Es gibt kaum ein glanzvolleres Kapitel in der Wiener Geschichte als jenes der Ringstraßenbarone: Familien mit unermesslichen Reichtümern kauften sich hier nahe der Krone ihren Platz an der Sonne. Ihre Palais zeugen bis heute von dem Selbstbewusstsein dieser Noblesse. Friedrich von Thun führt in diesem neuproduzierten Vierteiler von ORF III durch Geschichte dieser Familien, die das Gesicht der Stadt für immer verändert haben. Wo kamen sie her? Wie hatten sie ihren Reichtum erwirtschaftet? Und was machte sie für die Habsburger so attraktiv? In Folge eins geht es um die Exoten von der Levante-Küste: Ephrussi, Dumba und Baltazzi hatten dort, zum Beispiel als Getreide-Exporteure, große Vermögen angehäuft. In der Kaiserstadt Wien wollten sie ihr Geld in Einfluss und Macht ummünzen. Buch: Burkhard Stanzer (Text: ORF)
Habsburgs Ringstraßenbarone: sie kamen, zahlten und siegten. Habsburg war auf sie angewiesen – ohne ihr Geld und ihre Kunstsinnigkeit keine Ringstraße. Für die Familien, die sich hier einkauften, lohnte es sich mehrfach: Viele von ihnen wurden geadelt und nicht wenige vermehrten ihren Reichtum in den oft monopolistisch geregelten Märkten. Friedrich von Thun reist zurück in die Geschichte und an die Schauplätze, wo diese Karrieren begonnen haben. In Folge zwei geht es um die Prager Textil-Magnaten und um die Familien mit böhmischen oder mährischen Wurzeln wie Epstein, Przibram oder die Kohlen-Gutmanns – Familien, die den Staub ihrer Geschäfte abbeutelten, Banken gründeten und sich in feinem Zwirn in Wiens zweiter Gesellschaft tummelten. (Text: ORF)
Beziehungen waren alles für Geschäftsleute in der Monarchie. Das wusste auch Philipp Schey, ein Seidenhändler aus der westungarischen Kleinstadt Köszeg. Dass einer seiner Hauptkunden, Erzherzog Albrecht, dann Generalinspekteur der k.u.k.-Truppen werden sollte, wusste er damals noch nicht, ebensowenig, dass ihn Großaufträge für das Militär und seine Loyalität zu den Habsburgern in der Revolution von 1848 zum hochangesehenen Freiherrn und zum Besitzer eines der prominentesten Wiener Ringstraßenpalais machen sollte. Ähnlich die Geschichte des Garnproduzenten Hermann Todesco, dessen Wiener Salon letztlich erst Johann Strauß zum Walzerkönig werden ließ. Zwei jüdisch-ungarische Familiengeschichten, erzählt von Friedrich von Thun in Folge drei dieser neuproduzierten ORF III Serie.
Die Ringstraße war der Platz der Neureichen – alter Adel und altes Geld drehten sich meistens weg von dieser grellen Kulisse. Und doch gab es sie, die gesetzten Aristokraten, die sich hier niederließen: vom Habsburger Erzherzog Ludwig Viktor über die Württembergs bis zu den Coburgs, letztere kamen freilich noch, als die Stadtmauer stand. Und es war die Stunde der heimischen Geschäftsleute: Heinrich Drasche belieferte die Ringstraße exklusiv mit Ziegeln und wurde der Ziegelbaron dieser Ära. Im Verein mit ihm wurde der Architekt Theophil Hansen groß und schrieb sich mit seinen Bauten am Ring in die Ewigkeit ein. In der vierten und letzten Folge dieser ORF III Serie taucht Friedrich von Thun in dieses Milieu ein.
Man kennt sie, man liebt sie: Wiener Ecken wie die Mariahilferstraße, den Naschmarkt oder den Prater. Doch niemand weiß, wie sie früher ausgeschaut haben, diese Plätze um 1900: Frauen mit weiten Röcken und Männer mit Melone und Sonnenschirm bevölkern die Szene, Pferdedroschken sind das Verkehrsmittel der Wahl. Die Straßen erscheinen unendlich breit, die Menschen darauf vereinzelt und verloren. Wer den Blick schweifen lässt in die Außenbezirke, etwa zu den Gasometern, sieht ländlich wirkende Gegenden, die unendlich weit von der Stadt entfernt zu sein scheinen. Mit Computeranimation haucht er ihnen digital Leben ein und entführt uns in die Zeit der Jahrhundertwende – eine Zeit des städtebaulichen Wandels und des gesellschaftlichen Umbruchs.
Kitzbühel war nicht immer in erster Linie ein Skisport-Ort. Die Geschichte der Gemeinde reicht tief in die österreichische Geschichte zurück – heuer feiert sie ihr 750-jähriges Bestehen. Der Aufstieg der Bergbaugemeinde zu ihrem historischen Höhenflug setzte zeitgleich zu jenem der Habsburgerdynastie an. Die Wege der beiden – Kitzbühel und Habsburg – sollten sich noch öfter kreuzen. Die große Zeit Tirols und Kitzbühels begann mit Kaiser Maximilian, nicht nur wegen seiner persönlichen Liebe zu den Bergen, sondern vor allem wegen der reichen Bodenschätze, mit denen die Casa d’Austria ihren Machtausbau in Europa finanzierte. Zwischen dem Ende des Bergbaus und dem Beginn des Skitourismus klafft eine zeitliche Lücke von über einem Jahrhundert – eine schwere Zeit für Kitzbühel, in der der Ort seine neue Bestimmung suchte. Der Maler Alfons Walde machte Kitzbühel mit seinen ikonischen Ansichten berühmt und stieß damit das Tor zur neuen Identität des Ortes aus.
Österreichs Schlösser versinnbildlichen die Pracht, die einst den großadeligen Lebensstil ausmachte. Dieser Dreiteiler führt entlang der Schlösserstraße von der Steiermark bis ins Burgenland und zeigt die beeindruckendsten Bauten und wie es sich für die Nachfahren darin lebt. Teil eins startet in der Oststeiermark. Hier befindet sich unter anderem Schloss Herberstein, das bereits seit 21 Generationen im Besitz des bedeutenden gleichnamigen europäischen Adelsgeschlechts ist und mit seiner prächtigen Gartenanlage und dem größten Tierpark der Steiermark längst zu einem steirischen Wahrzeichen geworden ist. Auch eines der herausragenden geistlichen Zentren der Steiermark befindet sich hier: Schloss Pöllau mit seiner Stiftskirche – dem sogenannten „Steirischen Petersdom“, heute durch und durch ein Haus der Bildung.
Die Dokumentation „Burgen und Schlösser in Österreich“ führt vom steirischen Vulkanland ins Schilcherland in der Weststeiermark. Ausgangspunkt der filmischen Reise ist die imposante Riegersburg, die wohl stärkste historische Festung des Abendlandes, die noch heute im Besitz des Fürstenhauses Liechtenstein ist und als eine der wichtigsten Touristenattraktionen der Steiermark gilt. Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein ist in die großen Fußstapfen seiner Eltern getreten und hat gemeinsam mit seiner Ehefrau Sonja längst eigene Visionen zum Erhalt der wohl bekanntesten steirischen Burg entwickelt. Auf Schloss Kornberg führt Schlossherr Andreas Bardeau höchstpersönlich durch die opulent ausgestatteten Salons seines Schlosses. Das Adelsgeschlecht, das seit 1871 in Besitz von Schloss Kornberg ist, wurde 1911 von Kaiser Franz Joseph in den österreichischen Grafenstand erhoben.
Die Schlösser und Burgen Ostösterreichs: Heute sind sie steinerne Botschafter einer einst großen und bewegten Geschichte. Etwa der Burg Güssing und die Batthyánys, jenem bedeutenden ungarischen Adelsgeschlecht, das die Geschichte des Südburgenlandes und seiner Wehrbauten am entscheidendsten geprägt hat. Kaum eine andere Burg der Region zeugt optisch derart von ihrer ursprünglichen Bestimmung als Wehranlage wie Burg Schlaining. Burg Lockenhaus hält das mittelalterliche Flair aufrecht mit ritterlichen Spektakeln, die stets große Zuschauermengen anziehen. Einer, der sich in das Südburgenland verliebt hat, ist Professor Heinz Schinner aus Wien. Der erfolgreiche Versicherungsmakler hat 2008 Schloss Rotenturm in Rotenturm an der Pinka erworben und aus der völlig desaströsen Ruine mit einem gesunden Hang zum Perfektionismus ein wahres Schmuckstück gemacht – nicht zuletzt auch für seine Tochter und Enkeltochter. Und so ist das Schloss heute wieder das eindrucksvollste Beispiel historistischer Monumentalarchitektur in der burgenländischen Provinz. R: Alfred Ninaus, Fritz Aigner
Viele Plätze der Wiener Innenstadt heißen heute noch „Markt“: Doch am Fleischmarkt, dem Hohen Markt oder dem Heumarkt wird schon lange keine landwirtschaftliche Ware mehr unter das Volk gebracht. Die Namen zeugen von dem einstigen Wirtschaftstreiben in der Kaiserstadt, als es noch nicht selbstverständlich war, die riesige Bevölkerung hier Tag für Tag zu ernähren. Tausende Ochsen mussten an den Markttagen nach Wien getrieben werden und wurden hier verkauft. Patrice Fuchs taucht in dieser Erbe Österreich Neuproduktion ein in die Geschichte der alten Wiener Märkte und zeigt anhand alter Ansichten, wie sich diese Orte im Lauf der Zeit verändert haben: Von einst sehr bodenständigen Foren der Grundernährung zu Top-Locations der Wiener Innenstadt. Auch die Märkte der Außenbezirke waren Pfeiler der Stadtversorgung. Das rote Wien ließ dann in St. Marx die großen Schlachthöfe errichten, um die Ernährung der Metropole zu gewährleisten.
Venedig, einst gefürchtete Seemacht und wichtigstes europäisches Handelszentrum, ging in Napoleons Freiheitskriegen unter und kam für knapp sieben Jahrzehnte zu Österreich. In dieser Zeit prägte die Habsburger Regentschaft die Stadt, nicht zuletzt die dortige Gartenkultur. In dem sogenannten Hundertwasser-Garten (der Giardino Eden, den Friedensreich Hundertwasser 1979 erwarb) spazierte einst Kaiserin Elisabeth und machte dort auch eigenhändig Zeichnungen. Sisi reiste mehrmals nach Venedig, meistens im Winter. Im jahrzehntelang geschlossenen Hundertwasser-Garten hat es bisher noch nie Dreharbeiten gegeben. Kurz nach den Aufnahmen für diesen Film zerstörte das Hochwasser vom November 2019 diesen Garten wieder. In diesem neuen Zweiteiler, der mit völlig exklusiven Bildern glänzt, zeigt ORF III auch mit viel historischem Fotomaterial die einstige Pracht und die Ambitionen der Casa d’Austria in der vielleicht schönsten Stadt der Welt.
Venedig, die vielleicht schönste Stadt der Welt, war mehrere Jahrzehnte lang unter habsburgischer Herrschaft, und das österreichische Herrscherhaus konnte sich dem Charme dieses Ortes nicht entziehen. Aus privaten und aus öffentlichen Gründen reisten immer wieder prominente Mitglieder der Kaiserfamilie hierher. Vor allem die Gärten zogen sie in ihren Bann – so wie bis heute Millionen von Touristen. Erzherzog Maximilian, der spätere Maximilian von Mexiko, amtierte in Venedig von 1857 bis 1859 als Generalgouverneur, bevor er zu seinem mittelamerikanischen Abenteuer aufbrach, das ihn das Leben kostete. Regisseurin Burgl Czeitschner begibt sich auch in Folge zwei dieser Serie auf die habsburgischen Spuren in Venedig und erzählt die faszinierende Geschichte dieser Stadt aus der Perspektive der Casa d’Austria.
Das Geheimnis der „schwarzen Madonnen“ reicht bis nach Wien: in der Augustinerkirche, in der Ruprechtskirche am Schwedenplatz und auf dem Kahlenberg stehen drei Marien-Figuren, die mit dunkler Hautfarbe dargestellt sind. Ein ewiges Rätsel umgibt diese Statuen, und eine der gängigsten Erklärungen dafür lautet: diese Maria ist nicht die Muttergottes, es ist Maria Magdalena, jene Frau, die nach einem apokryphen Evangelium nicht nur wichtiger als die Apostel, sondern auch die Frau von Jesus gewesen sein soll. In der katholischen Männer-Kirche war für eine erotische Liebesbeziehung von Jesus nie ein Platz. Darum gehen kritische Bibelexperten davon aus, dass die Rolle der Maria Magdalena in der christlichen Überlieferung nach und nach geschrumpft worden ist. Doch ihr Mythos lebt weiter, auch in der „schwarzen Madonna“. Florian Kröppel geht den Wiener Spuren dieses Mythos auf den Grund.
Seit Jahrtausenden gibt es Gerüchte, Jesus habe eine Ehefrau gehabt. Ein „Rabbi“, als der Jesus ja angeredet wurde, wäre das damals ganz normal gewesen. Die Tatsache, dass die Evangelien auf diese Frage nicht eingehen, hat immer wieder zwei Erklärungen gefunden: entweder Jesus ging wirklich asketisch durch das Leben, oder es war so selbstverständlich, dass er eine Frau hatte, dass man es nicht eigens erwähnen musste. Ein Manuskript aus der British Library scheint ein erster schriftlicher Beweis dafür zu sein, dass letzteres stimmen könnte. Sind die Fakten überprüfbar?
Maria zählt zu den faszinierendsten Figuren der Heiligen Schrift, und entsprechend ranken sich viele Legenden und Mythen um sie. Die jungfräuliche Geburt, die menschliche Mutter von Gottes Sohn, eine Heilige, die aber nicht gottgleich war, die prominenteste Frau im Christentum. Der Renaissance-Künstler Michelangelo schuf mit seiner berühmten Pietà eine Ikone der Christenheit: die Jungfrau Maria mit ihrem gekreuzigten Sohn auf den Knien. Doch stecken geheime Botschaften über Maria in dem Kunstwerk? Verbotene Symbole, die so raffiniert angebracht waren, dass sie nicht einmal den Päpsten damals auffielen? Und lässt sich daraus Marias wahre Geschichte erzählen?
Im Jahr 1917 erschien den drei Hirtenkindern Lúcia, Jacinta und Francisco im Ort Fátima die Jungfrau Maria. Sie teilte ihnen drei Geheimnisse mit, die die Kinder niederschrieben. Veröffentlicht wurden sie erste lange Zeit später. 1927 soll Lúcia in einer Botschaft des Himmels die Erlaubnis zur Offenbarung der ersten beiden Geheimnisse erhalten haben. Doch ihr Seelsorger verbot ihr, die Niederschrift weiter zu geben, und sie musste sie wieder verbrennen 1941 schrieb Lúcia die Geheimnisse ein zweites Mal auf und übergab den Text dem Bischof von Leiria. Beide Geheimnisse gelangten im Jahr 1942 an die Öffentlichkeit. Doch warum blieb der dritte Text übermehrere Jahrzehnte in der Obhut des Vatikans?
Mariazell und Habsburg – eine langwährende historische Verbindung, die in dieser ORF-III-Neuproduktion erstmals in ihrem ganzen Glanz erzählt wird. Otto Habsburg konnte, da er Österreich ja damals nicht betreten durfte, nicht hier heiraten, feierte aber hier mit seiner Frau die Silberne und die Goldene Hochzeit. Karl Habsburg heiratete hier Francesca Thyssen-Bornemisza. Kaiser Franz Joseph war immer wieder hier, zuletzt reiste er mit der Mariazellerbahn an. Einst hatte Maria Theresia auf ihrer Hochzeitsreise hier Station gemacht. Die große Verehrung des Herrscherhauses für diesen zentralen heimischen Wallfahrtsort hatte schon in der Zeit der Gegenreformation begonnen und den Aufstieg der „Magna Mater Austriae“ zum Nationalheiligtum befördert.
Salzburg war der Kirchenstaat jenseits der Alpen, bis es in den Napoleonischen Kriegen seine Selbständigkeit verlor und letztlich zu Österreich kam. Die Pracht des Salzburger Doms gibt heute noch einen Begriff von der Macht, die die Fürsterzbischöfe von hier aus über Jahrhunderte ausgeübt haben. Salzburg war im Mittelalter das geistige Zentrum für die christliche Missionierung, etwa von Kärnten. Die treibende Kraft hinter der kirchlichen Entfaltung Salzburgs im Mittelalter war der heilige Virgil, dem im Salzburger Dom auch ein Altar errichtet worden ist. Die Dokumentation erzählt die Salzburger Kirchengeschichte und zeigt die Stätten, an denen sie heute noch erlebbar ist.
An Esterhazy führte im früheren Westungarn kein Weg vorbei. Entsprechend prunkvoll sind die Hinterlassenschaften dieser Dynastie diesseits und jenseits der österreichisch-ungarischen Grenze. In dem fruchtbaren Flachland neben dem Neusiedler See befindet sich heute eines der größten Rokokoschlösser Ungarns. Anfang des 18. Jahrhunderts durch die Fürsten Esterhazy von einem kleinen Jagdschloss in eine prunkvolle Sommerresidenz umgebaut, bildet es heute in perfektem Zustand ein eindrucksvolles Beispiel für einen spätbarocken Repräsentationsbau. In seinen Konzertsälen musizierte über zwei Jahrzehnte Joseph Haydn, im Schlosspark befindet sich ein Pavillon, der anlässlich des Besuchs Maria Theresias errichtet worden ist und dessen Name „Bagatelle“ an die Antwort des Fürstens auf die Frage nach den Baukosten erinnert, und bis zum Ende des zweiten Weltkrieges diente es regelmäßig als Wohnsitz der Familie, bis 1945 durch Ungarn die Enteignung folgte.
Wiens Ecken und Plätze haben sich verändert im Lauf der Jahrzehnte. Einen maßgeblichen Anteil am Wandel des äußeren Erscheinungsbildes vieler Straßen hat das Plakat. Als diese Form der Werbung Anfang des 20. Jahrhunderts aufkam, bildeten sich einige Grätzel heraus, in denen das neue Medium prototypisch ausprobiert wurde, zum Beispiel die Wiedner Hauptstraße. In den frühen Wildwuchs kam nach und nach Ordnung – Litfaß-Säulen und Plakatwände domestizierten die davor frei hingeklebten Plakate. Michaela Rathbauer begibt sich in dieser Erbe Österreich Neuproduktion auf eine Zeitreise zurück in die jüngere Stadtgeschichte und erzählt von der Mutation des Straßenbildes durch die Werbung.
Die Eisenbahn katapultierte das späte Habsburgerreich ins Reisezeitalter. Bahnverbindungen wurden ausgebaut, Lücken im Streckennetz geschlossen, und auf einmal konnte man berauschend schnell überall hin auf dem Kontinent. In Wien lässt die zukünftige Luxusreisegesellschaft Wagons-Lits ihren ersten Schlafwagen in der Simmeringer Waggonfabrik bauen. Aus diesem Prototypen wächst der extravagante Orientexpress, der legendärste Zug, der jemals auf Schienen fahren wird. Er bringt internationales Flair und Prominenz in die Kaiserstadt. Eine der wichtigsten Strecken war die Kaiserin Elisabeth Westbahn. Dank ihr konnte man von Paris bis Istanbul durchfahren. Die Kaiserin selbst war zwar Namensgeberin, kam aber wegen Dissonanzen mit ihrem Mann nicht zu Eröffnung – nur einer von vielen Affronts ihres kaiserlichen Lebens, der der Attraktivität der neuen Bahnlinie aber keinen Abbruch tat. In der Folge fuhren die bedeutendsten Zeitgenossen über diese Strecke: Liebende, die ihre Ankunft kaum erwarten konnten, Flüchtende, die rasch das Weite suchten, Potentaten auf Staatsbesuch und Magnaten im Rausch der Gründerzeit, Stars und Sternchen der Kunst und der Gesellschaft. R: Wolfgang und Harald Scherz, Buch: Andreas und Carola Augustin
Sie lebten am untersten Rand der Gesellschaft, und sie waren viele. Die ORF-III-Neuproduktion setzt sich erstmals umfassend mit den Bedürftigen der ausgehenden Kaiserzeit auseinander. Erst sehr spät erwachte das Gewissen der Gesellschaft für die Ärmsten der Stadt. Davor gab es keinerlei sozialen Netze. Es herrschte der Glaube vor, dass jeder seines Glückes Schmied sei. Wer durch Krankheit oder einen Unfall seiner Arbeit nicht mehr nachgehen konnte, den fing niemand auf. Viele Menschen lebten in den Kanälen und lebten von dem, was Wienfluss und Donau anschwemmten. Die Strottern sammelten das Fett, das die Gerbereien in den Fluss schütteten, und versuchten es zu Geld zu machen. Vor den Toren Wiens lebte das Proletariat in slum-artigen Hütten, völlig sich selbst überlassen. Erst das „rote Wien“ nahm sich dieser verarmten Massen an.
Die Faszination des Praters ist ungebrochen, auch noch Jahrhunderte, nachdem er für das einfache Volk geöffnet worden ist. Archetypisch scheint er jedes Verlangen nach Freizeit und Unterhaltung zu befriedigen. Von Beginn an bot der Prater auch ein Sammelsurium an menschlichen Kuriositäten, ein Ort des Staunens: Rumpfkünstler und Riesenanzug, Themenpark und Zwergerl-Schuh. Jede Menge Künstler und Artisten tummelten sich hier, es war eine Heimat für Kuriositätenkabinette und Zirkusse aus aller Welt. Geblieben sind Requisiten, alte Aufnahmen und Plakate, sowie jede Menge Anekdoten, die vom Fantastischen und von großen Kinderaugen erzählen
Die Heiratspolitik hatte Habsburg einst groß gemacht, aber sie erwies sich auch als Klotz am Bein, als die Zeiten moderner wurden. Die Vorstellung, dass jemand nicht Hoffähiger einst auf dem österreichischen Thron sitzen könnte, ängstigte das Kaiserhaus mehr als alle tatsächlichen Herausforderungen des zu Ende gehenden monarchischen Zeitalters. Entsprechend rigoros ahndete es der Kaiser, wenn jemand aus seiner Familie das private Glück der Bürde seiner Erwähltheit vorzog. Erzherzog Johann, der sich mit der Postmeisterstochter Anna Plochl vermählte, und ebenso Erzherzog Franz Ferdinand, der die Gräfin Sophie Chotek zur Frau nahm, mussten beide für ihre Nachkommen auf die Thronfolge verzichten. Auch andere unerwünschte Liebschaften durchzogen die habsburgische Familiengeschichte.
„Die Habsburger waren unter den ersten gekrönten Häuptern, die das Reisefieber erfasste. Die aufwendige fünfteilige ORF-III-Neuproduktion folgt den prominentesten Familienmitgliedern auf ihren oft extravaganten Touren zu den exotischsten Destinationen ihrer Zeit. In den ersten beiden Teilen geht es um Kaiserin Elisabeth, die zur größten Reisenden ihrer Zeit wurde. Mit einer Reisekasse, die ihr kaiserlicher Ehemann stets prall gefüllt hielt, bereiste sie in Begleitung ihres Hofstaats den Kontinent. Dabei besuchte sie Metropolen und hob Kurorte aus der Taufe. Vierzig Tonnen Reisegepäck, inklusive ihrer Reitpferde, kamen da schon mal auf die Achsen des luxuriösen Hofzuges. Im Troß Hofdamen, Privatsekretäre, Obersthofmeister, Diener, Köche, Friseuse, Masseuse, Kammerzofen, Reitlehrer und Stallburschen. Reenactments und nachkolorierte Ansichten illustrieren – und Experten analysieren – die Fakten und die Psychologie hinter den Reisen der kaiserlichen Gesellschaft.
Die Adria – heute eine friedliche und begehrte Urlaubsdestination. Doch dem war nicht immer so: Jahrhunderte lang machten hier Piraten die Seefahrtsrouten und die Küsten unsicher. Idyllische Buchten waren ihre Rückzugsgebiete, auf hoher See im Mittelmeer enterten und plünderten sie Schiffe. Um sie zu bekämpfen, schickten die europäischen Regierungen Korsaren aus. Die Grenze, wer auf der Seite des Gesetzes stand und wer nicht, war gelegentlich sehr durchlässig. Rudolf Klingohr hat die einstigen Schauplätze des Piratenunwesens besucht und führt durch die überaus bewegte Geschichte der Adria und des mediterranen Raums. Vieles, was sich hier abgespielt hat, würde dem „Fluch der Karibik“ zur Ehre gereichen.
Kaiserin Elisabeth war die wohl erste monarchische Globetrotterin. Sie fuhr nach Irland zum Reiten – nicht ohne ihre eigenen Pferde mitzubringen, nach Korfu, wo sie sich das Achilleion baute, und mit der kaiserlichen Yacht kreuz und quer durchs Mittelmeer. Sie lebte abgeschirmt von Paparazzi an der Riviera in Cap Martin und wurde einer der ersten Gäste des eleganten Hotel Reid’s auf Madeira. Präzise waren ihre oft monatelangen Reisen geplant und fotografisch dokumentiert. Geld spielte keine Rolle. Wo sie war, tat sie, was sie wollte. Oft war ein Glas Milch ihre größte Freude, aber genauso auch ein Kleid von Charles F. Worth in Paris, dem Erfinder der Haute Couture. Bei Kairo bestieg sie die Pyramiden von Gizeh. Inkognito lief sie durch die Bazare von Algiers. Eine Englandreise schlug mit umgerechnet fast eineinhalb Millionen Euro zu Buche. Es sollte nicht ihr teuerster Trip bleiben. Schauspielszenen und herrliche Bilder von den damaligen Reisezielen der Kaiserin geben in dieser ORF-III-Neuproduktion, Teil zwei des Fünfteilers, einen Begriff von Elisabeths lebenslanger Reiselust.
Über zweihundert Reisen brachten Kaiser Franz Joseph in seinem langen Leben weit über die Grenzen seines Reiches hinaus. Vom Treffen mit dem deutschen Kaiser im neuerblühten Seebad Abazzia nach Paris zur Weltausstellung oder nach Ägypten zur Eröffnung des Suezkanals inklusive traumatischem Hochseeerlebnis reichen die Destinationen. Die Autoren Andreas und Carola Augustin haben für diese ORF-III-Neuproduktion die Reisen des Kaisers aufwendig recherchiert, Gestalterin Isabel Gebhart hat die Szenen authentisch rekonstruiert. Die Briefe des Kaisers an seine Frau geben ein sehr privates Zeugnis von seiner Unternehmungslust. Nur für sie machte der pflichtversessene Asket eine Ausnahme und reiste ihr zum gemeinsamen jährlichen Urlaub in die diversen Kurbäder und bis an die Côte d’Azur nach. Dort betrat Franz Joseph übrigens das erste Mal in seinem Leben ein Spielkasino – mit überraschendem Ausgang: neugierige Menschentrauben umstellten den Monarchen, der daher nicht zum Spielen kam und rasch den Rückzug antrat. Dafür entschädigten ihn die gemeinsamen Spaziergänge und „déjeuners“ mit der Kaiserin. Ungern an Bord der kaiserlichen Yacht, da der Kaiser sehr leicht seekrank wurde
Ob zur Zeiten Maria-Theresias oder Kaiser Franz Josefs: Die Habsburger fuhren elegant mit Galawägen und Landauer durch die Straßen Wiens. Von imposanten Krönungskutschen über Schlitten bis zu goldenen Kinderwägen, der Fuhrpark der Habsburger hatte daher für jeden Anlass und jeden Passagier das richtige Gefährt. Lange Zeit galt ein imposanter Fuhrpark als Statussymbol. Doch trotz ihrer aufwendigen Gestaltung waren die Reisen in den Kutschen langwierig und unbequem. Gegen Ende der Monarchie bestand der kaiserliche Fuhrpark aus über 600 Fahrzeugen. Ein Teil davon steht heute in der Wagenburg bei Schloss Schönbrunn und gibt Einblick in das Leben und Reisen der Habsburger.
Wie seine Mutter Kaiserin Elisabeth verfiel auch Kronprinz Rudolf der Reiselust seiner Epoche. Passé waren mühsame Kutschenfahrten – die Zukunft gehörte der Eisenbahn und dem Dampfschiff. Ziele, die bis dahin außer Reichweite gewesen waren, rückten mit einem Mal verführerisch nahe. Ausgestattet mit einer üppigen Reisekassa fuhr Rudolf durch die Welt, von England bis Abazzia, von Ungarn bis in den Orient. Wo sich die Routen mit denen seiner Mutter kreuzten, blieb der Kontakt kurz und oberflächlich. Doch Rudolf war kein Bonvivant, der um der Dekadenz willen die exklusivsten Destinationen ansteuerte. Ihn trieb auch ein großer Bildungshunger und die Suche nach Verbündeten bei seinem Bestreben, die in seinen Augen verkommene Monarchie zu retten. Im vierten Teil dieser ORF-III-Neuproduktionsreihe zeigen die Autoren Andreas und Carola Augustin sowie Regisseur Stefan Gavac den Thronfolger aus der Perspektive des interessierten Globetrotters
Es gab in der ganzen ausgehenden Monarchie kein exaltierteres Unterfangen als die Weltreise des späteren Thronfolgers Franz Ferdinand. Auf dem modernsten Schiff der k.u.k. Kriegsmarine, der SMS Kaiserin Elisabeth, bereiste er ab 1892 buchstäblich die ganze Welt: Indien, Indonesien, Australien, Japan, Kanada und Nordamerika. Einerseits sollte damit seiner latenten Lungentuberkulose durch die Seeluft der südlichen Hemisphäre vorgebeugt werden, andererseits war es als Vorbereitung für das höchste Amt im Staate die ideale Bildungsreise. Von der Weltreise brachte er nicht nur ausführliche Tagebuchaufzeichnungen heim, sondern auch tausende Sammelobjekte. Natürlich hatte ihn auch seine Jagdlust überall hinbegleitet. Franz Ferdinand schoss nicht nur an Land, sondern auch auf See auf alles, was lief, kroch, flog oder aus dem Wasser sprang. Gegen einen indischen Maharadscha gewann der Meisterschütze sogar ein Wettschießen. Wunderschön nachkolorierte Aufnahmen seiner Destinationen und Spielszenen zeigen diese Reise in ihrer ganzen Plastizität
Es gab in der ganzen ausgehenden Monarchie kein exaltierteres Unterfangen als die Weltreise des späteren Thronfolgers Franz Ferdinand. Auf dem modernsten Schiff der k.u.k. Kriegsmarine, der SMS Kaiserin Elisabeth, bereiste er ab 1892 buchstäblich die ganze Welt: Indien, Indonesien, Australien, Japan, Kanada und Nordamerika. Einerseits sollte damit seiner latenten Lungentuberkulose durch die Seeluft der südlichen Hemisphäre vorgebeugt werden, andererseits war es als Vorbereitung für das höchste Amt im Staate die ideale Bildungsreise. Von der Weltreise brachte er nicht nur ausführliche Tagebuchaufzeichnungen heim, sondern auch tausende Sammelobjekte. Natürlich hatte ihn auch seine Jagdlust überall hinbegleitet. Franz Ferdinand schoss nicht nur an Land, sondern auch auf See auf alles, was lief, kroch, flog oder aus dem Wasser sprang. Gegen einen indischen Maharadscha gewann der Meisterschütze sogar ein Wettschießen. Wunderschön nachkolorierte Aufnahmen seiner Destinationen und Spielszenen zeigen diese Reise in ihrer ganzen Plastizität
InfoStreams28im TV85Forum5ShopEpisoden385Links2 Platz 617 260 Fans Serienwertung noch keine Wertungeigene: – 240Habsburg und der American Dream 239241 Folgeninhalt Als Thronfolger Franz Ferdinand auf seiner Weltreise in die Vereinigten Staaten von Amerika kam, war er erstaunt, wie frei und unverblümt die Presse dort über ihn berichtete. Amerika - das war ein freierer Boden als das heimatliche Österreich, das dämmerte dem Habsburger rasch. Kaiser Franz Joseph setzte nie zur Überfahrt über den Atlantik an, aber er empfing eine Reihe prominenter Amerikaner bei sich zur Audienz: etwa den Ex-Präsidenten Theodore Roosevelt oder den Autor Marc Twain. Der Erfinder Thomas Alva Edison hatte weniger Glück: Er suchte bei seinem Wien-Aufenthalt zwar um eine Begegnung mit dem Kaiser an, dessen Terminplan war jedoch leider zu voll für ein solches Treffen. Noch war kein Erster Weltkrieg ausgebrochen, noch haftete den Vereinigten Staaten nicht das Image einer Weltmacht an. Habsburg und die alte europäi
Der Semmering war ein verschlafener Geheimtipp, bevor die Wiener Gesellschaft ihn für sich als Erholungsgebiet zu entdecken begann. Mit einem kolossalen logistischen Aufwand begannen die Eroberung und die Erschließung dieser voralpinen Region zu einem der mondänsten und edelsten Kurorten der Habsburgermonarchie. Die ORF III Erbe Österreich Neuproduktion präsentiert die damaligen Macher hinter dem rasanten Aufstieg dieser Gegend und zeigt, welche Berserkerarbeit hinter diesem Aufschwung bei den damaligen technischen Möglichkeiten gesteckt hat. Carl Ritter von Ghega plante durch Fels und Tal den Bahnanschluss – eine unverrückbare Voraussetzung für das Gedeihen des Projektes Semmering – und konnte die neue Strecke im Mai 1854 an der Seite des jungen Kaiser Franz Joseph eröffnen.
Das Netzwerk der Habsburger reichte weit, auch tief in die Herrscherfamilien an sich verfeindeter Länder hinein. Die „Habsburg Connection“ hinterließ ihre Spuren im Süden von Wien, im Raum Wiener Neustadt. Denn hier in Frohsdorf residierten abgeschirmt von der damaligen Öffentlichkeit die Angehörigen von französischen Exil-Königen, etwa der Thronprätendent Henri d’Artois, der in diesem Schloss zum neuen französischen König erzogen wurde, eine geplante Karriere, die dann allerdings der Lauf der Geschichte vereitelte. In Schwarzau lebte ein weiterer Bourbonen-Spross, Zita von Bourbon-Parma, die hier 1911 ihre Hochzeit mit Kaiser Karl I. feierte und so zur letzten Kaiserin des Habsburgerreiches wurde.
Das Netzwerk der Habsburger reichte weit, auch tief in die Herrscherfamilien an sich verfeindeter Länder hinein. Die „Habsburg Connection“ hinterließ ihre Spuren im Süden von Wien, im Raum Wiener Neustadt. Denn hier in Frohsdorf residierten abgeschirmt von der damaligen Öffentlichkeit die Angehörigen von französischen Exil-Königen, etwa der Thronprätendent Henri d’Artois, der in diesem Schloss zum neuen französischen König erzogen wurde, eine geplante Karriere, die dann allerdings der Lauf der Geschichte vereitelte. In Schwarzau lebte ein weiterer Bourbonen-Spross, Zita von Bourbon-Parma, die hier 1911 ihre Hochzeit mit Kaiser Karl I. feierte und so zur letzten Kaiserin des Habsburgerreiches wurde.
Wien und der Wein - viele meinen ja, dass sich diese beiden Namen nicht zufällig so ähnlich sehen, besteht zwischen der Stadt und dem Getränk doch eine besonders innige Beziehung. Dabei war Wien über lange Zeit nicht nur ein Konsument des Rebensaftes, sondern auch einer der größten Produzenten. Städtische Weingüter wie etwa am Cobenzl sind nur letzte Reste der einstigen önologischen Größe der Kaiserstadt. Da Wasser, das meistens verseucht war, als Getränk ausschied, tranken Erwachsene gegen den Durst nur Wein oder Bier. Entsprechend hoch war der Konsum, und so war auch die Logistik ausgelegt: Riesige Weinkeller zogen sich durch den Bauch von Wien. Bis heute ist in der Innenstadt das weltgrößte Weinfass zu bestaunen.
Diese Erbe-Österreich-Neuproduktion lässt drei Frauen zu Wort kommen, die einen unvergleichlichen Einblick in das Leben der Habsburger zulassen: die engste Dienerin von Kaiserin Maria Theresia, Carolina Gräfin Fuchs-Mollard, die Freundin von Kaiser Franz Joseph, Katharina Schratt. und die Tochter von Kronprinz Rudolf, Erzherzogin Elisabeth, die ihren Weg zur Frauenrechtskämpferin fand und als „rote Erzsi“ in die Geschichte einging. Die Schauspielerinnen Petra Morzé, Stephanie Schmiderer und Gigga Neunteufel schlüpfen in die drei historischen Rollen und stellen die Damen zu markanten Zeitpunkten ihres Lebens vor: am Tag der Geburt von Joseph II., nach der Ermordung der Kaiserin Elisabeth und am Tag der Gründung der Ersten Republik. Alle drei Biographien bieten Schlüssellochperspektiven in den ganz persönlichen Lebensbereich der Herrscherfamilie.
Bevor Elisabeth zu Bayern als 15-jähriges Kind ihren Cousin ersten Grades, den Habsburger Franz Joseph, ehelichte und in der Folge zu jener tragischen Ikone der österreichischen Geschichte wurde, verbrachte sie eine recht unbeschwerte Kindheit am Starnberger See. Oft ist die Frage gestellt worden, ob der Wahnsinn des Bayern-Königs Ludwig II., Elisabeths eigene Seelenunruhe und die geistigen Auswüchse ihres Sohnes Kronprinz Rudolf auf eine Vererbung durch die inzestuösen dynastischen Verbindungen in ihrer Familie zurück zu führen wären. Gestalter Stefan Wolner geht in dieser ORF III Erbe Österreich Neuproduktion unter anderem dieser Frage nach und gleicht die historische Wirklichkeit von Elisabeths bayerischer Jugend auch mit den Klischees der Verfilmungen der Nachkriegszeit ab.
Früher sprach man in Wiener Zinshäusern vom „indischen Klo“, weil es auf der anderen Seite des Ganges lag. Hygiene und Komfort, wie wir sie heute kennen, erweisen sich als sehr junge Errungenschaft. Noch zur späten Kaiserzeit hatten die Häuser Hausbrunnen und Senkgruben, die oft nah beieinander lagen. Man trank sozusagen auch seine eigenen Fäkalien. Doch unhygienische Zustände waren nicht auf die unteren sozialen Schichten beschränkt. Auch in Adelsschlössern wurde lange hinter Vorhänge und unter Stiegen uriniert. Noch Kaiser Franz Joseph ließ sich in Schönbrunn den Leibstuhl hereintragen. Erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eroberte das Wasserklosett als kolossale britische Errungenschaft nach und nach den Kontinent.
Die Wiener Müllabfuhr, wie wir sie heute kennen, ist ein Kind der Ersten Republik. In den ersten Jahren nach der Kaiserzeit kamen die sogenannten Colonia-Kübel auf, die regelmäßig geleert wurden. Davor hatten die Wienerinnen und Wiener ihren Hausmüll einfach in das Rinnsal gekippt - der Müll bestand hauptsächlich aus Speiseresten und Asche und wurde vom nächsten Regen weggespült. Am Wienfluss landete der Hausmüll meistens direkt im Wasser, blieb aber bei niedrigem Wasserstand oft hängen und stank bestialisch.
Die Geburtsstunde der Wiener Verkehrsmittel: erst die Stadtbahn, die Straßenbahn und die aufkommenden Automobile machten Wien zur modernen Großstadt der Jahrhundertwende. In dieser ORF III-Erbe Österreich-Neuproduktion erzählt Gestalter Norman Vaughan von den Geburtswehen dieser Massentransportmittel. Die Straßenbahn war zu Beginn kein durchgehendes Netz, sondern bestand aus einzelnen Linien, die privaten Investoren gehörten und vor allem dort verliefen, wo der Betrieb lukrativ war, also primär entlang der bürgerlichen Vergnügungsmeilen. Arbeiterbezirke hingegen waren unterversorgt. Autos waren am Anfang noch ein Kuriosum, um das sich Menschentrauben bildeten. Ihr Verbrennungsmotor stank bestialisch. Radfahrer neigten schon damals dazu, sich ihr Recht zu nehmen. Konflikte zwischen den unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern waren vorprogrammiert.
Vieles, was das moderne Wien ausmachte, entstand in der Amtszeit des Wiener Bürgermeisters Cajetan Felder: die erste Hochquellleitung, das neue Rathaus an der Ringstraße, die Regulierung der Donau und die Gründung des Zentralfriedhofs. Der Liberale Felder zeichnete für all diese bahnbrechenden Neuerungen verantwortlich, ohne die Wien niemals zu einer der lebenswertesten Städte der Welt aufgestiegen wäre. Die Widerstände, gegen die er sich durchsetzen musste, waren bei all diesen Vorhaben gigantisch. Felders Verdienste um die Stadt Wien verloren sich zu seinen Lebzeiten im politischen Hickhack der politischen Fraktionen. Bei der Eröffnung des neuen Rathauses fiel nicht einmal sein Name. Erst spätere Generationen konnten sein Wirken für die Stadt treffend einordnen.
Im Jahr 2027 soll Wien die Grenze von Zwei-Millionen-Einwohnern überschreiten. Dem öffentlichen Verkehr wird dabei eine gewichtige Rolle bei der Bewältigung des täglichen Transports zukommen. Dabei sah sich die Stadt schon vor über hundert Jahren einmal mit ähnlichen Einwohnerzahlen konfrontiert. 1910 lebten in der Residenzstadt Wien rund 2,1 Millionen Menschen. Im Verkehrsmuseum erfährt Karl Hohenlohe wie es die Stadtverwaltung damals mit gewagten Projekten schaffte, dieser Herkulesaufgabe Herr zu werden.
Im Jahr 2027 soll Wien die Grenze von Zwei-Millionen-Einwohnern überschreiten. Dem öffentlichen Verkehr wird dabei eine gewichtige Rolle bei der Bewältigung des täglichen Transports zukommen. Dabei sah sich die Stadt schon vor über hundert Jahren einmal mit ähnlichen Einwohnerzahlen konfrontiert. 1910 lebten in der Residenzstadt Wien rund 2,1 Millionen Menschen. Im Verkehrsmuseum erfährt Karl Hohenlohe wie es die Stadtverwaltung damals mit gewagten Projekten schaffte, dieser Herkulesaufgabe Herr zu werden.
Einmal Schlossbesitzer sein – davon träumen viele. Leisten können sich das wenige. Österreichs Adel kann. Nur, wer das entsprechende finanzielle Hinterland hat, kann für die oft immensen Instandhaltungskosten geradestehen. Zum Auftakt dieser neuen Staffel aus der Erbe Österreich Serie „Österreichs Adel unter sich“ zeigt Gestalter Gebhart Hölzl, wie sich die heimische Noblesse so bettet. Etwa in Schloss Glopper, einer beliebten Eventlocation für adelige Anlässe. Wer will, kann sogar mit dem Hubschrauber anreisen und wird vom rund zwei Kilometer entfernten Flugplatz mit der Limousine abgeholt. Die Erhaltungskosten für das Anwesen belaufen sich jährlich auf den Gegenwert eines gehobenen Mittelklassewagens. Ein perfektes feudales Umfeld bietet auch der Palast zu Hohenems. Seit Generationen kümmern sich die Eigentümer, die Familie Waldburg-Zeil, um den Erhalt des Anwesens. Franz Clemens legt dabei wert darauf, dass der historische Charme des Gemäuers erhalten bleibt. Eine Reise durch Familiensitze, die bis heute die ganze Pracht ihrer Geschichte erleben lassen.
Weihnachten war immer schon das Fest der Familie – natürlich auch für die Habsburger. Was das hieß, wenn der Vater als Kaiser seine bürokratischen Vierzehn-Stunden-Tage absolvierte, mit dem Sohn kaum redete, während die Mutter gerne das Weite suchte, zeigt diese Erbe-Österreich-Neuproduktion von Jasmin Baumgartner. Denn natürlich versuchten auch Franz Joseph und die Seinen, die Besinnlichkeit dieses Festes spürbar zu machen und auch nach außen hin den Anschein der glücklichen, intakten und tief katholischen Herrscherfamilie zu wahren. Vom Ablauf über den Speiseplan bis zu den Geschenken war alles minutiös vom Hofstaat vorbereitet. Die Dokumentation zeigt das Weihnachtsfest aus der Perspektive der kaiserlichen Familie und gibt damit einen einzigartigen Einblick in das Privatleben von Franz Joseph, Elisabeth, Rudolf und vielen anderen Mitgliedern.
Weihnachten war immer schon das Fest der Familie – natürlich auch für die Habsburger. Was das hieß, wenn der Vater als Kaiser seine bürokratischen Vierzehn-Stunden-Tage absolvierte, mit dem Sohn kaum redete, während die Mutter gerne das Weite suchte, zeigt diese Erbe-Österreich-Neuproduktion von Jasmin Baumgartner. Denn natürlich versuchten auch Franz Joseph und die Seinen, die Besinnlichkeit dieses Festes spürbar zu machen und auch nach außen hin den Anschein der glücklichen, intakten und tief katholischen Herrscherfamilie zu wahren. Vom Ablauf über den Speiseplan bis zu den Geschenken war alles minutiös vom Hofstaat vorbereitet. Die Dokumentation zeigt das Weihnachtsfest aus der Perspektive der kaiserlichen Familie und gibt damit einen einzigartigen Einblick in das Privatleben von Franz Joseph, Elisabeth, Rudolf und vielen anderen Mitgliedern.
Habsburgs Frauen – sechseinhalb Jahrhunderte österreichischer Geschichte betrachtet aus dem weiblichen Blickwinkel. Moderator Friedrich von Thun widmet sich in der dritten Folge jenen Damen, die ihre Weiblichkeit gezielt eingesetzt haben, um ihre politischen Ziele durchzusetzen. Kaiserin Elisabeth warf sich nur einmal groß in die Bresche, nämlich um den Aufstand der Ungarn zu befrieden. Ihre Intervention bei den Ungarn, bei der sie kräftig ihren Charme spielen ließ, führte letztlich zum Ausgleich und zur österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Die Tochter von Kronprinz Rudolf, Elisabeth, wandte sich den sozialistischen Ideen zu und nützte ihren Einfluss zur politischen Stärkung der Arbeiterschaft. Die Nachwelt nannte sie die „Rote Erzsi“. Wilhelmine von Sagan betrieb als Geliebte Metternichs in ihrem Salon Politik und Intrigen.
Nicht nur im eigenen Land, auch auf fremden Thronen zogen Habsburgs Frauen die Fäden. Die habsburgische Heiratspolitik katapultierte die Töchter der Dynastie in die ganze Welt. Dort wussten sie durchwegs, etwas aus ihrer Funktion zu machen, wie Friedrich von Thun in der vierten und letzten Folge dieser neuen Erbe-Österreich-Produktion erzählt. Maria Theresias Tochter Marie Antoinette galt als Königin als politisch unbeflecktes Party-Girl. Nach ihrer Verhaftung durch die Revolutionäre hingegen dachte sie strategisch und verriet die französischen Aufmarschpläne nach Wien. Weil das aufflog, wurde sie hingerichtet. Marie Louise sollte als habsburgisches Faustpfand Napoleon befrieden und eine europäische Superdynastie aus Habsburg und Frankreich begründen. Der Plan scheiterte nur am Ende Napoleons. Maria Theresias zehnte Tochter hingegen, Maria Karolina, kämpfte von Italien aus verbissen gegen das napoleonische Regime und erwarb sich so den Ruf, „die gefährlichste Frau Europas“ zu sein.
Nicht nur im eigenen Land, auch auf fremden Thronen zogen Habsburgs Frauen die Fäden. Die habsburgische Heiratspolitik katapultierte die Töchter der Dynastie in die ganze Welt. Dort wussten sie durchwegs, etwas aus ihrer Funktion zu machen, wie Friedrich von Thun in der vierten und letzten Folge dieser neuen Erbe-Österreich-Produktion erzählt. Maria Theresias Tochter Marie Antoinette galt als Königin als politisch unbeflecktes Party-Girl. Nach ihrer Verhaftung durch die Revolutionäre hingegen dachte sie strategisch und verriet die französischen Aufmarschpläne nach Wien. Weil das aufflog, wurde sie hingerichtet. Marie Louise sollte als habsburgisches Faustpfand Napoleon befrieden und eine europäische Superdynastie aus Habsburg und Frankreich begründen. Der Plan scheiterte nur am Ende Napoleons. Maria Theresias zehnte Tochter hingegen, Maria Karolina, kämpfte von Italien aus verbissen gegen das napoleonische Regime und erwarb sich so den Ruf, „die gefährlichste Frau Europas“ zu sein.