais Wilczek, das bis heute von der Familie bewohnt wird, und die ungarische Botschaft in der Bankgasse im Wiener Zentrum.

„Kommen’S nur herein, Großvater war schon da,“ so begrüßt der Rechtsanwalt Franz Markus Nestl habsburgische Gäste in seiner Kanzlei im Ringstraßenpalais Königswarter. Denn in der Beletage residierte bis 1940 auf mehreren hundert Quadratmetern „die gnädige Frau,“ Katharina Schratt, und empfing hier ihren Seelenfreund Kaiser Franz Joseph. Dies ist nur ein Highlight dieses Auftakts der ORF III Erbe Österreich Serie über verborgene Wiener Palais – Prachtbauten, an denen wir täglich vorbeikommen, aber in die kaum jemand Zugang hat. Viele Häuser sind heute in Privatbesitz oder werden als Botschaften genützt. Neben dem Königswarter besucht Karl Hohenlohe auch das Palais Wilczek, das bis heute von der Familie bewohnt wird, und die ungarische Botschaft in der Bankgasse im Wiener Zentrum.

Das „rote Wien“ trug maßgeblich seinen Stempel: Als erster sozialdemokratischer Wiener Bürgermeister nach der Ausrufung der Ersten Republik setzte sich Reumann nicht nur für das Los der Arbeiterklasse ein, sondern führte Wien auch in den Trennungsverhandlungen mit Niederösterreich in seine neue Souveränität als eigenes Bundesland. Damals waren die roten Visionen noch jung und Reumann glaubte wie viele andere, dass aus den Trümmern des Weltkriegs eine neue Gesellschaft und ein moderner Typ Mensch erwachsen würde. Seinen Einsatz für den sozialen Wohnbau und für die Bildungsmöglichkeiten der arbeitenden Klasse nahmen sich viele seiner Amtsnachfolger zum Vorbild. Nach seinem Tod widmete ihm die Gemeinde den nach ihm benannten Reumannplatz im Arbeiterbezirk Favoriten.

Als Wiens nobelster Herrenschneider „Goldman & Salatsch“ im Jahr 1910 die Fassade seines neuen Flagshipstores am Michaelerplatz enthüllte, verschlug es den Wienern, Kaiser Franz Joseph I. eingeschlossen, schier die Sprache. Kein einziger Schnörkel zierte das von Architekt Adolf Loos vis-à-vis der Hofburg errichtete Haus. Das Gebäude, auch als „Haus ohne Augenbrauen“ bekannt, wurde zur Mutter aller Wiener Architekturskandale und zum Symbol des Aufbruchs in die neue, moderne Zeit. Das Architekturjuwel am Wiener Michaelerplatz überdauerte zwei Weltkriege. Der achtlose Umgang wechselnder Mieter nach dem Erste Weltkrieg spielte dem Gebäude aber übel mit. Über die Jahrzehnte erreichte die Verschandelung immer neue Höhepunkt bis ihr der Architekt Burkhardt Rukschcio Ende der 1980er Jahre ein Ende setzte.

Das Palais Erzherzog Wilhelm am Wiener Parkring, landläufig auch das Deutschmeisterpalais genannt, war schon zu Lebzeiten seines Besitzers ein verborgener Geheimtipp. Denn als Hochmeister des Deutschen Ordens blieb der Erzherzog unverheiratet und ohne Familie. Daher gab es in diesem Palais nicht nur keinen Damentrakt, sondern auch kaum Veranstaltungen. Im dritten und letzten Teil dieser ORF III Erbe Österreich Neuproduktion besucht Karl Hohenlohe dieses Kleinod, in dem heute die zweihundert Mitarbeiter des OPEC Funds for International Development arbeiten und zu dem die Öffentlichkeit daher keinen Zutritt hat. Außerdem lässt sich Karl Hohenlohe vom Besitzer des Palais Rasumofsky vom Festsaal bis in den Keller führen. Hier residierte einst der geheime Botschafter des Zaren beim Wiener Hof, Andrei Kirillowitsch Rasumofsky. Und wir statten der französischen Botschaft am Wiener Schwarzenbergplatz einen Besuch ab, die die meisten Menschen ebenfalls nur von außen kennen.

Das Palais Erzherzog Wilhelm am Wiener Parkring, landläufig auch das Deutschmeisterpalais genannt, war schon zu Lebzeiten seines Besitzers ein verborgener Geheimtipp. Denn als Hochmeister des Deutschen Ordens blieb der Erzherzog unverheiratet und ohne Familie. Daher gab es in diesem Palais nicht nur keinen Damentrakt, sondern auch kaum Veranstaltungen. Im dritten und letzten Teil dieser ORF III Erbe Österreich Neuproduktion besucht Karl Hohenlohe dieses Kleinod, in dem heute die zweihundert Mitarbeiter des OPEC Funds for International Development arbeiten und zu dem die Öffentlichkeit daher keinen Zutritt hat. Außerdem lässt sich Karl Hohenlohe vom Besitzer des Palais Rasumofsky vom Festsaal bis in den Keller führen. Hier residierte einst der geheime Botschafter des Zaren beim Wiener Hof, Andrei Kirillowitsch Rasumofsky. Und wir statten der französischen Botschaft am Wiener Schwarzenbergplatz einen Besuch ab, die die meisten Menschen ebenfalls nur von außen kennen.

Als Karl Lueger verstarb, gaben ihm zehntausende Wienerinnen und Wiener das letzte Geleit. Der Bürgermeister, der mit undemokratischer Rhetorik an die Macht gekommen war, erfreute sich damals allergrößter Beliebtheit. Ein gutes Jahrhundert nach seinem Tod haben sich die Dinge um ihn herum völlig gedreht. Lueger steht heute im Mittelpunkt der sogenannten Cancel-Culture, die die Erinnerung an schuldbeladene Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Bild tilgen will. Luegers Denkmal auf dem nach ihm benannten Platz wurde in einer Aktion beschmiert. Viele wollten es gar vom Sockel stoßen. Zwischen den politischen Lagern wogt ein Streit um den Umgang mit diesem Erinnerungsplatz.

Als Karl Lueger verstarb, gaben ihm zehntausende Wienerinnen und Wiener das letzte Geleit. Der Bürgermeister, der mit undemokratischer Rhetorik an die Macht gekommen war, erfreute sich damals allergrößter Beliebtheit. Ein gutes Jahrhundert nach seinem Tod haben sich die Dinge um ihn herum völlig gedreht. Lueger steht heute im Mittelpunkt der sogenannten Cancel-Culture, die die Erinnerung an schuldbeladene Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Bild tilgen will. Luegers Denkmal auf dem nach ihm benannten Platz wurde in einer Aktion beschmiert. Viele wollten es gar vom Sockel stoßen. Zwischen den politischen Lagern wogt ein Streit um den Umgang mit diesem Erinnerungsplatz.

Den Wienerwald, das beliebte Naherholungsgebiet der Wienerinnen und Wiener, sollte es eigentlich nicht mehr geben. Ende des 19. Jahrhunderts kursierten konkrete Pläne, ihn zu roden und mit dem Verkauf des Holzes die habsburgischen Finanzen zu sanieren. Entsprechende Verträge waren bereits unterschrieben. Am Ende war es dem Einsatz eines einzigen, des Journalisten Josef Schöffel, zu verdanken, dass der Wald bestehen blieb. Schöffel machte die Pläne publik und gab damit den Anstoß zu einer Vorform der Graswurzelbewegung. Lange, bevor den Menschen der eigenständige Wert einer intakten Natur bewusst geworden war, forderte diese Widerstandsgruppe einen prototypischen Umweltschutz ein. Ihr Campaigning wurde durch eine selbstbewusste Presse möglich, die damals so mutig war, auch offen gegen die Interessen des Herrscherhauses anzuschreiben.

Wien galt einst als Welthauptstadt der Prostitution. Gegenden wie der Spittelberg waren lange verruchte Gegenden. Maria Theresia ging streng gegen Prostituierte vor, vielleicht auch deshalb, weil ihr Mann Franz Stephan sie eifrig mit selbigen betrog. Noch Bundeskanzler Josef Klaus musste sich in den sechziger Jahren am Graben von käuflichen Damen ansprechen lassen.

Wien galt einst als Welthauptstadt der Prostitution. Gegenden wie der Spittelberg waren lange verruchte Gegenden. Maria Theresia ging streng gegen Prostituierte vor, vielleicht auch deshalb, weil ihr Mann Franz Stephan sie eifrig mit selbigen betrog. Noch Bundeskanzler Josef Klaus musste sich in den sechziger Jahren am Graben von käuflichen Damen ansprechen lassen.

Oft sieht man die Pforte dieses Hauses im Fernsehen, ohne seine Geschichte zu kennen: Der heutige Sitz des Innenministeriums ist das Palais Modena, ein barockes Juwel der Wiener Innenstadt mit einem langen und bewegten Vorleben. Karl Renner und wesentliche Minister seiner Regierung hatten hier nach der Gründung der Republik residiert, so wie schon am Ende der Monarchie hier das Büro des Ministerpräsidenten seinen Sitz gehabt hatte. Auch die oberste Polizei- und Zensur-Hofstelle war hier bereits Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelt worden, sodass es einer inneren Logik folgte, dass auch im 20. Jahrhundert hier die polizeilichen Agenden zusammenliefen. Die Geschichte dieses Baues reicht bis in die frühe Neuzeit zurück. Zunächst firmierte es unter Palais Dietrichstein, ehe es die Erbin des Herzogs von Modena, die Napoleon vertrieben hatte, kaufte und umbauen ließ. Gestalterin Gigga Neunteufel erzählt in dieser Neuproduktion den historischen Werdegang dieses Gebäudes und der Menschen, di

Karl Hohenlohe besucht in dieser Ausgabe von „Aus dem Rahmen“ das jüdische Museum Wien und die neue Dauerausstellung „Unser Mittelalter“. Es geht um die Fundamente des jüdischen Wiens – im wahrsten Sinne des Wortes: das jüdische Mittelalter und neue Erkenntnisse zum jüdischen Leben in Wien stehen im Fokus. Untermauert mit neuen Forschungsergebnissen und unerwarteten Objekten. Auch wird die Geschichte des Ortes „Judenplatz“ über die Jahrhunderte bis zur Entstehung des Holocaust-Mahnmals von Rachel Whiteread eingehend thematisiert.

Immer wieder zieht es gerade das blaue Blut zum Motoröl – ein standesgemäßer Fuhrpark gehört einfach dazu zum richtigen Adeligen. So ist beispielsweise Karl Habsburgs Sohn Zvonimir ein begeisterter Rennfahrer, hat unter anderem in Le Mans, der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft sowie der Formel 3 erfolgreich Gas gegeben. Nicht minder schnell ist Prinz Leopold von Bayern, ein Verwandter der Kaiserin Sisi und mehrfacher Mille-Miglia-Teilnehmer, unterwegs. Der Bleifuss-Aficionado, der einst mit seinen Freunden und Kollegen Hans-Joachim Stuck und Dieter Quester das berühmt-berüchtigte „Trio Infernale“ bildete, rollt bis heute an den Start. Er besitzt mehrere PS-Boliden, die er mit Liebe hegt und pflegt – wie auch der Oldtimer-Sammler Franziskus Amazonas Kriegs-Au.

Standesgemäß zu reisen ist seit jeher eine Disziplin der heimischen Aristokratie. Die Nachkommen von heute halten gerne an dieser Tradition fest. Familiäre Kontakte in andere Länder sowie die erforderlichen Reisebudgets lassen adeliges Reisen meistens ein wenig anders aussehen als das herkömmlicher (Pauschal-)Touristen. In dieser letzten Folge der neuen Staffel über österreichisches Adelsleben in Erbe Österreich begleitet Gestalter Gebhard Hölzl Vertreter des Adelsstandes auf ihren Reisen. So kann etwa Georg Clam, adeliger Reisefan und -veranstalter, viel über seine Klientel und seine persönlichen weltweiten Trips erzählen. Ausgesuchtes Material aus den Privatarchiven einiger namhafter Familien zeigt auch, wie sich das Reisen der Noblesse im Lauf der Jahrzehnte verändert hat.

Wien um die Jahrhundertwende – eine aufregende Zeit, sowohl für die Menschen damals als auch für die Kunst. Jeder kennt aus dieser Epoche die Sezession und das Künstlerhaus, wenige jedoch die Künstlervereinigung Hagenbund. Diese Neuproduktion von Christian Papke erzählt die Historie des Hagenbundes von seiner Entstehung bis zur Auflösung. Der Film zeigt die wichtigsten Werke von Hagenbund-Künstlern, die in Wien etwa im Rathauskeller die Wände zieren, und erklärt die Karriere dieser Künstlerplattform, die damals als fortschrittlichste Institution der Moderne galt.

Wien um die Jahrhundertwende – eine aufregende Zeit, sowohl für die Menschen damals als auch für die Kunst. Jeder kennt aus dieser Epoche die Sezession und das Künstlerhaus, wenige jedoch die Künstlervereinigung Hagenbund. Diese Neuproduktion von Christian Papke erzählt die Historie des Hagenbundes von seiner Entstehung bis zur Auflösung. Der Film zeigt die wichtigsten Werke von Hagenbund-Künstlern, die in Wien etwa im Rathauskeller die Wände zieren, und erklärt die Karriere dieser Künstlerplattform, die damals als fortschrittlichste Institution der Moderne galt.

Mit Schönbrunn war Kaiser Franz Joseph über sein ganzes Leben aufs engste verbunden: Er wurde er geboren, hier wuchs er auf, hier lernte er im Zulaufbecken für den Neptunbrunnen schwimmen, hier spielte er in der sogenannten Meidlinger Senke, hier hielt er Hof, hier starb er. Anhand einzigartiger Exponate führt Karl Hohenlohe durch die Räume, die einen Gutteil von Franz Josephs Lebenswelt ausgemacht haben, und wirft im Gespräch mit Georg Markus auch einen Blick auf die amouröse Seite des Monarchen. Weitere Schauplätze dieses Films sind die Wagenburg, das Hofmobiliendepot und Schloss Niederweiden.

Schloss Frauenstein Innenhof. – Bild: ORF/​GS-Film/​Gernot Stadler Schloss Frauenstein Innenhof. Bild: ORF/GS-Film/Gernot Stadler Von Hochosterwitz bis Landskron, von Griffen bis Porcia – Kärnten ist reich an Adelssitzen, die zum Teil bis heute von den Eigentümerfamilien bewohnt werden. Allein in Friesach, der ältesten Stadt Kärntens, gibt es zwei erhaltene Burgen auf umliegenden Hügeln und den Fürstenhof in der Stadt. Gernot Stadler besucht die schönsten Burgen und Schlösser in Kärnten, erzählt aus ihrer Geschichte und lässt ihre heutigen Besitzer und Bewohner zu Wort kommen.

Eine Coproduktion von ORFIII mit Arte und der DOR-Film. Hanfzigaretten gegen Asthma oder Kokainzäpfchen gegen Schlafstörungen – die Rezeptbücher der kaiserlichen Hofapotheke enthalten so manch kurioses Rezept. Mit Dr. Reinhard Dörflinger, ehemals Präsident der Ärzte ohne Grenzen in Österreich, begeben wir uns im Haus-, Hof- und Staatsarchiv auf die Suche nach den großen und kleinen Leiden der Habsburger und den abenteuerlichen Heilmitteln die damals verschrieben wurden. Die Folge wirft abseits davon, aber auch einen Blick auf den medizinischen Standard Anfang des 19. Jahrhunderts und zeigt auf, dass eine gute medizinische Grundversorgung lange nicht allen Bevölkerungsschichten zugänglich war.

Wer im Westen hinaus wollte aus Wien, kam an der Linzer Straße nicht vorbei. Parallel zum Wienfluss und später zur Westbahn verband diese historische Straße, die damals noch Poststraße oder Linzer Poststraße hieß, die Hauptstadt mit dem westlichen Österreich. Im zweiten Teil seiner Trilogie über Österreichs große Reisestraßen folgt Gestalter Wolfgang Winkler dieser Route. Er besucht die historischen Gebäude, die sie flankieren, erzählt ihren Werdegang in der Geschichte, widmet sich den persönlichen Schicksalen, die mit ihr verbunden sind, und zeigt den enormen Reiz ihres landschaftlichen Umlands. (Text: ORF)

Die österreichische Geschichte ist undenkbar ohne die Donau. An ihren Ufern begann einst die Besiedlungsgeschichte, sie verband als Verkehrsweg wichtige Teile des habsburgischen Einflussbereichs. Lange Zeit strömte die Donau ungebändigt durch Wien, ihre Hauptrinne lag im heutigen Verlauf des Donaukanals. Mit riesigem technischem Aufwand – es wurde sogar ein Grabungsgerät herbeigeschafft, mit dem der Suezkanal gegraben wurde – wurde die Donau zum beherrschbaren Fluss. Die DDSG, die einst eine imposante Zentrale an der Rossauer Lände unterhielt, war im 19. Jahrhundert die führende Gesellschaft für zivile Schifffahrt weltweit. Die Erbe Österreich Neuproduktion zeigt die Rolle der Donau in der Geschichte unseres Landes und punktet mit tollen Schönbildern und mit beeindruckenden historischen Aufnahmen. (Text: ORF)

Nach Norden hinaus aus Wien führte schon seit dem achtzehnten Jahrhundert die sogenannte Prager Reichsstraße, heute besser bekannt als Prager Straße. Zwischen Großjedlersdorf und Strebersdorf führt die Verbindung von der Kaiserstadt Wien zur ehemaligen Kaiserstadt Prag. Schon zu Maria Theresias Zeiten nützen Kaufleute und Reisende diese Route. Nach und nach wurde sie ein fixer Teil der Wiener Infrastruktur und der Bereich, durch den sie verläuft, Anfang des 20. Jahrhunderts nach Wien eingemeindet. Regisseur Wolfgang Winkler lässt sich auf seiner Reise zu den historischen Stätten dieser Straße von alten Aufnahmen inspirieren und sucht im Heute das Damals. Ein Stück Kulturgeschichte des Reisens in diesem dritten und letzten Teil der ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion über unsere großen Reisestraßen. (Text: ORF)

Als in der Wiener Innenstadt immer mehr Zinshäuser die grünen und freien Flächen verdrängten, zog es die wohlhabendere Bevölkerung in die Randbezirke. Dort entstand das sogenannte Cottage, das ein gleichnamiger Verein auch nach englischem Vorbild verwirklichte. Der 1872 gegründete Cottage-Verein hatte prominente Obmänner beziehungsweise Funktionäre wie den Ringstraßenarchitekten Heinrich Ferstel oder den Kunsthistoriker Rudolf Eitelberger. Zum heurigen 150-jährigen Bestehen dieses Vereins zeigt Erbe Österreich den damals etablierten Lebensstil und erzählt die Geschichte dieses neu entstandenen Lebensraums, der seinen Charme bis heute erhalten hat. (Text: ORF)

Der Weg nach Triest war immer schon mit Sehnsüchten gepflastert. Die Triesterstraße bildet daher auch den Auftakt des neuen Erbe Österreich Dreiteilers über Österreichs große historische Reisestraßen. Vom Matzleinsdorferplatz über den Wienerberg, vorbei am Denkmal der Spinnerin am Kreuz, die auf die Kreuzfahrerzeit verweist, ging es schon in der Römerzeit und im Mittelalter nach Kärnten und bis Venetien und Friaul. Karl VI., Maria Theresias Vater, baute die Route aus, die dann Ende des 19. Jahrhunderts ihren heutigen Namen bekam und zur kaiserlichen Hafenstadt Triest führte. Eine Reise entlang dieser Straße führt an Orten und Monumenten der österreichischen Geschichte vorbei. Wolfgang Winkler lässt in diesem Film die Zeit wieder auferstehen, als Österreich noch am Meer lag. (Text: ORF)

Habsburgs südliche Reiserouten – in wunderbar sommerlichen Stimmungsbildern eingefangen in dieser zweiteiligen ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion. Grado, Miramar, Triest, Parma, Florenz und Modena – hier hielt sich das Who is Who der ausgehenden Monarchie auf: Prinzen und Prinzessinnen, Erzherzöge und Erzherzoginnen, Grafen und Gräfinnen, aber auch Großindustrielle, Künstler. Sie alle zog es in den Süden – manche von ihnen kamen, um sich zu erholen und die Meerluft zu genießen, andere kamen um zu bleiben. Schlösser wurden gebaut, Besitzungen erworben, Palazzi renoviert und an die Vorstellungen der noblen Gesellschaft angepasst. Im späten 19. Jahrhundert entstanden dann die ersten Kuranstalten, Hotels, Seebäder, Promenaden und Villen. (Text: ORF)

Ein enormer Reichtum an prächtigen Stadtpalästen, Gärten und Kunstwerken hat Florenz den Namen „die Schöne am Arno“ gegeben. Als größter künstlerischer Förderer der italienischen Stadt gilt das Adelsgeschlecht der Medici. Die Habsburger machten die Toskana mit seiner Hauptstadt Florenz im 18. Jahrhundert dann zu einer der modernsten Staaten der Welt. Heute führen Nachfahren ihr Erbe fort. Begründet wurde die toskanische Linie des Hauses Habsburg-Lothringen durch Franz Stephan von Lothringen und seiner Frau Maria Theresia. An ihren Einzug in Florenz erinnert noch heute ein mächtiger Triumphbogen. Franz Stephan ließ das Großherzogtum durch Statthalter verwalten, die mit ihm aus Lothringen in die Toskana kamen. Auch die Vorfahren von Alessandro Francois ließen sich aus Loyalität zum Kaiserhaus 1740 in der Toskana nieder. Seit dem späten 19. Jahrhundert widmet sich die Familie dem Weinbau in der Region Chianti rund um das Schloss Castello di Querceto. Alessandro Francois zeigt seine Weingä

Die Toskana ist wohl die Sehnsuchtslandschaft für Menschen aus aller Welt und auch die Region um Siena, Montalcino und das Val d’Orca ist ein Erlebnis für alle Sinne. Begleitet von einem schnaufenden Geräusch steigen in der Toskana wieder Rauchschwaden gegen den Himmel. Mit restaurierten Waggons aus den 1920er-Jahren und einer reaktivierten hundert Jahre alten Dampflok geht es mit dem Treno Natura durch die schönsten Landschaften der südlichen Toskana. Wenn die historische Dampflokomotive durch die Landschaft schnaubt, fühlen sich nicht nur Eisenbahn-Nostalgiker in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt. Die Bahnfahrt durch das Val d’Orca ist ein Erlebnis für alle Sinne. Wie gemalt, beinahe unwirklich breiten sich die grünen Hügel vor den Reisenden aus. Mit einer Bahnfahrt über diesen Flecken Erde, der im Zusammenspiel von Natur und Menschenhand zur Ikone erhoben wurde, erhält diese Landschaft eine weitere, eine neue Perspektive. (Text: ORF)

Weiter geht es in Teil zwei dieser Erbe Österreich Neuproduktion auf den historischen Reiserouten der österreichischen Noblesse. Diesmal geht es nach Istrien, entlang der kroatischen Küste nach Pula, Opatija, Mali Losinj, und Rijeka. Auch im Landesinneren befinden sich Schlösser, die von den noblen Herrschaften der Dynastie bewohnt worden sind. Neben imposanten landschaftlichen Bildern und historischen Ansichten werden Historikerinnen und Historiker über die Bedeutung des „Südens“ für die ausgehende Habsburgerzeit sprechen, in der der Tourismus erfunden worden ist. Eine sommerliche Tour mit k.u.k. Charme. (Text: ORF)

Viele Jahrhunderte war Lucca Mittelpunkt der Seidenproduktion im gesamten Abendland. Die bezaubernden Stadtpalais, weiten Plätze und sakralen Bauten zeugen von der einstigen Macht Luccas. Hier gibt es eine Vielzahl von historischen Villen, meist umrahmt von prachtvollen Gartenlandschaften. Die vornehmen Anwesen bezaubern mit zeitloser Eleganz und erlauben ein Eintauchen in die Historie der Gegend mit all ihren kulturellen Errungenschaften. Die Anwesen sind ein guter Ausgangspunkt für die Entdeckung von Landschaftsbildern, Plätzen und Gebäuden mit ihren Menschen, die diese Region zu einem Gesamtkunstwerk erheben. Der Film zeigt unter anderem die Villen Torrigianai, Reale, Mansi oder Oliva ausgesucht. Inmitten üppiger und weitläufiger Gartenanlagen zeugen sie heute noch vom Reichtum und gesellschaftlichen Rang ihrer Erbauer. Besonderes Augenmerk gilt den sogenannten „giardini segreti“, den geheimen Gärten, die mit ihren Wasserspielen und Grotten die Krönung barocker Gartenkultur darstell

Schönbrunn gilt als Inbegriff klassizistischer Pracht – und doch scheint man sich nie zu fragen, wie dieses Schloss funktioniert hat. Denn um die Räume warm zu halten, das Essen rechtzeitig zu servieren, die Pferde und Kutschen zu warten, den Garten zu pflegen, bedurfte es zu Maria Theresias Zeiten und auch noch bis zum Ende der Monarchie einer Heerschar von Bediensteten. Schon der Regelbetrieb war mit den damaligen technischen Mitteln personalaufwändig. Erst recht mussten sich alle in die Riemen legen, wenn Gäste da waren oder Feste mit Feuerwerken gefeiert oder Jagden abgehalten wurden. Erbe Österreich geht in dieser Neuproduktion erstmals medial der Sozialstruktur hinter Schönbrunn auf den Grund und lenkt das Licht auf die vielen Namenlosen, die hier ihr tägliches Werk zur höheren Ehre der Monarchinnen und Monarchen verrichtet haben. Der Reichtum dieses Ortes scheint demnach nicht zuletzt auf der Billigkeit der damaligen menschlichen Arbeitskraft zu beruhen. Buch: Andreas und Carola

Heutzutage ist es selbstverständlich, dass sich auch gekrönte Häupter dem Recht ihres Landes unterwerfen. Doch noch bis ins tiefe 19. Jahrhundert hinein stellte sich das Haus Habsburg über das Gesetz. Trotz der vielen Verfehlungen der Herrscherfamilie stand kein einziger Habsburger je vor Gericht. Stefan Wolner stellt in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion exemplarisch einige Straftaten der Habsburger vergleichbaren Verfehlungen niedriger gestellter Menschen gegenüber und zeigt so die damalige Doppelmoral. Auf Homosexualität etwa standen damals bis zu fünf Jahre Kerker. Erzherzog Ludwig Viktor, der mehr oder minder offen seine Homosexualität auslebte, wurde nach einem Skandal, den er verursachte, nur mit dem Umzug von Wien ins ferne Salzburg abgestraft. Ähnlich doppelbödig stand die Monarchie zur Prostitution: Zu Maria Theresias Zeiten wurde käufliche Liebe mit schweren Geldstrafen oder mit dem Anprangern und Auspeitschen bestraft. Von Maria Theresias Ehemann Franz Stephan bis

Mit seiner hochaufragenden und einprägsamen Fassade ist das Wiener Rathaus an der an Sehenswürdigkeit nicht gerade armen Ringstraße ein echter Blickfang. Für seinen Platz gegenüber dem heutigen Burgtheater hatte der damalige Bürgermeister Cajetan Felder intensiv mit Kaiser Franz Joseph I. verhandeln müssen. Der ursprünglich geplante Standort nahe dem Stadtpark war dem Bürgermeister nicht prominent genug gewesen. Mit 1.575 Räumen auf rund 20.000 m² wurde das neue Rathaus 1883 nach den Plänen Friedrich von Schmidts fertig gestellt. Ein Rundgang mit Karl Hohenlohe durch das altehrwürdige Gebäude, an dessen Spitze bis heute der Rathausmann über die Stadt wacht. (Text: ORF)

Die großen „Etablissementer“, die Heurigen und Beisln der westlichen Vorstadt waren das pochende Herz der Hauptstadt. Man fuhr mit der Pferdetramway hinaus – wenn man das Geld dazu hatte. Sonst musste man laufen. Durch die Linienwälle, die im Zickzackkurs die Stadt umschlossen. In den Gassen an den Weinbergen spielten die Gebrüder Schrammel als Kinder. Ihr Vater schickte die begabten Burschen aufs Konservatorium, was für einen armen Handwerker sehr ungewöhnlich war. Ganze Straßenzüge im Westen wurden von Werkstätten beherrscht. Von Perlmutt bis Seide wurde hier alles verarbeitet. Mitte des 19. Jahrhunderts etablierten sich erste Fabriken in den Vorstädten und Vororten. Unter anderen wurden Puppen und Spielzeug hergestellt. Der erste Westbahnhof entstand mit Eingang zur Mariahilfer Straße, nicht zum Gürtel. Denn die Mariahilfer Straße war damals die zentrale Ader, der Gürtel eher eine Art Park. Am Cobenzl breiteten sich indes die unvergleichlichen Gärten der Rothschilds aus. Eine weltbe

Die großen „Etablissementer“, die Heurigen und Beisln der westlichen Vorstadt waren das pochende Herz der Hauptstadt. Man fuhr mit der Pferdetramway hinaus – wenn man das Geld dazu hatte. Sonst musste man laufen. Durch die Linienwälle, die im Zickzackkurs die Stadt umschlossen. In den Gassen an den Weinbergen spielten die Gebrüder Schrammel als Kinder. Ihr Vater schickte die begabten Burschen aufs Konservatorium, was für einen armen Handwerker sehr ungewöhnlich war. Ganze Straßenzüge im Westen wurden von Werkstätten beherrscht. Von Perlmutt bis Seide wurde hier alles verarbeitet. Mitte des 19. Jahrhunderts etablierten sich erste Fabriken in den Vorstädten und Vororten. Unter anderen wurden Puppen und Spielzeug hergestellt. Der erste Westbahnhof entstand mit Eingang zur Mariahilfer Straße, nicht zum Gürtel. Denn die Mariahilfer Straße war damals die zentrale Ader, der Gürtel eher eine Art Park. Am Cobenzl breiteten sich indes die unvergleichlichen Gärten der Rothschilds aus. Eine weltbe

Untermeidling war ein armes Viertel: Gerber, Fischer, Textilarbeiterinnen wohnten hier in nassen Häusern. Der Wienfluss prägte die Gegend, vor und nach der Regulierung. Bei der Regulierung stand aber weniger der Hochwasserschutz als vielmehr das Niedrigwasser im Vordergrund. Der abgeleitete Unrat wurde dann nicht mehr fortgespült und die zahlreichen Mühlen an der Wien standen still. Während in den Arbeitergrätzln Schmutz und der Hunger verbreitet waren, entstanden näher zu Schönbrunn die ersten Villengegenden. Zeitgleich reihten sich in Simmering Miniaturhäuschen mit schief lehnenden Dächern aneinander. Die Straßen waren ungepflastert und eines der wenigen Zeichen von Urbanität bot der übergroß angelegte Zentralfriedhof. Bald wurden in den Vororten, und besonders in Favoriten, große Fabriken gebaut und neben ihnen Mietskasernen. Sie standen wie einsame Riesen auf dem unerschlossenen Gelände. Der Viktor Adler Markt durfte abends länger offenhalten als andere Märkte, damit die Arbeiter a

Teil drei dieser Zeitreise ins alte Wien mit vielen bisher ungesehenen alten Aufnahmen führt von Kagran bis Strebersdorf. Die Frühindustrialisierung verändert die Gesellschaft: Einerseits ziehen immer mehr Menschen vom Land in die Vorstädte weil sie dort Arbeit bekommen. Dadurch wird dort Wohnraum langsam knapp. Andererseits wird der Handwerksberuf immer weniger einträglich, weil die Massenfabrikation ihre Arbeit ersetzt. Viele der städtischen Handwerker gehen daher als gelernte Arbeiter im Proletariat auf. Doch manche können die Situation für sich nutzen und vermieten ihr Häuser an die neue Arbeiterschicht und ziehen weg aus der Stadt, dorthin, wo es billig ist. Sie können so fast ohne Arbeit ein Einkommen finden. Der Startschuss für diese Veränderung ist die Entwicklung der Eisenbahn. Sie wird der Motor der Industrialisierung. Und in Wien setzt sich dieser Motor in Floridsdorf in Bewegung. Die Donaustadt ist stark vom Donauwasser geprägt. Hier stehen die „Kaisermühlen“: schwimmende M

Teil drei dieser Zeitreise ins alte Wien mit vielen bisher ungesehenen alten Aufnahmen führt von Kagran bis Strebersdorf. Die Frühindustrialisierung verändert die Gesellschaft: Einerseits ziehen immer mehr Menschen vom Land in die Vorstädte weil sie dort Arbeit bekommen. Dadurch wird dort Wohnraum langsam knapp. Andererseits wird der Handwerksberuf immer weniger einträglich, weil die Massenfabrikation ihre Arbeit ersetzt. Viele der städtischen Handwerker gehen daher als gelernte Arbeiter im Proletariat auf. Doch manche können die Situation für sich nutzen und vermieten ihr Häuser an die neue Arbeiterschicht und ziehen weg aus der Stadt, dorthin, wo es billig ist. Sie können so fast ohne Arbeit ein Einkommen finden. Der Startschuss für diese Veränderung ist die Entwicklung der Eisenbahn. Sie wird der Motor der Industrialisierung. Und in Wien setzt sich dieser Motor in Floridsdorf in Bewegung. Die Donaustadt ist stark vom Donauwasser geprägt. Hier stehen die „Kaisermühlen“: schwimmende M

Manche hatten das Ende der Monarchie in etwa so vorhergesehen, wie es dann auch kam. Bemerkenswerterweise kamen zwei der schärfsten Kritiker des Systems Habsburg aus der Familie selbst, nämlich die beiden Thronfolger Kronprinz Rudolf und Erzherzog Franz Ferdinand. Rudolf ließ seinem Ärger über vieles, was falsch lief im Reich, unter einem Pseudonym in der Presse freien Lauf. Franz Ferdinand nahm sich ebenso kein Blatt vor den Mund. Beide sahen, dass zentrale Positionen wie etwa die Armee nur mehr nach dynastischen Kriterien besetzt wurden. Um die fachliche Eignung ging es immer weniger. Auch entging ihnen nicht, wie hilflos die Monarchie der Sprengkraft des Nationalismus und der sozialen Frage gegenüberstand. Ihnen war klar, dass die Herrschaft untergehen musste, wenn sie nicht einige Stellhebel umlegte. Jonathan Vaughan und Bernhard Riener untersuchen in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion, welche Systemfehler im Herbst 1918 zum Ende der Monarchie führten.

Jeder kennt heute berühmte Klimt-Models wie Emilie Flöge. Das Kalkül der Porträtierten, sich durch das Festhalten in der Malerei zu verewigen, ist offenbar aufgegangen. Doch hinter der Förderung des Jugendstils durch die vor allem jüdische Bourgeoisie steht bei genauer Betrachtung mehr als nur Kunstsinnigkeit. Vielmehr wollten die aufstrebenden Familien der Ringstraßenzeit durch die Förderung der neuen Kunst zu gesellschaftlicher Anerkennung finden. So ergab sich eine große Symbiose aus den Künstlern des Secessionskreises und den wohlhabenden Familien des späten 19. Jahrhunderts. Die einen kamen dadurch zu Geld und stießen in die bürgerlichen Salons vor, die anderen konnten sich vor einer sonst reservierten Wiener Gesellschaft als Mäzene und Schöngeister profilieren. Zu den bedeutendsten Förderern der Secession gehörten Karl Wittgenstein, Victor Zuckerkandl und Fritz Waerndorfer. Die Akzeptanz der jüdischen Bourgeoisie blieb allerdings über weite Strecken ein Wunschtraum. Selbst in ihr

Kaum jemand sah mehr vom Innenleben der Herrscherhöfe als die Hofjuweliere. Ob Köchert bei den Habsburgern, Cartier am Pariser Königshof, Fabergé beim Zaren oder Wellendorff bei den Reichen und Schönen im Casino-Paradies Baden-Baden – sie alle gingen mit den Monarchen, die sie bedienten, eine einzigartige Symbiose ein. Die Pracht der Juwelen verlieh den Kaisern, Königen und ihren Frauen die Aura der Macht und legitimierte sie in Zeiten der Monarchendämmerung. Die Juweliere ihrerseits machten das Geschäft ihres Lebens und schrieben ihre Namen in die Unsterblichkeit ein. ORFIII Erbe Österreich hat sich das Zusammenwirken von Macht und Edelstein in dieser Neuproduktion erstmals umfassend angesehen und bringt quer durch das Europa des ausgehenden 19. Jahrhunderts die berühmtesten Beispiele dafür.

Eine Großstadt wie Wien mit Essen zu versorgen, war zu früheren Zeiten eine tägliche logistische Meisterleistung. Brot etwa war in der Zwei-Millionen-Metropole immer wieder Mangelware, weil die Bäcker sich durchwegs auf die lukrativeren Süßwaren verlegt hatten. Die Anker-Bäckerei war eine der ersten, die nicht nur im industriellen Maßstab Brot herstellte, sondern auch ein eigenes Vertriebssystem mit Kutschen etablierte. Grundnahrungsmittel wie Fleisch oder Getreide kamen mit der Bahn nach Wien, oft von weit her, etwa aus Ungarn. Märkte wie der Viktualienmarkt wurden zu zentralen Versorgungseinheiten der wachsenden Stadt, ebenso wie die das Schlachthaus in St. Marx, dem ersten von zunächst fünf Schlachthäusern am Stadtrand. Norman Vaughan untersucht in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion die Infrastruktur der Wiener Ernährung in der ausgehenden Monarchie und erzählt den Weg zur Professionalisierung des Lebensmittelhandels.

Flanieren durch die Christkindlmärkte wie früher – viele Menschen träumen davon, dass es diese besinnlichen Veranstaltungen heuer wieder gibt. Erbe Österreich zeigt, wie alt und wie beliebt diese Tradition in Wien ist. Die Wiener Weihnachtsmärkte haben durch ihre Rückbesinnung auf alte Kunsthandwerk-Traditionen wieder viel von dem ursprünglichen Spirit zurück gewonnen. Die Anfänge des Christkindlmarktes liegen weit zurück – die sogenannten Dezembermärkte gibt es hier seit dem 14. Jahrhundert. Diese Märkte wurden um die Weihnachtszeit an verschiedenen zentralen Stellen abgehalten, unter anderem vor dem Stephansdom und auf der Freyung. Seit gut vierzig Jahren gibt es den legendären Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus. Die Dokumentation erzählt die Geschichte dieser Institution und versucht den Reiz zu erklären, die sie jedes Jahr auf Menschen aller Generationen ausübt. An den Weihnachtsmärkten lässt sich gut ablesen, welches Verhältnis wir zum Weihnachtsfest haben.

Flanieren durch die Christkindlmärkte wie früher – viele Menschen träumen davon, dass es diese besinnlichen Veranstaltungen heuer wieder gibt. Erbe Österreich zeigt, wie alt und wie beliebt diese Tradition in Wien ist. Die Wiener Weihnachtsmärkte haben durch ihre Rückbesinnung auf alte Kunsthandwerk-Traditionen wieder viel von dem ursprünglichen Spirit zurück gewonnen. Die Anfänge des Christkindlmarktes liegen weit zurück – die sogenannten Dezembermärkte gibt es hier seit dem 14. Jahrhundert. Diese Märkte wurden um die Weihnachtszeit an verschiedenen zentralen Stellen abgehalten, unter anderem vor dem Stephansdom und auf der Freyung. Seit gut vierzig Jahren gibt es den legendären Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus. Die Dokumentation erzählt die Geschichte dieser Institution und versucht den Reiz zu erklären, die sie jedes Jahr auf Menschen aller Generationen ausübt. An den Weihnachtsmärkten lässt sich gut ablesen, welches Verhältnis wir zum Weihnachtsfest haben.