2019 war ein Schreckensjahr für die Queen und 2020 ist nicht minder eklatant gestartet. Enge Familienmitglieder der Windsors haben für Skandale gesorgt, zwei haben sich vom Königshaus losgesagt. Das Image ist angekratzt, der Palast aber schweigt.
Ob herzhaft, fruchtig oder cremig: Lebensmittel-Experte Sebastian Lege verblüfft mit Einblicken in die Trickkiste der Industrie. Von profitablen Knabber-Snacks bis zur fiesen Protein-Masche. Die erstaunlichen Verfahren zur Optimierung des Gewinns demonstriert Lege mal in seiner „Food-Werkstatt“, mal vor Ort bei Herstellern, wo im Mega-Ausmaß getrickst wird. Und wie immer stellt er Testesser auf die Probe: Wie leicht lassen sich die Sinne täuschen? Ein Verfahren aus der Kunststoff-Industrie sorgt für Riesenprofite mit Knabber-Snacks. Ob Paprika-Chips, Erdnuss-Flips oder Zwiebelringe: Viele Formen – wenig Zutaten. Dazu wird eine Teigmixtur durch eine enge Röhre gepresst. Eine Stahlschablone verleiht den Teilchen dann die charakteristische Form: Flip, Ring, Bärchen … Duft und Geschmack kommen erst anschließend – aus der Retorte. Für die Industrie ein gutes Geschäft, denn sie kann aus günstigsten Zutaten unterschiedliche Lebensmittel herstellen, die trotzdem enorme Gewinne abwerfen. Für die Zuschauer ein großes Aha, wenn Lege in seiner Werkstatt vorführt, aus wie wenig Ausgangsmasse man welche Mengen Produkt herstellen kann. Mithilfe des Extruder-Verfahrens wurden früher eigentlich Plastikteile hergestellt – millionenfach im Sekundentakt. Doch auch die Lebensmittelindustrie nutzt die Technik für ihre Kreationen, darunter auch Trend-Nahrungsmittel aus Quinoa und eigens designte Müsli-Komponenten. Ob eine Ernährungsweise, die gezielt auf Protein – also eiweißreiche Lebensmittel – setzt, wirklich gesünder ist, das ist zwar fraglich, aber der Trend ist unübersehbar. In den Kühlregalen der Supermärkte werben Drinks und Quarks durch entsprechendes Produktdesign nun gezielt um gesundheitsbewusste und fitnessbegeisterte Kunden. Allerdings unterscheiden sich viele Produkte, die mit hohem Proteingehalt werben und dafür hohe Preise verlangen, nicht von herkömmlichen Produkten wie Joghurts oder Quark. In manchen Fällen des Vergleichstests lag der Proteingehalt sogar unter dem des g
Ob ballaststoffreich oder kalorienarm, laktosefrei oder bio: Die Lebensmittelindustrie hat für jeden Kundenwunsch etwas im Angebot – und Sebastian Lege weiß, welche Tricks sie dabei benutzt. Einmal mehr verblüfft der Produktentwickler mit Einblicken ins Waffenarsenal der Profitjäger. Diesmal reicht das Spektrum von Fake-Vollkorn-Brötchen bis zum Zuckerersatz aus Ernteabfall. Und wer hätte gedacht, dass nicht nur Pandas Bambus essen, sondern auch wir? Die erstaunlichen Verfahren zur Optimierung des Gewinns demonstriert Sebastian Lege mal in seiner „Food-Werkstatt“, mal vor Ort bei Herstellern oder Verarbeitungsbetrieben, wo im Mega-Maßstab getrickst wird. Und wie immer sucht er dort den direkten Kontakt zum Verbraucher, täuscht die Sinne und gibt Tipps, worauf jeder beim Einkauf achten kann. Neu dabei: Do-it-yourself-Tipps, denn zum Beispiel bei den beliebten Milchersatz-Produkten sahnt die Industrie kräftig ab, obwohl man etwa Soja- oder Mandelmilch aus günstigen Zutaten schnell und einfach selbst machen kann. Sahnig, cremig, körnig, käsig. Die Konsistenz ist bei Lebensmitteln oft ein entscheidender Genussfaktor – Experten sprechen vom „Mundgefühl“. In immer mehr Produkten aber täuschen Pflanzenfasern hochwertigere Zutaten vor – etwa in Frischkäse, Tortellini oder Wurst. Wie das funktioniert, zeigt Sebastian Lege am Beispiel von Kichererbsen-Dip. Traditionell erhält Hummus seine typische Konsistenz durch Zutaten wie Sesampaste und Olivenöl. Pflanzenfasern gehören aber inzwischen – ähnlich wie Gelatine oder Kartoffelstärke – zur Allzweckwaffe der Industrie. Sebastian Lege demonstriert in seiner Werkstatt, wie die Billig-Alternativen für schön viel Volumen sorgen und so hochwertige Zutaten eingespart werden. Auch beim nächsten Trick muss man als Verbraucher ganz genau hinschauen: Woran erkennt man eigentlich Vollkorn-Produkte? Die meisten achten vor allem auf eine dunklere Farbe des Teiges. Doch da setzt die Backwarenbranche an und färbt einfach hellen Teig dunkel. De
Welche Produkte sind mangelhaft, welche sehr gut? Von Matratzen über Bettdecken bis zu rezeptfreien Schlafmitteln – Marcus Niehaves und die Stiftung Warentest führen durch den Waren-Dschungel. „ZDFzeit“ setzt die Reihe „Der große Warentest“ fort. In dieser Folge dreht sich alles um einen erholsamen und guten Schlaf, denn der ist lebenswichtig. Die Stiftung Warentest gewährt detaillierte Einblicke in ihre Test-Labore, dazu gibt es viele praktische Tipps. Wenn die Stiftung Warentest Bettdecken und Matratzen untersucht, dann überlässt sie nichts dem Zufall. Welche Kriterien sind für Verbraucher relevant, und wie kann man sie objektiv überprüfen? Bei Matratzen und Bettdecken geht es um Materialeigenschaften wie Dichte und Langlebigkeit. Getestet wird aber auch, wie die Produkte etwa mit Körperwärme und Schweiß umgehen. Am Ende küren die Testprofis Deutschlands beste Matratze und warnen vor den Bettdecken, die schon nach einmaligem Waschen nicht mehr warmhalten. In dem Zusammenhang nimmt die Doku einen Trend unter die Lupe: In letzter Zeit wird immer wieder für besonders schwere Bettdecken geworben. Sie sollen ruhigeren Schlaf bewirken. In einem Experiment findet „ZDFzeit“ heraus, für wen diese bis zu zwölf Kilogramm schweren Decken geeignet sind – und für wen nicht. Vorsicht vor Hausstaubmilben! Sie – oder besser gesagt, ihre Rückstände – können schwere Allergien auslösen. Doch wie lassen die sich aus Matratzen entfernen? Und wann lohnt sich die Reinigung einfach nicht mehr? Wer dauerhaft nicht gut schlafen kann, greift in seiner Verzweiflung oft zu einem der vielen frei verkäuflichen Mitteln aus Drogerien und Apotheken. Die Stiftung Warentest hat sich den Markt der Schlafmittel einmal genauer angesehen. Einige Angebote stuft sie als geeignet ein. Doch die meisten schneiden schlecht ab. Wozu es führen kann, wenn man sich ganz auf Medikamente verlässt, zeigt der Fall einer Wienerin. Sie spricht offen vor der Kamera über ihre Erlebnisse mit immer stärkeren Schlafmitteln.
In der Welt der Mode hat es die Marke zu Weltruhm gebracht: „JOOP!“. Ihr Schöpfer zählt zu Deutschlands bedeutendsten Designern: Wolfgang Joop gilt als Gründer einer Lifestyle-Dynastie. Mit 75 Jahren denkt Joop noch lange nicht ans Aufhören. Dabei feiert auch Tochter Jette als Modedesignerin Erfolge und verschafft dem Familiennamen Geltung. Doch geraten die beiden privat immer wieder aneinander. Der endgültige Durchbruch Wolfgang Joops als Designer kam mit einer Pelzkollektion und einem simplen Trick: Mit seinem Gesicht und seinem Namen soll Werbung für seine Mode gemacht werden. Um mehr Aufmerksamkeit zu erregen, wird dieser um ein Ausrufezeichen ergänzt: Die Geburtsstunde der Marke „JOOP!“. Schon bald geht es nicht mehr nur um Mode, das Label ziert künftig auch Schuhe, Schmuck, Brillen, Parfüm und sogar Wasserhähne. Die zunächst westdeutsche Erfolgsgeschichte sorgt auch im Osten für Furore. In einer Nacht- und Nebelaktion lassen DDR-Funktionäre Wolfgang Joop ein geheimes Angebot übermitteln: Er soll die Textilindustrie der DDR über die neuesten Trends unterrichten. Joop stammt aus Potsdam und hat nie den Bezug zur alten Heimat verloren, so ist es auch eine deutsch-deutsche Familiengeschichte. Mit viel Geschäftssinn und cleverem Kalkül hat auch Jette Joop ihren Namen zur Marke gemacht. Sie verdient Millionen mit ihren Designs, sei es für Schmuck, Kleider oder Haushaltswaren. Auf dem roten Teppich inszeniert sie sich werbewirksam als Femme fatale, um ihr Label zu stärken. „Öffentlichkeit ist mein Schicksal“, sagt sie. Offen wird auch der Vater-Tochter-Konflikt in den Medien ausgetragen – von zwei Menschen, über die man alles zu wissen glaubt. Dass dem nicht so ist, zeigt der Film von Annebeth Jacobsen und Manfred Oldenburg, der ein Porträt der Designer-Dynastie zeichnet. Neben namhaften Experten und Wolfgang Joop selbst kommen enge Wegbegleiter zu Wort, die nur selten Einblicke in das Leben der Designerfamilie gewähren, wie Wolfgangs Ehemann Edwin Lemberg und seine
Der Virus hat Deutschland fest im Griff. Auch eine Woche nach den Schulschließungen ist der Anstieg von Infizierten hierzulande offensichtlich immer noch nicht gebremst. Was macht dieser außergewöhnliche Zustand mit den Menschen? Die Situation ist für viele unwirklich: keine Schule, keine Arbeit, wenig Verkehr, dazu schönes Wetter. Ein bisschen wie ein langes Feiertagswochenende. Aber nur scheinbar. Das eigentliche Drama ist bisher nur für wenige unmittelbar sichtbar. In den Intensivstationen kämpfen Ärzte und Pfleger um das Leben schwerkranker Covid-19-Infizierter. Noch haben sie dafür, was sie brauchen: Schutzkleidung, Masken, Desinfektionsmittel und Beatmungsgeräte. Noch reicht das geschulte Personal. Aber wie lange noch? Mit einer Corona-Welle von Millionen Erkrankten ist auch das gute deutsche Gesundheitssystem überfordert. Solange keine Medizin und keine Impfung gegen Corona hilft, haben Epidemie-Experten nur ein Mittel. Und das heißt: „flatten the curve“, übersetzt: „macht die Kurve flach“. Die Zahl der Infektionen sollte, wenn sie schon steigt, so langsam wie möglich steigen. Die Methode ist einfach: Soziale Distanzierung, also weniger nahen Kontakt, weniger Austausch, das sorgt automatisch für weniger Infektionen. Alle Maßnahmen haben dieses Ziel. Doch der Eingriff in die Entscheidungsfreiheit ist erheblich. Versammlungen, Bewegungsfreiheit, Freizeit und Sport – noch vor wenigen Wochen wäre bei deren Beschränkung ein Sturm der Entrüstung losgebrochen. Jetzt aber geht es offenbar nicht anders. „Stresstest Corona“ zeigt, wie die Republik sich in nur wenigen Wochen völlig umgestellt hat. Im Kampf gegen das Virus müssen nun erstmal auch solche ungewöhnliche Mittel helfen. (Text: ZDF)
Solidarität, Verzicht und sogar die Einschränkung von Freiheit – durch die Corona-Krise steht die Gesellschaft auf dem Prüfstand. Prominente Experten analysieren die Folgen für Deutschland. Zu Wort kommen unter anderen Altbundespräsident Joachim Gauck, Günther Jauch, Eckart von Hirschhausen, Prof. Harald Lesch sowie die Medizin-Ethikerin Christiane Woopen. „ZDFzeit“ zeigt, welche Auswirkungen das Virus schon jetzt auf die Gesellschaft hat. Solidaritätsaktionen und Nachbarschaftshilfen sind Ausdruck eines Wirgefühls, das bislang oft verborgen blieb. Die Dankbarkeit für die vielen Ärzte und Krankenpfleger, die bis an den Rand der Erschöpfung arbeiten, ist riesengroß. Mitmenschlichkeit zählt plötzlich mehr als das Streben nach Erfolg und Wohlstand. Doch es gibt auch die andere Seite der Medaille: Egoismus, der sich in Form von Hamsterkäufen und Corona-Partys ausdrückt. Und in der Social-Media-Welt kursieren Fake News, die die Angst der Menschen in der Not noch vergrößern. Wie wird sich die Gesellschaft in der Corona-Krise verändern? Rücken wir stärker in der Mitte zusammen? Entdecken wir neue Werte, die unser Zusammenleben in Zukunft prägen? Oder entstehen neue Gräben und soziale Konflikte? (Text: ZDF)
Königin Margrethe II.: Sie raucht, entwirft Kostüme und schminkt sich selbst. Doch der unkonventionelle Eindruck täuscht – die Dänenkönigin tut alles für den Fortbestand der Monarchie. Seit fast 50 Jahren steht Margrethe von Dänemark an der Spitze der ältesten Monarchie Europas. Ihre Mutter war überzeugt, das schüchterne Mädchen werde einmal Mutter und Ehefrau – aber niemals Königin. Doch dann kam alles anders. Mit 31 Jahren besteigt Margrethe den Thron. Damit sie Königin und Staatsoberhaupt werden kann, wird damals extra die dänische Verfassung geändert. Sie nimmt ihre Aufgabe seitdem sehr ernst, arbeitet hart. Margrethe ist dabei ganz Kind ihrer Zeit. Während der Vietnam-Proteste studiert sie an der Sorbonne in Paris und schwärmt für die Feministin Simone de Beauvoir, von der sie ein Buch ins Dänische übersetzt. Das Existenzrecht der Monarchie stellt sie jedoch nie in Frage, so weit geht die Liebe zu den revolutionären Gedanken der 68er dann doch nicht. Im Gegenteil: Ein schwerer Verkehrsunfall von Kronprinz Frederik und seinem Bruder, Prinz Joachim, Ende der 80er-Jahre führt der Königin vor Augen, wie fragil der Fortbestand der Monarchie ist. Margrethe befürwortet Dänemarks offene Gesellschaft. Dass die Frauen im Land eine starke Position haben, sich Familie und Beruf gut vereinbaren lassen, das macht die Königin stolz. In ihren Neujahrsansprachen lässt sie an ihrem liberalen Weltbild kaum Zweifel. Auch wenn sie sich strikt an das Neutralitätsgebot hält – den Spielraum, den sie hat, nutzt sie. Dramen spielen sich in Margrethes Leben vor allem im Privaten ab. Henrik von Dänemark leidet zeitlebens daran, das Anhängsel der Königin zu sein. Seine wiederholte Forderung, ihn vom Prinzgemahl zum König zu erheben, belastet die Ehe bis zu Henriks Tod. Auch der Spagat zwischen Familie und königlichen Aufgaben gelingt der Monarchin nicht immer. Während Margrethe von Termin zu Termin eilt, überlässt sie die Erziehung ihrer zwei Söhne häufig ihrer Mutter, den Kindermädchen –
Es gibt viele Königinnen, aber nur eine Queen: Elizabeth II wird am 21. April 94 Jahre alt. ZDFzeit zeichnet die Momente ihres Lebens nach, die sie bis heute geprägt haben. Auch in der Corona-Krise ist Elizabeth Vorbild: sie bleibt zu Hause, auf Schloss Windsor. Seit sie den Thron bestieg, lebt und arbeitet sie mit bedingungsloser Disziplin für ihr Land. Mit einer Rede an die Nation will sie den Briten Mut machen. Ihre Aufgabe ist nicht immer leicht gewesen: Die Queen hat den zweiten Weltkrieg erlebt, die Auflösung des Empire, den Terror der IRA und die Infragestellung der Monarchie in ihrem eigenen Land. Stets ist ihr Leben aufs Engste mit dem politischen Weltgeschehen verknüpft. Aber sie hat durch all die Höhen und Tiefen und trotz privater Tragödien Größe und Haltung bewiesen. Sie gilt als beständig und uneitel und hat so wesentlich zur Beliebtheit des englischen Königshauses beigetragen. Dabei war Elizabeth ursprünglich gar nicht als Königin vorgesehen: Ihr Onkel saß auf dem Thron: Edward VIII. Doch 1936 änderte sich alles: Der König dankte ab – der Liebe wegen. Sein jüngerer Bruder, der Vater von Elizabeth, musste einspringen. Er übernahm als George VI die Krone. Aus der kleinen Elizabeth wurde über Nacht die Thronfolgerin. Der Film von Ulrike Grunewald zeichnet die wichtigsten Stationen dieses außergewöhnlichen Lebens nach. Die Reise durch die Biografie der Queen ist dabei immer auch eine Reise durch das bewegte vergangene Jahrhundert bis heute. Die Zeit scheint stillzustehen, wenn Elizabeths Schicksal eine neue Wendung nimmt: vom Tod des Vaters über die Salbung in der Westminster Abbey, vom tragischen Schicksal von Prinzessin Diana bis zum Abschied von ihrer geliebten Yacht Britannia. Es sind Momente, in denen sich Charakter und Prägung der Monarchin offenbaren. (Text: ZDF)
Zum 75. Jahrestag des Kriegsendes 1945 bietet die Dokumentation mit privatem und teils unveröffentlichtem Filmmaterial neue Einblicke in das Leben während des Zweiten Weltkrieges. Was macht der Krieg aus den Menschen in „Hitlers Reich“ – an der Front und in der Heimat? Welche Spuren hat diese Zeit in den Biografien hinterlassen und mit welchen Folgen – bis heute? Die Doku erzählt mit seltenen Privatfilmen die Geschichte von Menschen im Krieg. Regisseur und Autor Jörg Müllner hat in Stadtarchiven, Landesbildstellen und privaten Sammlungen recherchiert und erstaunliche Filmschätze zutage gefördert: etwa Aufnahmen einer Unternehmerfamilie aus Stuttgart, deren Firmensitz als einziges Gebäude auf dem zentralen Marktplatz einen schweren Bombenangriff überstand. Es zeigt die Angehörigen beim Versuch, ihr Haus mit einem Tarnanstrich zu schützen, aber auch in der Freizeit, bei scheinbar unbeschwerten Ausflügen ins Grüne. Oder Farbfilme eines Zahlmeisters der Wehrmacht, der seinen Einsatz in der Ukraine filmte und Zeuge von Hinrichtungen wurde. Seine Aufnahmen bergen auch ein lange gehütetes Familiengeheimnis. „Die Privataufnahmen sind denkwürdige Zeugnisse einer Zeit, die mit Propagandabildern geradezu überschüttet wurde“, sagt Stefan Brauburger, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte. „Bewusst oder unbewusst geben die meisten Filmemacher preis, wie sie trotz der katastrophalen Lage an der Front und der Zerstörungen in der Heimat weiter hinter dem NS-Staat stehen. Doch gibt es auch Ausnahmen, bei denen kritische Distanz zum Ausdruck kommt. So tragen die Filme dazu bei, unser Bild von der NS-Zeit zu ergänzen und zu differenzieren.“ Für die Dokumentation „Wir im Krieg“ wurden die teils über 75 Jahre alten Aufnahmen noch einmal neu in 2K- beziehungsweise 4K-Auflösung abgetastet und aufwendig bearbeitet. Solche Materialien für künftige Generationen zu sichern, ist ein Beitrag zur Erinnerung an die NS-Zeit – im Zeichen von Diktatur, Krieg und Verbrechen. (Text: ZDF)
75 Jahre nach Kriegsende zeigt der Film eindringliche Luftaufnahmen von Deutschland 1945 und bringt diese mit Schicksalen von Menschen in Verbindung, die damals in den Trümmern lebten. Viele Aufnahmen wurden von den Alliierten in Farbe gedreht und eigens für die Dokumentation in 2K-Qualität digitalisiert und aufwendig restauriert. Es sind beklemmende, oft menschenleere Bilder. Sie zeigen das Ausmaß der Zerstörungen in Deutschlands Städten. Weitere Filmaufnahmen von US-Kameramännern, aber auch private, bislang unveröffentlichte Bilder zeigen das Leben am Boden: Trümmerfrauen, Flüchtlinge, Bewohner der Ruinen, Menschen beim Wasserholen und Sortieren letzter Habseligkeiten, aber auch KZ-Überlebende, die gezeichnet sind von der Hölle der Lager. Den Bogen in die Gegenwart schlagen Luftbilder von heute, auf denen manche Spuren des Krieges noch immer zu erkennen sind. (Text: ZDF)
Die DDR will ein Staat sein ohne Mord und Totschlag. Das Regime investiert viel in die Aufklärung von Verbrechen, aber auch in Vertuschung und Bespitzelung. In der Realität unterscheiden sich die Kriminalitätsstatistiken der beiden deutschen Staaten kaum voneinander. Doch die DDR will das nicht wahrhaben. „ZDFzeit“ zeigt spektakuläre DDR-Verbrechen und erklärt, warum einige bis heute ungesühnt blieben. Die Dokumentation zeigt vier dramatische DDR-Kriminalfälle aus den 70er- und 80er-Jahren. Eines haben diese Fälle gemeinsam: Die Kriminalpolizei ermittelt höchstens im Hintergrund. Denn hier geht es vor allem um Geheimhaltung und Vertuschung. Der Film zeigt in nachgestellten Szenen, Archivbildern, Originaldokumenten und mithilfe von Zeitzeugen, Angehörigen und Experten, mit welchen Mitteln das Regime versucht, seinen Ruf zu wahren. Aufklärung von Verbrechen hat in der DDR oberste Priorität. Mit hohem Personaleinsatz und großem Aufwand sollen die Täter so schnell wie möglich hinter Schloss und Riegel gebracht werden. Das Regime sieht die Ursache von Kriminalität vor allem in den gesellschaftlichen Verhältnissen. Verbrechen passen nicht in den friedlichen und menschenfreundlichen Sozialismus, denn in den Augen der SED haben die Leute hier keinen Grund mehr zu morden. Dieses Selbstbild soll um jeden Preis gewahrt werden. Die Kriminalisten in der DDR sind sehr gut ausgebildet und haben in vielen Fällen Unterstützung vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Denn auch die Stasi stellt bei Kapitalverbrechen professionelle und gut ausgestattete Ermittler. Das Verhältnis zwischen Kriminalpolizisten und Stasimitarbeitern ist allerdings ambivalent. Denn das MfS ist direkt der SED unterstellt und sitzt immer am längeren Hebel. Und in einigen Fällen wird die Morduntersuchungskommission der Kripo gar nicht erst involviert. Wenn zum Beispiel der Täter aus den eigenen Reihen kommt oder wenn Sowjetsoldaten beteiligt sind. Die Stasi soll aber nicht nur den Täter ermitteln. Oft werde
„ZDFzeit“ zeigt spektakuläre Kriminalfälle der Bundesrepublik: Verbrechen, die Kriminalgeschichte schrieben und auch den Zeitgeist und die westdeutsche Sittengeschichte widerspiegeln. Vier Fälle, die exemplarisch sind für die 1950er- bis 1980er-Jahre: Der Mord an Rosemarie Nitribitt in den prüden 50ern. Der Fall Jürgen Bartsch, Serientäter in den 60ern. Die Ermordung des V-Mannes Ulrich Schmücker in den 70ern. Und 1981 die Rache Marianne Bachmeiers. Verbrechen werden zu jeder Zeit anders gesehen, interpretiert und geahndet. Gesellschaft, Medien und Justiz sind nicht frei von Zeitgeist, wechselnden Stimmungen und Moralvorstellungen. „ZDFzeit“ zeigt aufsehenerregende Fälle der westdeutschen Kriminalhistorie und gibt spannende Einblicke in politische und gesellschaftliche Entwicklungen der Bundesrepublik. Es ist wohl kein Wunder, dass der spektakulärste Fall der prüden 50er-Jahre ausgerechnet der Mord an einer Prostituierten ist: Am 1. November 1957 wird Rosemarie Nitribitt tot in ihrer Frankfurter Wohnung aufgefunden. Sie war eine Prostituierte, die in höchsten Kreisen verkehrte. Ihre Kundschaft: gut betuchte Herren der Wirtschaftselite. Die Polizei ermittelt äußerst diskret. Zu diskret? Der Fall ist bis heute nicht aufgeklärt. Am 21. Juni 1966 wird in Wuppertal der 19-jährige Jürgen Bartsch verhaftet. Wie sich bald herausstellt, hat der sadistische Sexualmörder vier kleine Jungen in eine Höhle gelockt und dort auf grausame Art getötet. Die Boulevardpresse bezeichnet Jürgen Bartsch als „Bestie“. Doch welche Rolle spielten seine eigene Kindheit und die Erziehungsmethoden der 60er-Jahre? Warum wurde er zu dem, der er war? In den 70ern versetzt ein Mord das Land in Aufruhr: Am 5. Juni 1974 wird im Berliner Grunewald der Student Ulrich Schmücker erschossen aufgefunden. Er kommt aus der linken Szene und hatte Kontakt zur „Bewegung 2. Juni“. Wegen eines versuchten Attentats war er in Haft und wurde vom Berliner Verfassungsschutz zum V-Mann „umgedreht“. Für die Mordermittler
Warum waren die USA weder medizinisch noch politisch in der Lage, schnell und konsequent zu handeln, als das Coronavirus auf das Land traf? Heute sind die Vereinigten Staaten der globale Corona-Hotspot: die meisten Infizierten, die meisten Todesfälle. Welche Verantwortung tragen US-Präsident Donald Trump und seine Regierung für die mangelnde Vorbereitung und das Leid? (Text: Phoenix)
„ZDFzeit“ wirft einen besonderen Blick auf Deutschland im Frühjahr 2020. Per Helikopter und Drohne nähert sich die Doku schönen Orten und schwierigem Alltag in Corona-Zeiten. Ob Blumeninsel Mainau in einsamer Blütenpracht, gläsernes Porsche-Werk in Leipzig, wo die Bänder stillstehen, oder die leeren Strände von Usedom: „Corona-Land von oben“ schaut aus der Vogelperspektive auf ein Land zwischen Lockdown und Lockerungen. Freizeitparks, Freibäder, Biergärten oder Campingplätze – viele Lieblingsplätze der Deutschen sind im Ruhemodus. Exklusive Drohnenflüge durch das Münchner Hofbräuhaus, die Bayerische Staatsoper oder das Berliner Luxushotel Adlon zeigen nie da gewesene Veränderungen. Menschen in der Stadt und auf dem Land erzählen von ihrem veränderten Leben in einem veränderten Alltag. Wissenschaftler ordnen Veränderungen ein, die nun in Sachen Freizeitverhalten, Klima oder Mobilität eintreten. „Corona-Land von oben“ blickt in eine teils surreale Leere und Stille in einem sonst pulsierenden Industriestaat. (Text: ZDF)
Die Deutschen lieben Burger – aber muss es immer einer mit Fleisch sein? Diese Frage stellt Sternekoch Nelson Müller und vergleicht die Alternativen: Was ist gesund, nachhaltig und günstig? In der Dokumentation stehen die in Deutschland immer beliebter werdenden Veggie-Alternativen auf dem Prüfstand. Sind sie leckerer, gesünder, transparenter und vor allem: Helfen die vegetarischen Produkte tatsächlich dabei, die Welt ein wenig weniger zu belasten? Vegetarische Produkte liegen im Trend. Kein Lebensmittelsegment wächst derzeit schneller als das von vegetarischen und veganen Produkten. Veggieburger gibt es mittlerweile sogar bei Großkonzernen wie McDonald’s. Und auch Supermärkte und Discounter bieten zunehmend Fleisch-Ersatzprodukte an. Aber wie gesund ist Fleisch-Ersatz? Leben wir gesünder, wenn wir auf Fleisch verzichten? Besonders „rotes“ Fleisch ist in den vergangenen Jahren in Verruf geraten: Es soll für viele verschiedene Krankheiten verantwortlich sein – von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis Krebs. Nelson Müller bittet zum Test: Er lässt Probanden wochenlang unter ärztlicher Beobachtung Fleisch-Ersatzprodukte essen. Verbessern sich ihre Gesundheitswerte tatsächlich im Vergleich zu Fleischessern? Produktentwickler Sebastian Lege zeigt, welche unappetitlichen Zutaten in so manchen Veggieburgern zum Einsatz kommen. Er führt vor, wozu die Lebensmittelindustrie die Hilfsstoffe braucht. Und er erklärt, wie groß die Gewinnspanne für die Hersteller ist. Sternekoch Nelson Müller zeigt, wie es auch anders geht. Nach einem eigenen Rezept bereitet er einen leckeren vegetarischen Burger zu. Das Rezept gibt es online unter zeit.zdf.de (Text: ZDF)
Freiheit, Gleichheit, Sicherheit: In Deutschland für die meisten Menschen selbstverständlich. Aber nicht für alle. Wie fühlt es sich an, hierzulande scheinbar fremd zu sein?
NESQUIK, VITTEL und MAGGI – alles Produkte von Nestlé, dem weltgrößten Nahrungsmittelkonzern. Die Doku zeigt, wie es um Fairness, Verantwortung und Produktqualität bei dem Giganten steht. Im Gesundheits-Check treten Nestlés Fertiggerichte gegen selbst Gekochtes an. Wochenlang ernähren sich Probanden unter medizinischer Begleitung nur mit Nestlé-Lebensmitteln. Und stellen schon nach kurzer Zeit erstaunliche gesundheitliche Veränderungen fest. Fast immer ist Nestlé mit seinen Produkten Marktführer. Trotzdem rütteln innovative Lebensmittel-Start-ups am Thron des Lebensmittelgiganten und nagen mit ihren modernen Produkten immer mehr Marktanteile ab. Wie gut sind die neuen Konkurrenten im Vergleich zum ewigen Platzhirsch? „ZDFzeit“ macht den XXL-Geschmacks-Check mit Produktentwickler Sebastian Lege. Nestlés aktueller Börsenwert: satte 270 Milliarden Euro. Damit ist Nestlé größer als Volkswagen, Daimler und die Deutsche Bank zusammen. Und trotz seiner ohnehin gigantischen Größe wächst der Schweizer Konzern immer weiter. Wie macht Nestlé das? Und auf wessen Kosten kann der Konzern seine Umsätze so stark steigern? Die Dokumentation findet heraus, wie fair Nestlé seine eigenen Mitarbeiter behandelt. Mit dem enormen Erfolg der vergangenen 30 Jahre wächst jedoch auch die Kritik am Weltkonzern. Zuletzt landete immer wieder das Wassergeschäft negativ in den Schlagzeilen – allen voran die Wasser-Produktion im französischen Örtchen Vittel. Der Vorwurf: Nestlé Waters schöpfe die Grundwasserressourcen der Einwohner so schonungslos aus, dass die Region auf Dauer austrockne. Stimmt das? Wie gut sind Nestlés Lebensmittel? Wie weit reichen Macht und Markenstärke im Vergleich zur Konkurrenz? Wie fair und umweltfreundlich handelt der Konzern wirklich? In vier Kapiteln beantwortet diese Dokumentation genau diese Fragen und schaut hinter die Kulissen des größten Lebensmittelherstellers der Welt. (Text: ZDF)
Die schwedischen Royals sind äußerst beliebt, vor allem Kronprinzessin Victoria. Anlässlich ihres Geburtstags verrät „ZDFzeit“ die Erfolgsstrategie der Königsfamilie. Neben unverkrampften öffentlichen Auftritten spielen dabei auch eigene Filme eine wichtige Rolle, die vom Palast seit vielen Jahren regelmäßig veröffentlicht werden – berührende, überraschende und entlarvende Szenen royaler Selbstdarstellung. In Zeiten ohne politische Macht sind die Dynastien auf die Zustimmung ihrer Bürger angewiesen. Am Beispiel Schwedens erzählt die Dokumentation, wie ein Königshaus Öffentlichkeitsarbeit und Volksnähe gelernt und professionalisiert hat. Einmal im Jahr lockt der schwedische Fernsehsender SVT Millionen von Schweden mit einer Hochglanz-Produktion vor die Bildschirme: „Året med kungafamiljen“ – „Das Jahr mit der Königsfamilie“ gibt Einblicke in das Privatleben und die Arbeit der schwedischen Royals. Mit entzückenden, lustigen, nachdenklichen, scheinbar normalen Momenten, Geschichten und Interviews. Seit den 70ern gibt es diese Filme. Das Königshaus hat es verstanden, mit seiner öffentlichen (Selbst-)Darstellung sowohl auf persönliche Herausforderungen, etwa Victorias Magersucht, als auch auf politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen zu reagieren. „ZDFzeit“ fragt nach: Was ist echt und was Kalkül? PR-Kenner, Adelsexperten, Autoren, Psychologen und Historiker beleuchten, inwieweit sich politische Wendepunkte auf die Inszenierung der Königsfamilie auswirken. Welche Krisen und Affären des Königshauses Einfluss auf die Politik und die Akzeptanz der Monarchie haben. Und wo der kalkulierte Blick hinter die königlichen Kulissen an seineGrenzen gerät. (Text: ZDF)
Um kaum eine Marke ranken sich so viele Legenden, um kaum eine Marke wurde so vehement gestritten: 4711. Am Ende führte ein Familienzwist zum Verkauf des traditionsreichen Unternehmens. Der Film von Heike Nelsen lüftet den Schleier aus Rätseln und Mythen, an dem die Eigentümerfamilie Mülhens selbst tatkräftig gewoben hat. Und das nicht ohne Grund, denn hinter der Erfolgsgeschichte von 4711 steckt auch ein früher Fall von Produktpiraterie. Die Zahlen 4711 stehen nicht nur für eine wandlungsfähige Duftmarke mit einer über 200 Jahre langen Geschichte, sondern auch für eine ansehnliche Schar prominenter Nutzer. Ob der russische Zar, der König von Schweden, Goethe und Wagner – sie alle wussten angeblich die Möglichkeiten der inneren und äußeren Anwendung zu schätzen. In der Wirtschaftswunder-Ära wurde 4711 sogar zum Inbegriff von „made in Germany“. Zwei Cousins, die sich nicht riechen konnten, führten das Familienunternehmen jedoch fast in den Ruin und machten es zum Übernahmekandidaten für Großkonzerne. Der Autorin der „4711-Story“ ist es gelungen, erstmals Zugang zu Familiendokumenten zu erhalten, die den wahren Grund für das menschliche Zerwürfnis der Clan-Mitglieder offenbaren. (Text: ZDF)
Aus einem kleinen Schusterladen machte er die größte Schuh-Handelskette Europas, Heinz-Horst Deichmann. Mit seinem Slogan „Modische Schuhe zu kleinen Preisen“ eroberte er den Weltmarkt. Weil er eine Kriegsverletzung überlebte, wollte er Missionsarzt werden. Doch nach dem frühen Tod des Vaters, eines Schusters, wird er im elterlichen Schuhladen gebraucht. Heinz-Horst Deichmann will sein Unternehmen nach christlichen Grundsätzen führen. In der Mangelwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg macht Not erfinderisch. Der junge Kriegsheimkehrer fällt im Garten eines Freundes Bäume und lässt aus dem Holz und alten Fallschirmriemen einfache Sandalen fertigen. Heinz-Horst Deichmann tauscht bei Fabrikanten Kohle aus dem Ruhrgebiet gegen Schuhe aus der Pfalz. Nach der Einführung der D-Mark 1948 geht es rasant bergauf mit seinem Unternehmen. Die Deutschen können sich wieder etwas leisten in den sogenannten Wirtschaftswunder-Jahren. Schuhe für den kleinen Geldbeutel – mit diesem Anspruch ist Heinz-Horst Deichmann aufgewachsen. Die kleine Schuhmacherei des Vaters liegt in einem Arbeiterviertel in Essen. Da er Schuhe bereits mit Maschinen repariert, ist er schneller und günstiger als die Konkurrenz. Die Masse macht es. Eine Erkenntnis, die Heinz-Horst Deichmann zeitlebens beherzigt. Man nennt Deichmann nicht umsonst auch den „Aldi der Schuhindustrie“. „First Mover“ zu sein, zieht sich durch die gesamte Unternehmensgeschichte: Deichmann ist der erste Schuhhändler in Deutschland, bei dem sich die Kunden selbst aus den Regalen bedienen, der erste, der TV-Werbespots schaltet und der erste mit eigenem Internetauftritt. Angreifbar macht er sich, weil er seit den 1980er-Jahren in Billiglohnländern produzieren lässt, muss sich fragen lassen, wie sich das mit seinem christlichen Ethos verträgt. Deichmann reagiert auf die immer lauter werdende Kritik und engagiert sich vermehrt sozial und finanziell in den ärmeren Regionen der Welt. Das 100-jährige Firmenjubiläum 2013 überlebt der Clanchef nur
Was im Jahr 1891 mit Backpulver begann, ist heute ein riesiger Lebensmittelkonzern. Wird Dr. Oetker seiner Verantwortung gerecht? Sind seine Produkte wirklich gesund, lecker und gut? Kaum einer Marke vertrauen die Deutschen im Supermarkt so stark wie Dr. Oetker. Sie sind sogar bereit, deutliche Aufpreise zu zahlen. Dabei mogelt der Konzern mit viel zu kleinen Portionsgrößen. Und hat ein Problem mit Fleisch aus Massentierhaltung. Angefangen hat alles vor über 125 Jahren mit einem Tütchen Backpulver. Es war genau abgemessen und reichte für exakt ein halbes Kilogramm Mehl. Darauf prangten ein Doktortitel und ein Versprechen: Wer damit Kuchen backe, „wird sich über Geschmack und Schönheit wundern“. Das Ganze gab es schon damals zu einem fantastischen und vor allem überhöhten Preis. Aus dieser genialen Geschäftsidee ist heute ein Konzernriese gewachsen: Pizza, Pudding, Süßspeisen und natürlich Backmischungen gehören zum Sortiment. Und immer gibt es eine „Gelinggarantie“ dazu. Aber wie viel ist sie wert? In der Doku wird diese angebliche „Garantie“ als Werbegag enttarnt. Die Fertiggerichte von Dr. Oetker tragen häufig Namen internationaler Spezialitäten. Doch was bedeutet das für Kunden, woher bezieht der Konzern seine Zutaten? Und wie viel Wert legt Dr. Oetker auf gute Haltungsbedingungen von Tieren, deren Fleisch er verarbeitet? Dr. Oetker hat sich seit seiner Gründung bei treuen Kunden viel Vertrauen erarbeitet. Die Dokumentation stellt den Konzern aus Bielefeld auf den Prüfstand. Wie kritisch müssen die Verbraucher den Produkten gegenüber tatsächlich sein? (Text: ZDF)
Wir leben in einem reichen Land. Aber das Vermögen ist ungleich verteilt, das Gefühl von Ungerechtigkeit verbreitet. Wer profitiert vom Wohlstand? Und wie wirkt sich die Corona-Krise darauf aus? Schon davor wurde diskutiert, ob die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht. Jetzt fürchten sich noch mehr davor, abzurutschen. „ZDFzeit“ schildert, wie Menschen mit unterschiedlichsten Vermögensverhältnissen mit der neuen Situation umgehen. „Geld hat mich nie interessiert. Ich investiere alles in die Ideen, die ich hier habe.“ Kein Wunder: Ismet Koyun, millionenschwerer Unternehmer, verdient sein Geld mit Sicherheitssoftware und gehört zu den zehn Prozent der Bevölkerung, denen mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens gehört. Die Mehrheit muss sich mit deutlich weniger begnügen – auch die rund 40 Prozent der Deutschen, die mit einem Nettovermögen von mindestens 71 000 Euro zur Mittelschicht gerechnet werden. Sie verdienen ihr Geld meist als Angestellte oder Selbstständige. Selbst mit diesem Einkommen: Reich werden sie damit eher nicht – und Sparen bringt schon lange nichts mehr. Was aber noch immer funktioniert: der klassische Weg zum Vermögensaufbau über eine eigene Immobilie. Auch Familie Pohl aus Berlin hat sich dafür entschieden. Die Ratenzahlung war bisher gut zu stemmen. Doch seit einem knappen Jahr ist Anke in Elternzeit und Carsten durch die Corona-Krise in Kurzarbeit. Wie es weitergeht, steht in den Sternen. So wie ihnen geht es mittlerweile vielen. Durch die Pandemie hat sich die wirtschaftliche Situation in etlichen Haushalten verschlechtert. Experten schätzen, dass vor allem die mittleren Vermögen abschmelzen. Auch regional gibt es Unterschiede. Wie sieht die Lage bei den Ostdeutschen aus, die noch immer deutlich weniger auf der hohen Kante haben als die Westdeutschen? Was ist mit all den anderen, die vorher schon zu den Geringverdienern gehörten? Migranten etwa, die im Schnitt ein niedrigeres Einkommen haben als Deutsche ohne ausländische
Wie machen wir Urlaub? Wie war es früher? Was macht Urlaub für uns aus? Was ändert sich? Wie wird es in Zukunft sein? Ein analytischer Blick auf das Reiseverhalten der Deutschen. „ZDFzeit“ erzählt die Entwicklung der Ferien seit dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland. Wie wachsender Wohlstand die Ansprüche an die Zeit der Erholung in die Höhe schraubte. Und die Corona-Pandemie plötzlich die Frage nach dem Ziel der „Sehnsucht Urlaub“ aufbrachte. Die Deutschen machen am liebsten Urlaub im eigenen Land. 2020 sind es noch mehr als sonst. Eine exklusive Umfrage für „ZDFzeit“ findet heraus, was die Deutschen von der schönsten Zeit des Jahres erwarten und welche Hoffnungen sie in Zukunft daran knüpfen. Auch nach dem Krieg lagen die Urlaubsziele an Nord- und Ostsee, im Schwarzwald und in den bayerischen Bergen. Es wurde gewandert, mit dem Fahrrad gefahren – oder mit der Bahn gereist. Die meisten Deutschen hatten nur Geld für ein paar Tage Ferien. Und die wurden entweder im Zelt oder in der Jugendherberge verbracht. „ZDFzeit“ besucht im Schwarzwald eine der schönsten Jugendherbergen. Wird der Schwarzwald von den Deutschen neu entdeckt? Die Dokumentation erzählt die Urlaubserlebnisse von Ost und West bis zur Wende parallel. Jugendliche fuhren ins Pionierlager. Nach und nach gewann die Freikörperkultur immer mehr Anhänger. Sie wurde von staatlicher Seite anfangs geduldet und dann auch organisiert. Der Westen entdeckte unterdessen Italien. Man fuhr mit dem eigenen Auto nach Rimini und an den Gardasee. Die Anreise über den Brenner war schon immer mit kilometerlangen Staus verbunden. Ende der 1960er-Jahre begann im Westen der Massentourismus. Neckermann erfand die Pauschalreise und machte diese Ferien für viele erschwinglich. In Spanien entstanden „Bettenburgen“. „ZDFzeit“ besucht die Costa del Sol, eines der ersten Ziele der deutschen Anbieter. Was hat sich verändert? Die DDR-Bürger flogen in der Regel nicht in den Urlaub. Meistens ging es per Bahn oder Auto in sozialistische Brud
Urplötzlich ließ Corona den Traum von der unbeschwerten Kreuzfahrt platzen – für Anbieter und Urlauber. Wie wird das die Boom-Branche verändern? Wohin geht die Reise nach dem Virus? „ZDFzeit“ begleitet eine der ersten Kreuzfahrten, die seit Ausbruch der Pandemie wieder starten darf, und blickt zurück auf die Anfänge: Früher ein Luxus für Reiche, entwickelten sich Kreuzfahrten zum globalen Massengeschäft mit Sonnen- und Schattenseiten. Ab Mitte März 2020 dümpelten die Kreuzfahrtschiffe ungenutzt in den Häfen. Das hat es noch nie gegeben. Nur ein paar Dutzend Besatzungsmitglieder hielten den technischen Betrieb aufrecht. Hier und da wurde ein Dampfer instand gesetzt. Bislang war die Branche verwöhnt. Immer mehr Passagiere ließen sich im schwimmenden Hotel übers Mittelmeer oder in die Karibik schippern, um entlegensten Orten eine Stippvisite abzustatten. Immer größer waren die Pötte geworden. Die Flotten der Reedereien waren das ganze Jahr über unterwegs. Doch seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist alles anders. Die Kreuzfahrtschiffe liegen vor Anker. Zu hoch das Ansteckungsrisiko an Bord auf engstem Raum. Stück um Stück öffnen immer mehr Grenzen. Und langsam werden die ersten Schiffe wieder in See stechen. „ZDFzeit“ geht an Bord eines Kreuzfahrtschiffes und schaut sich um. Was erleben die Passagiere unter besonderen Sicherheits- und Hygienebedingungen? Fühlt sich das noch an wie Urlaub? Was ist von der Sehnsucht Kreuzfahrt geblieben? Die Anfänge dieser immer beliebter gewordenen Reiseform gehen ins 19. Jahrhundert zurück. Die ersten Kreuzfahrten blieben einem vermögenden Klientel vorbehalten, das sich die Reisen zum reinen Vergnügen auch leisten konnte. Venedig – schon früh eine beliebte Destination. Das ist bis heute so geblieben. Die Lagunenstadt konnte sich in den letzten Jahren der Touristen kaum erwehren. „ZDFzeit“ besucht Venedig und analysiert Wohl und Wehe des Kreuzfahrt-Booms am Canal Grande. Die Geschichte der Kreuzfahrt in Ost- und Westdeutschland bis zu
Dürre, Überflutungen, Gletscherschmelze: Das Klima ändert sich auch in Deutschland. Die Dokumentation sammelt die Fakten und fragt, wie sich das Leben hierzulande verändern wird. Klimaforscher fordern schon lange ein engagiertes Gegensteuern. Mittlerweile wird die Zeit knapp. Was passiert, wenn wir so weitermachen wie bisher? Und welche Maßnahmen werden helfen, den Klimawandel zu bewältigen? Der industrielle Fortschritt, dem auch Deutschland seinen Reichtum verdankt, hat seinen Preis: Durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Gas werden Unmengen an Kohlendioxid freigesetzt, die den natürlichen Treibhauseffekt unseres Planeten verstärken. Es wird wärmer – und das hat Folgen, die auch in Deutschland nicht mehr zu übersehen sind. Staubtrockene Ackerflächen stellen die Bauern zunehmend vor Probleme. Viele der heutigen Nutzpflanzen können zukünftig wohl nicht mehr wie gewohnt angebaut werden. Dürre Wälder fallen in immer größerem Ausmaß Schädlingen oder Bränden zum Opfer. Die Trinkwasserversorgung wird immer aufwendiger. Auch die Industrie kämpft mit der Trockenheit. Sinken die Pegel in den Flüssen, steht beispielsweise nicht mehr ausreichend Kühlwasser für die Energieproduktion zur Verfügung. Im Gegensatz dazu bedrohen steigende Meeresspiegel die Küsten. Höhere Temperaturen wirken sich auch auf die Gesundheit der Menschen aus. Mediziner fürchten eine Zunahme von Hitzegeschädigten, vor allem in den Städten. Auch die Tierwelt hierzulande verändert sich: Einerseits verschwinden Arten, denen es schlichtweg zu heiß wird, wie etwa der Hering in der Ostsee. Andererseits siedeln sich neue Bewohner wie tropische Stechmücken an, für die es in Deutschland bislang zu kalt war. Wie kann diese unheilvolle Entwicklung gebremst werden? Was bedeutet der Klimawandel vor der eigenen Haustür? Anhand vieler persönlicher Geschichten zeigt „ZDFzeit“, wie sich Deutschland jetzt schon verändert, und fragt Wissenschaftler, wie man den Herausforderungen des Klimawandels begegnen kann. Der Streit
Im Jahr seines 75. Geburtstages steht der gesundheitlich angeschlagene „Kaiser“ weiter im Mittelpunkt skandalöser Vorgänge. Dass er die WM 2006 ins eigene Land holte, ließ ihn wie den Vater des „Sommermärchens“ erscheinen. Doch dann der Absturz: Zunächst stand das Votum für die WM in Deutschland im Fokus internationaler Ermittlungen, danach ging es um die Entscheidungen für Russland und Katar.
Wolfgang Schäuble ist in der politischen Landschaft ein Solitär. Niemand in Berlin, der ein wichtiges Amt ausfüllt, kann auf eine so lange politische Karriere zurückblicken wie er. Kaum jemand ist so oft für höchste politische Ämter designiert und im letzten Moment übergangen worden. Doch Schäuble ist immer wieder zurückgekommen, hat weitergekämpft. Der derzeitige Bundestagspräsident ist seit 1972 als Bundestagsabgeordneter tätig. Der 78-jährige Wolfgang Schäuble wurde in Hornberg im Schwarzwald geboren. Seit einem Attentat 1990 sitzt er im Rollstuhl. Seine Karriere ist nicht nur beispiellos an Dramatik und Höhepunkten, auch die Liste seiner Niederlagen ist lang: nicht Bundeskanzler, nicht Bundespräsident, nicht EU-Kommissar, nur kurz CDU-Vorsitzender. Er ist der "Sisyphos der Politik", meinen sowohl seine Freunde als auch politische Gegner wie Franz Müntefering voller Respekt. Er ist vom CDU-Spendenskandal "zutiefst in seiner Integrität erschüttert", sagt seine Tochter. Ein "Europäer, der nie alles durch die deutsche Brille betrachtete, aber trotzdem immer so deutsch war", so charakterisiert EU-Kommissarin Margrethe Vestager Wolfgang Schäuble. Wolfgang Schäuble trug zur deutschen Einheit bei Nach 30 Jahren Deutscher Einheit blickt der Film besonders auf Schäubles Leistung während der Wiedervereinigung. Zusammen mit dem DDR-Staatssekretär Günther Krause verhandelte er die praktischen Aspekte und schloss den historischen Einheitsvertrag – den er, auch mit Blick auf das immer noch besondere Verhältnis der Ostdeutschen zur Wiedervereinigung, von heute aus betrachtet "mit mehr Vorsicht angehen würde. Aber wenn man vom Rathaus kommt, ist man ja immer klüger." Schäuble gibt zu, dass er in seinem Buch zur Einheit seinen Partner Günther Krause "fast schon als Verräter dargestellt hat, das würde ich heute nicht mehr so schreiben. Das tut mir leid." Seine historische Leistung, auch als Verfechter Berlins als alleinige Hauptstadt und Sitz des Parlaments, ist unbestri
328 Tage bleiben der DDR, nachdem die Mauer gefallen war. Es sind Monate, in denen sich die Ereignisse überschlagen, in denen sich das Leben von 16 Millionen Menschen fundamental verändert. Vieles, was in 40 Jahren DDR aufgebaut wurde, gilt schlagartig als Auslaufmodell. Die Geschwindigkeit des Wandels überrascht, verunsichert, löst auch Ängste aus. Manche klammern sich weiter an das Vergehende. Andere sehen im Umbruch ihre große Chance. Es sind Geschichten wie die von Barbara Egler: Gemeinsam mit ihrem Mann eröffnet sie noch vor der Einführung der D-Mark den ersten "Quelle"-Shop der DDR im thüringischen Weida. Der einst von seinem Auftrag als Grenzoffizier überzeugte Erich Petke hingegen muss nun dabei mithelfen, die Mauer abzubauen. Manche DDR-Bürger träumen von einem "Dritten Weg" zwischen Kapitalismus und Sozialismus und gründen in Dresden sogar ihren eigenen "Staat" - die "Bunte Republik Neustadt". Was für die einen wie Anarchie anmutet, sehen andere als Ausdruck der Befreiung und neuer Perspektiven. So wird aus der Krankenschwester Leticia Koffke die erste und gleichzeitig letzte Miss DDR, später sogar die gesamtdeutsche Miss Germany. Auch für andere erfüllen sich jetzt große Träume, wie für Andreas Thom. Fußballmanager Reiner Calmund schickt damals einen Kollegen undercover in die Kabine der DDR-Nationalmannschaft. Er will den Spitzenspieler für Bayer Leverkusen verpflichten und lockt ihn mit einer halben Million DM pro Jahr. Doch längst nicht alle haben so viel Glück. Viele Ost-Betriebe werden liquidiert. Am Ende sind Millionen Menschen ohne Arbeitsplatz. Wut, Verzweiflung und Resignation stauen sich bei den Verlierern des Umbruchs auf. Die Dokumentation erzählt persönliche Geschichten und stellt sie in den politisch-historischen Zusammenhang. Dabei kommen Menschen zu Wort, die sich zu den Gewinnern der "Wende" zählen und solche, die das Gefühl haben, im Strudel der Ereignisse abgehängt worden zu sein. Historiker ordnen die Geschehnisse vor
Die Chinesen bauen ein Batteriewerk für E-Autos in Thüringen. Start-ups gehen nach Berlin, aber auch nach Sachsen-Anhalt. Plötzlich scheint der Osten als Standort attraktiver als der Westen. Nur eine Momentaufnahme? Oder die Kehrtwende? Im Jahr 30 nach der Einheit zeigen die Zahlen noch immer deutliche Unterschiede zwischen West und Ost in Deutschland. So haben nur acht Prozent der Top-500-Unternehmen ihren Sitz im Osten. Dennoch: Es bewegt sich was. Arnstadt bei Erfurt: Für die Kleinstadt in Thüringen wird sich in den nächsten Jahren einiges ändern. Der Grund: Der chinesische Konzern CATL baut hier ein Werk für die Produktion von Batterien für E-Autos. Geschätzte 1,8 Milliarden Euro will CATL investieren. Nach eigenen Angaben 1800 Arbeitsplätze schaffen. Was bedeutet das Projekt für die Region – und für die Menschen? Die Euphorie ist groß, aber es gibt auch Zweifler. Die größten Sorgen: Wird das Wasser knapp, steigen die Strompreise, wird Wohnraum teurer? Die große Ost-Bilanz Nur rund 100 Kilometer weiter ragt ein Turm über das thüringische Land. Der "Bauerfeind Tower" steht für "Innovation in der Medizintechnik". Den Hersteller von orthopädischen Bandagen, Einlagen und Orthesen gibt es seit 1929. Während der DDR-Zeit zog es die Firma in den Westen, doch Hans Bauerfeind brachte das Unternehmen 1991 wieder zurück an seinen Ursprungsort Zeulenroda. 2100 Angestellte arbeiten hier. Laut Unternehmen ein Traumjob, Bauerfeind schafft bewusst Anreize, um junge Leute zu halten, die vielleicht sonst in Ballungsräume wie Leipzig und Berlin ziehen würden. In Wernigerode in Sachsen-Anhalt steigt ein Speeddating-Event mit Riesenrad. Hier werden Last-Minute-Ausbildungsplätze vergeben – von Unternehmen aus der Region. Organisiert von Katy Löwe und ihrem Team. Sie leitet eine Agentur, die PR für die ganze Harz-Region macht. "Die hier ansässigen Unternehmen sind eben oft verlängerte Werkbänke, keine Endkundenunternehmen, und das hat sich auch auf die Löhne ausgewirkt.
„Wie wir wurden, was wir sind“: Am Beispiel prominenter Lebensläufe zeichnet die Dokumentation ein persönliches und berührendes Stimmungsbild der deutschen Nachkriegsjahre. 75 Jahre nach Kriegsende schildern prominente Schauspieler ihre dramatischen Kindheitserlebnisse. Sie erzählen, wie es ihnen trotz aller Schrecken und Entbehrungen gelang, erfolgreich ihren Weg zu gehen – im Nachkriegsdeutschland, in das sie hineinwuchsen. Mario Adorf, Ingrid van Bergen, Michael Degen, Eva-Maria Hagen, Winfried Glatzeder, Elmar und Fritz Wepper: Sie gehören einer Generation an, die den Neuanfang und Wiederaufbau in beiden deutschen Staaten erlebten. Als Kinder haben sie den Krieg überstanden, an der Seite ihrer Mütter die Bombennächte, Flucht und Vertreibung, die Befreiung der NS-Lager erlebt. Sie fanden sich 1945 wieder in einem Trümmerland, das den Anschein erweckte, als würde es noch Jahrzehnte am Boden zerstört bleiben. Doch schon in den 50er-Jahren erfuhr Westdeutschland eine unerwartet rasche Blüte im Zeichen des sogenannten Wirtschaftswunders. Und jenseits des „Eisernen Vorhangs“ mauserte sich die DDR zum sozialistischen Musterstaat. Hüben wie drüben richteten die Menschen den Blick nach vorn – und selten zurück. Es galt, sich neu einzurichten – und die Schatten der Vergangenheit dabei auszublenden. Viele Kinder und Jugendliche der Zeitenwende hatten Traumatisches erlebt, über das sie Jahrzehnte nicht sprechen durften oder konnten. Welchen Preis zahlten sie für den raschen Weg in den wachsenden Wohlstand oder eine angeblich klassenlose Gesellschaft? Viele von ihnen hatten im Krieg den Vater verloren, einige auch noch durch Flucht ihre Heimat. Sie mussten von klein auf lernen, auf eigenen Beinen zu stehen und sich selbst ums Alltägliche zu kümmern. Mario Adorf, der das Kriegsende als Hitlerjunge erlebte, wuchs allein mit seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen auf. Doch er boxte sich – im wahrsten Sinne des Wortes – durch. Die späteren Filmstars Ingrid van Bergen und Eva-M
Konjunktureinbrüche, steigende Arbeitslosigkeit, Insolvenzen, Überschuldung. Die Angst vor einer Weltwirtschaftskrise angesichts der Corona-Pandemie steht immer noch im Raum. Deutschland geriet im Lauf der Geschichte mehrmals in den Sog großer Depressionen. Naturbedingte und menschengemachte Ursachen Gerade noch Aufschwung und Euphorie, dann der Absturz: Die großen Wirtschaftskrisen treffen die Menschen meist unvorbereitet. Auslöser sind oft Naturereignisse, Kriegsfolgen, aber auch Größenwahn und blanke Gier. Wie in der Corona-Pandemie 2020 spielte in den 1840er-Jahren die "entfesselte" Natur eine Rolle. Missernten führten zu einer Notlage, die viele Opfer forderte - mit weitreichenden Auswirkungen. Hunger, Armut, die 1848er-Revolution, schließlich die Auswanderung vieler Deutscher - ihr Ziel: Amerika. 1923 sind es die Folgen des Ersten Weltkrieges, Besatzung und Reparationen, die im Deutschen Reich für das nachhaltige Trauma einer Hyperinflation sorgen. Eine ausgeklügelte Währungsreform führt schließlich aus der Sackgasse. Der historische Börsencrash an der Wall Street am "Schwarzen Freitag" 1929, der die Wirtschaft weltweit in einen reißenden Strudel zieht, wirkt sich in Deutschland besonders verheerend aus: Extremistische Parteien erstarken, die Weimarer Republik gerät ins Wanken und scheitert schließlich. Die Ölkrise von 1973/74 markiert den ersten gravierenden Wirtschaftseinbruch in der bundesdeutschen Geschichte. Der Ölpreis-Schock beendet den legendären Nachkriegsboom. Konjunkturspritzen kurbeln die Wirtschaft zwar kurzfristig an, doch bleiben Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit künftig Dauerthema. Wege aus der Depression 2008 geht der "Knall" erneut von der Wall Street aus. Die Immobilienblase platzt, und zahllose faule Kredite werden, als "Wertpapiere" gebündelt, im Portfolio internationaler Geldhäuser zum Sprengstoff für das Finanzsystem. Auf die folgenreiche Pleite der Lehman-Bank in den USA folgt die Bankenrettung - auch in Deutschland
Experten rechnen mit der höchsten Wahlbeteiligung seit Jahrzehnten: Am 3. November 2020 treffen Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner eine Entscheidung, deren Tragweite über die USA hinausreicht. Vom stotternden Sohn eines Autohändlers zum Präsidentschaftskandidaten der Demokraten - Joe Bidens Leben erzählt vom amerikanischen Traum. Die Biografie von Donald Trump dagegen ist geprägt vom väterlichen Vermögen und einer elitären Leistungs-Ethik. Die Dokumentation zeigt, welche Begegnungen und Erlebnisse die beiden Männer prägten, wie unterschiedliche Werte und Weltbilder ihr politisches Handeln bestimmen – und welche Bedeutung die Wahl von Donald Trump oder Joe Biden für die Zukunft eines zutiefst gespaltenen Landes hat.
Ob Scheidung, Ehebruch oder pflichtvergessene Familienmitglieder: Die Queen hat bereits einige solcher Krisen überstanden. Meist steckt der Konflikt "Tradition gegen Moderne" dahinter. Wie viel frischen Wind verträgt die Krone? Wann geht es an die Substanz? Seit er mit seiner Frau Meghan in Kalifornien wohnt, scheint Prinz Harry bewusst mit königlichen Regeln zu brechen. Gerade erst hat er die Amerikaner in einem Video dazu aufgefordert, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen - ein Privileg, das ihm als britischem Royal nie zustand. Viel Kritik muss er dafür einstecken. "Ich hoffe, Harry hört endlich auf, als Sprachrohr für seine Frau aufzutreten", meint der Historiker Hugo Vickers. Verhalten von Harry und Meghan sorgt für Kritik in Großbritannien Meghan hat keinen Hehl daraus gemacht, dass sie Donald Trump verabscheut. Sich in politische Fragen einzumischen, ist für die Royal Family aber seit Jahrhunderten tabu. Deshalb wird Harrys Verhalten in Großbritannien mit Kopfschütteln quittiert. Die politische Korrespondentin des "Daily Telegraph", Camilla Tominey, urteilt: "Harry wirkt wie ein Fisch auf dem Trockenen in Amerika. Man kann verstehen, dass er seine Frau und seinen Sohn vor den Medien schützen will, aber jetzt wirkt es, als kämpften die beiden gegen den Rest der Welt." Für die Queen scheinen sich die Krisen der Vergangenheit zu wiederholen, die die Monarchie mehrmals während ihrer Amtszeit ins Wanken brachten. Oft ist es ein Duell zwischen Tradition und Moderne, zwischen den Werten einer jahrtausendealten Dynastie und den glamourösen Hollywood-Attitüden, die nicht erst mit der Ankunft des Fernsehstars Meghan in die königliche Familie Einzug gehalten haben.
Tchibo verspricht beste Qualität zu günstigen Preisen. Doch was taugen Kaffee, Messer und T-Shirts wirklich? Wie fair arbeitet der Großkonzern? Wie gut ist die Ware für die Umwelt? Der Hamburger Händler ist in Deutschland Marktführer für Röstkaffee. Doch den großen Erfolg brachte die preiswerte Aktionsware. Kann Tchibo mit der Konkurrenz heute noch mithalten? Funktioniert die Strategie, nachhaltiger zu fertigen? "ZDFzeit" schaut genauer hin. Tchibo – eine erfolgreiche Marke seit der Nachkriegszeit. Viele Verbraucher verbinden damit nicht nur röstfrischen Kaffee, sondern auch immer neue Warenwelten und Schnäppchen für den Alltag. Das Sortiment wird stetig erweitert. Es gibt mittlerweile auch Kleidung, Küchengeräte, Spielsachen, Putzartikel und sogar Möbel. Doch auf einem Markt, der mittlerweile von modernen Coffeebars, Discountern und Onlineshops beherrscht wird, gestaltet sich das Geschäft des Handelskonzerns immer schwieriger. Ist der einstige Branchenprimus gut genug, um den Wettkampf gegen die Konkurrenz zu gewinnen? Der Tchibo-Weg Die Erfolgsgeschichte beginnt 1949. Der Kaufmann Max Herz gründet gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Carl Tchilling-Hiryan in Hamburg eine Firma für Röstkaffee. Aus dem Namen "Tchilling" und dem Wort "Bohne", die Kurzform von "Kaffeebohne", wird der Markenname "Tchibo". Als brillante Geschäftsidee entpuppt sich der Kaffeeversand per Post. Herz führt die Firma schon bald ohne Tchilling weiter. 1955 eröffnet die erste Tchibo-Filiale. Heute erwirtschaftet der Konzern in ganz Europa über 3,1 Milliarden Euro Jahresumsatz und beschäftigt fast 12 000 Mitarbeiter. Das Kaffee-Angebot im Test "ZDFzeit" nimmt das Angebot genauer in Augenschein: Kann günstiger Kaffee auch lecker und qualitativ hochwertig sein? Und wer zahlt am Ende den Preis? Werden Kaffeebauern und Arbeiter in den Produktionsländern auch ordentlich bezahlt? In einer Blindverkostung muss der Tchibo-Espresso gegen seine größten Konkurrenten, illy und Lavazza
75 Jahre nach Kriegsende erinnert die Dokumentation mit privatem Filmmaterial und persönlichen Geschichten an die beeindruckende Wiederaufbauleistung im Deutschland der Nachkriegszeit. Wie erging es den Menschen in den Ruinen ihrer Städte? Wie entstand aus Trümmern neues Leben? Es sind bewegende Aufnahmen und Geschichten jener Zeit der Neuorientierung und des Erfindergeists, des politischen Neustarts und ökonomischen Wiederaufstiegs. Nach dem Erfolg der Dokumentationen „Wir im Krieg“ und „Deutschland von oben – 1945“ recherchierte Autor Jörg Müllner weiter nach Filmschätzen – in Stadtarchiven, Landesbildstellen und privaten Sammlungen. In großer Eindringlichkeit erzählen die Funde Geschichten von Menschen, die ihren Alltag in der Nachkriegszeit in privaten Filmen festhielten. Solche Aufnahmen in Farbe waren eine Seltenheit in der Nachkriegszeit. Viele Filmamateure besorgten sich ihr Material vom Schwarzmarkt. Farbfilme gab es nur von amerikanischen Herstellern wie Kodak – zu sehr hohen Preisen – da die deutschen Agfa-Werke damals nicht mehr produzierten. Umso wertvoller sind die Aufnahmen. Sie regen an, nachzufragen, persönliche Hintergründe in Erfahrung zu bringen, den historischen Zusammenhang herzustellen. Genau das will dieser Film. Mit Eigeninitiative und Ideen gestalteten die Menschen ihre Zukunft. Junge Geschäftsleute gründeten Firmen, alteingesessene Konzerne erfanden sich neu. In Stuttgart, ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs, ließ Familie Mettenleiter ihre Konditorei aus Trümmern wieder auferstehen. Eine Mammutaufgabe. Die ganze Verwandtschaft wurde in die Stadt beordert – zur Mission Wiederaufbau. Eberhard Küfer fuhr mit einem Lieferwagen voll frischer Wäsche durch die Stuttgarter Ruinen. Er belieferte die städtischen Bunker, die schon ab August 1945 als Hotels genutzt wurden, mit Wäsche. Im bayrischen Bad Reichenhall brachte Hildegard Mayer, gemeinsam mit ihrer Geschäftspartnerin, mit Fleiß und Disziplin den Kurbetrieb ihrer Familie wieder in Schwung – mi